Narzissten im Büro? Die einen bewundern sie für ihr Selbstbewusstsein, die anderen fliehen vor ihrer Überheblichkeit. Doch warum fühlen sich selbstverliebte Egokönige von bestimmten Berufen so stark angezogen?

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In welchen Jobs tummeln sich die Selbstverliebten?

Narzissten lieben es, im Mittelpunkt zu stehen und Macht auszuüben. Kein Wunder also, dass wir sie häufig in den Führungsetagen und Vorstandsbüros großer Unternehmen antreffen. Gerade sie sind eher bereit, mutige und riskante Entscheidungen zu treffen – ein Merkmal, das sie besonders für Spitzenpositionen empfiehlt. Ihre charismatische Ausstrahlung und ihr Selbstbewusstsein lassen sie als ideale Führungskräfte erscheinen, zumindest auf den ersten Blick.

Anmerkung: Nicht jeder, der in den folgenden Branchen arbeitet, ist automatisch ein Narzisst. Das sollte an dieser Stelle gesagt sein, bevor wieder alle über einen Kamm geschoren werden.

Die Top 4 Branchen, in denen Narzissten Karriere machen

Narzissten streben nach Anerkennung, Einfluss und Macht. Kein Wunder, dass sie besonders in Branchen erfolgreich sind, die genau das bieten. Doch wie wirkt sich ihr Verhalten auf Kollegen und Unternehmen aus?

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1. Rampenlicht und Applaus: Narzissten in der Unterhaltungsbranche

Schauspieler, Musiker und TV-Stars – die Bühne ist ihr Revier. Hier können Narzissten ihre Sehnsucht nach Bewunderung stillen. Preise, Fans und Scheinwerferlicht liefern ihnen die Anerkennung, die sie antreibt.

Menschen im Showbusiness weisen häufig narzisstische Persönlichkeitsmerkmale auf. Ein Beispiel: Schauspieler wie Charlie Sheen, dessen öffentliche Eskapaden zwischen Ruhm und Absturz pendelten. Doch das Selbstbewusstsein von Narzissten hilft auch, Kritik und Druck auszuhalten – eine wichtige Eigenschaft in dieser Branche.

Die Schattenseite: Narzissten konkurrieren oft rücksichtslos um Aufmerksamkeit und lassen Teamarbeit auf der Strecke. Hinter den Kulissen kann das toxisch wirken – für Kollegen und Produktionsprozesse.

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2. Machtspiele und Prestige: Narzissten in der Politik

Politik lebt von Charisma – und Narzissten haben es. Politiker mit narzisstischen Zügen präsentieren einfache Lösungen für komplexe Probleme, lieben das Rampenlicht und bewegen sich geschickt durch Machtstrukturen.

Beispiel: Donald Trump wird häufig als Beispiel für einen narzisstischen Politiker genannt. Seine Fähigkeit zur Selbstinszenierung verschaffte ihm massiv Wählerstimmen – doch Kritiker werfen ihm vor, kurzfristige Show-Effekte über langfristige Lösungen zu stellen.

Die Gefahr: Narzissten in der Politik neigen dazu, Entscheidungen eher für ihr Image als für nachhaltige Ergebnisse zu treffen. Manipulation und Machterhalt stehen im Vordergrund, oft auf Kosten von Vertrauen und Stabilität.

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3. Status und Konkurrenz: Narzissten in der Finanzwelt

Trader, Investmentbanker und Spitzenmanager tummeln sich dort, wo Status zählt. Hier werden Leistung und Erfolg sichtbar: Bonuszahlungen, Titel und prestigeträchtige Büros.

Beispiel: Jordan Belfort, bekannt aus The Wolf of Wall Street, verkörpert den narzisstischen Banker, der kurzfristige Gewinne über langfristige Stabilität stellt.

Was das für Teams bedeutet: Narzissten in der Finanzbranche treffen oft impulsive Entscheidungen, um sich zu profilieren. Das kann Innovationen fördern oder Unternehmen in Krisen stürzen, wie die Finanzkrise 2007/2008 gezeigt hat.

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Positiver Effekt: Ihr Mut zu Risiko und ihr Charisma können Teams inspirieren. Doch ohne klare Kontrollmechanismen droht die Balance zu kippen.

4. Likes und Filter: Narzissten in der Social-Media-Welt

Social Media ist heutzutage das perfekte Schaufenster für Narzissten. Instagram, TikTok und Co. liefern Likes und Follower – digitale Statussymbole, die den narzisstischen Hunger nach Bestätigung stillen.

Die Folgen: Narzissten in sozialen Medien erschaffen eine Scheinwelt, die Perfektion vorgaukelt und Druck auf ihre Follower ausübt. Das Selbstwertgefühl vieler Menschen kann dadurch negativ beeinflusst werden.

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Positiver Trend: Der Wunsch nach Authentizität wächst. Influencer, die auch Schwächen zeigen, könnten den Druck langfristig verringern.

Warum fühlen sich Narzissten gerade in diesen Jobs wohl?

Die Antwort liegt in der Natur dieser Berufe. Diese Jobs bieten die Möglichkeit zur Selbstdarstellung – das Lebenselixier der Narzissten. Und Narzissten zehren davon. Berufe, die viel Aufmerksamkeit verteilen, sind daher besonders attraktiv und begehrt.

Führungspositionen? Für Narzissten wie ein Königsthron: Macht auskosten, Anweisungen verteilen und Bewunderung einstreichen. Ob Bühne, Medien oder Social Media – Narzissten lieben es, sich selbst zu inszenieren und im Rampenlicht zu glänzen.

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Wie erkennt man Narzissten im Berufsalltag?

Narzissten zu erkennen, ist manchmal einfacher als man denkt, wenn man weiß, worauf man achten muss. Sie neigen zur Selbstüberschätzung und prahlen ständig mit ihren Fähigkeiten, Leistungen und Erfolgen – beim Chef, bei den Kollegen und auch Kunden. Ein Mangel an Empathie ist ebenfalls charakteristisch -sie haben Schwierigkeiten, sich in die Gefühle anderer hineinzuversetzen. 

Manipulatives Verhalten, Arroganz und Überheblichkeit sind typische Merkmale narzisstischer Persönlichkeiten, oft auf Kosten anderer, deren Abwertung das eigene Ego stärkt.

Schon gewusst: Narzissten lieben ihre eigene Reflexion buchstäblich! Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen mit narzisstischen Zügen mehr Zeit damit verbringen, sich im Spiegel zu betrachten.

Nun zu der Frage, die uns alle beschäftigt: Wie geht man mit diesen Kollegen um?

  1. Grenzen setzen: Klar definierte Grenzen setzen und auf Einhaltung unbedingt bestehen.
  2. Sachlich bleiben: Emotionale Reaktionen möglichst vermeiden und auf sachlicher Ebene kommunizieren.
  3. Anerkennung dosieren: Narzissten lieben Bewunderung, aber man sollte sie dosiert und ehrlich geben.
  4. Eigene Stärken nutzen: Selbstbewusst und klar in der eigenen Rolle und Position auftreten, ohne sich unterkriegen zu lassen.
  5. Konflikte professionell managen: Professionelle Hilfe oder Mediation in Anspruch nehmen, wenn Konflikte drohen zu eskalieren.

Mit Narzissten arbeiten heißt stark bleiben

Selbstdarstellung und Status zählen heute (leider) mehr denn je und so ist es unvermeidlich, dass wir Narzissten in vielen Branchen und Berufen vorfinden. Mit den richtigen Strategien können wir jedoch lernen, uns nicht von ihrer Strahlkraft blenden zu lassen und unsere eigene Position zu stärken. Die Herausforderung besteht also darin, einen professionellen und gesunden Umgang mit ihnen zu finden, ohne dabei die eigene Integrität und Arbeitsqualität zu gefährden. Und wenn alles nichts hilft, hilft vielleicht ein Jobwechsel.

Nachgefragt: In welchen Branchen hast du selbst Narzissten erlebt und wie haben sie deinen Arbeitsalltag beeinflusst? Wir sind gespannt.

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