Ob Arbeitspensum, Aufgabenerledigung oder Verhalten – als Angestellter wird man täglich beurteilt. Doch wie schneidet der eigene Chef ab? Mit unserer Checkliste kannst du überprüfen, ob dein Vorgesetzter ein schlechter Chef ist und einen miesen Führungsstil an den Tag legt. Jetzt steht die Mitarbeiterführung der Manager-Etage auf dem Prüfstand!

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Was wünschen sich Mitarbeiter von einem guten Chef? Dass er plant, organisiert, selbstsicher auftritt, motiviert, Entscheidungen trifft und diese erklärt? Was sich so einfach anhört, machen viele Chefs falsch. Statt Anerkennung und Lob als Mitarbeiter-Motivation einzusetzen, entpuppt sich so mancher Chef vor allem in Krisenzeiten als echter Bad Boss. Dabei ist der Erfolg eines Unternehmens maßgeblich von der Mitarbeiterführung geprägt. Denn:

Ein schlechter Führungsstil sorgt dafür, dass Angestellte unglücklich und unzufrieden sind – bis hin zur inneren Kündigung.

So wird der Zustand eines Mitarbeiters bezeichnet, bei dem Arbeitsmotivation und Einsatz für das Unternehmen ausbleiben, der keine Bindung zum Unternehmen hat, keinen Sinn in seiner Tätigkeit sieht und nur noch Dienst nach Vorschrift leistet. Um die Mitarbeiterbindung zur Firma zu überprüfen, erstellt das Beratungsunternehmen „Gallup“ jährlich den Engagement-Index. Dort wird der Zusammenhang deutlich:

Eine gute Mitarbeiterführung ist für das Engagement und die Bindung der Mitarbeiter an den Arbeitsplatz ausschlaggebend.

Mängel bei der Mitarbeiterführung: Schlechte Führungskräfte machen krank

Schon in einem früheren „Stressreport“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin wurde deutlich, dass Führungskräfte durch ihr Verhalten Einfluss darauf haben, wie stark ein Mitarbeiter Stress erlebt. Die Mitarbeiterführung hängt demnach mit dem psychischen Befinden und der körperlichen Gesundheit der Angestellten zusammen. Wer sich von seinem Chef unterstützt fühlt, leidet unter deutlich weniger Beschwerden.

Laut der Studie sind die soziale Unterstützung, die Gewährung von Mitbestimmungs- und Beteiligungsmöglichkeiten, die Anerkennung und die Wertschätzung gesundheitsfördernde Führungsmerkmale. Nicht unterschätzt werden darf allerdings der Umstand, dass auch die Führungskräfte einem hohen Stress-Level ausgesetzt sind. Dadurch bleiben für die Mitarbeiter-Unterstützung oft kaum Kapazitäten. Ein Teufelskreis!

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Wie weitreichend sich die Folgen eines schlechten Führungsstils auf die Gesundheit der Mitarbeiter auswirken können, fand eine schwedische Studie an der Universität Stockholm heraus.

Bei Beschäftigten mit rücksichtslosen Chefs besteht demnach ein höheres Risiko für Herzerkrankungen.

Die fehlende Unterstützung am Arbeitsplatz führt zu Stress, dieser wiederum zu ungesunden Verhaltensweisen wie Rauchen oder Bewegungsmangel und als Folge steigt das Herzinfarktrisiko.

Lese-Tipp: Wie Bewerber bereits im Bewerbungsprozess erkennen, ob die Führungsriege etwas taugt

Checkliste: 12 Anzeichen für einen schlechten Chef

Erkennst du deinen Chef/deine Chefin wieder? Mache den Test. Hier kommt die Checkliste zur Mitarbeiterführung, um einem schlechten Chef auf den Zahn zu fühlen.

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Dein Vorgesetzter/deine Vorgesetzte ist ein schlechter Chef/eine schlechte Chefin, wenn er/sie …

  1. … so selbstverliebt ist, dass er/sie nur seine/ihre eigenen Ideen lobt. Die Kreativität anderer kann er/sie nicht anerkennen und würdigen.
  2. … ständig die Meinung ändert und damit Entscheidungen und Arbeitsprozesse über Bord wirft und erschwert.
  3. … mangelnde Entscheidungsfreude an den Tag legt. Chefs, die sich gar nicht entscheiden können, nerven ihre Mitarbeiter. Selbstsicheres Auftreten und die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen, zeichnet in Sachen Mitarbeiterführung schließlich einen guten Chef aus.
  4. … keine Prioritäten setzen kann.
  5. … keine soziale Kompetenzen besitzt, er/sie deinen Namen nicht kennt, dich auf dem Gang nicht grüßt und generell nur strikte Anordnungen in strengem Ton gibt. Unfreundlich, gleichgültig und herablassend – durch diese Verhaltensweisen zeichnet sich wahrlich kein guter Chef aus.
  6. … nicht begründet, warum er/sie etwas schlecht findet oder ablehnt. Wenn dein Chef/deine Chefin nicht dazu in der Lage ist dir ein ordentliches Feedback zu geben, kannst du es beim nächsten Mal auch nicht besser oder anders machen.
  7. … Entscheidungen trifft und dafür keinerlei Begründung abliefert. Natürlich muss dein Chef/deine Chefin mit dir nicht alles besprechen oder sich rechtfertigen. Wenn aber ein Projekt von dir eingestellt wird und du mit dem Gedanken „Warum und wieso?“ im Regen stehst, ist das kein guter Führungsstil.
  8. … kein offenes Ohr für dich hat. Zwar ist dein Chef/deine Chefin nicht der Kummerkasten für deine persönlichen Probleme, aber trotzdem sollte er/sie dafür empfänglich sein. Wenn du zum Beispiel ein Problem mit einem Kollegen hast und das die Stimmung im Büro drückt und du dich unwohl fühlst, ist dies ein Anliegen, das deinen Chef/deine Chefin interessieren sollte.
  9. … keinen Kontakt zu seinen/ihren Mitarbeitern aufbaut. Ein guter Chef/eine gute Chefin sammelt Pluspunkte, wenn er/sie ab und zu mal mit den Mitarbeitern Mittagessen geht oder in der Kaffeeküche ein paar persönliche Worte mit dir wechselt. Das sorgt für mehr Wohlbefinden und schafft eine Vertrauensbasis.
  10. … Angst und Schrecken verbreitet, weil er/sie regelmäßig Anordnungen und Deadlines über den Flur brüllt und regelmäßig Mitarbeiter in sein/ihr Büro zitiert, die dieses dann weinend wieder verlassen.
  11. … seine/ihre Mitarbeiter nicht in ihren Stärken fördert, sondern sie lieber klein hält, um sich selbst besser dazustellen.
  12. … die Mitarbeiter nicht motivieren kann, indem er/sie ein Lob verteilt und Anerkennung zeigt.

Kommt dir das bekannt vor? Dann hast du deinen Vorgesetzten nun wahrscheinlich als schlechten Chef enttarnt. Kennst du aus deinen Erfahrungen noch weitere Bespiele für einen schlechten Chef und miese Führungsqualitäten? Wir sind gespannt!

Anmerkung: Wir müssen auch eine Lanze für die vielen Chefs brechen, die ihre Mitarbeiter wertschätzend und menschlich führen. Solche Vorgesetzte sind die Creme de la Creme eines jeden Unternehmens.

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5 Kommentare

  1. Armin Winfried Heinz on

    Totaler BLÖDSINN „!“ Jeglicher ist ein Angestellter, darum muss sich was ÄNDERN, wird ZEIT, nur ein Firmeninhaber ist ein CHEF weil seine FIRMA seine EXISTENZ bedeutet, ist da jemand nicht Richtig in der Spur muss dieser in die Spur gebracht werden. Jeder der ein Abgestellter ist vom Firmeninhaber ist nur ein ANGESTELLTER somit GLEICH allen, somit kein RECHT sich auf zu SPULEN !! Anderer Blickwinkel !

  2. Kerstin Behrens on

    „…. , der keine Bindung zum Unternehmen hat und nur noch Vorschrift nach Dienst leistet. …“

    Was ist das denn? Vorschrift nach Dienst?

    Es gibt in der Tat viele schlechte Chefs, bei denen man sich fragt, wie sie in ihre Position gelangt sind.

    Aber es gibt auch viele Angestellte, die glauben, dass der Chef zur Erfüllung ihrer Wünsche und Ansprüche da ist, die erstmal mehr Gehalt wollen, bevor sie bessere Leistungen zeigen, die für kleinste Selbstverständlichkeiten dickes Lob wollen…., Verständnis hier, Streicheleinheiten da… Gehaltserhöhung, weil die Stromkosten steigen (was hat denn der Chef damit zu tun?), die rumheulen, weil sie für ihren Bockmist den Kopf hinhalten müssen, und und und

    Ich kenne beide Seiten, hatte schon Jammerkollegen und miese Chefs – und beides geht mir furchtbar auf den Keks.

  3. Es ist wohl eher so, dass es so zurück kommt, wie man in den Wald ruft. Das gilt für beide Seiten. Arbeitet der Mitarbeiter unzureichend, ist der Chef gnazig, wird der Mitarbeiter respektlos behandelt, ist der Mitarbeiter unzufrieden.

    Ich selbst kenne beide Positionen aus dem Leben. Ich bin als Chef immer meinen Mitarbeiter mit Respekt begegnet. Der Erfolg gab mir bisher Recht.

    Auch die andere Seite der Medaille kenne ich. Jeder Versuch, den Teufelskreis zu durchbrechen und ein achtvolleres Miteinander zu schaffen, scheiterte am Ego des Chefs.

    Uns würde allen ein entspannterer Umgang miteinander guttun.

  4. KatinkaNimmesgern on

    …unzumutbar sind Chefs, die jeden Tag anders gelaunt ins Büro kommen: Mal überschwänglich und (zu) gut gelaunt, am nächsten Tag zu Tode beteübt, sich darauf am Tag jammernd und hilflos gegenüber den Mitarbeitern präsentieren, mal verständnisvoll, mal unberechenbar, hämisch oder herablassend usw., usw… sind oder dieses Verhalten tagaus, tagein stündlich wechseln.

    Weiterhin finde ich distanzlose und grenzüberschreitende Chefs ‚völlig daneben‘ – eine Zumutung für Arbeitnehmer.

  5. Wilfried Schwarze on

    Erstmal müssen Chefs mit gutem Beispiel voran gehen. Sie müssen es vorleben. Wenn Chefs z.B. Mitarbeiter begrüßen, dann ist es auch schon eine Wertschätzung, wenn Sie den entsprechenden Mitarbeiter mit Namen begrüßen. Guten Morgen Herr oder Frau ….
    und dann noch etwas Smalltalk, nach persönlichen Dingen fragen, über die man das letzte mal gesprochen hat. Das gibt jedem das Gefühl, das sich der Chef für seine Mitarbeiter interessiert. Und wenn er dann auch noch die Stärken lobt und fördert und bei den Schwächen hilft und das vorlebt und dieses System auch bei seinen Mitarbeitern etabliert, dann ist daß die Basis für ein gutes Betriebsklima und für ein leistungsstarkes Unternehmen.

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