Manchmal bleibt der gewünschte Erfolg aus, trotz hervorragender Leistungen, deines beeindruckenden Lebenslaufes und der 100sten Weiterbildung. Das Thema Persönlichkeitsentwicklung spielt hierbei eine große Rolle. Vielleicht stehst Du Dir mit diesen sieben Charaktereigenschaften schlichtweg selbst im Weg?!

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Welche Rolle spielt die Persönlichkeitsentwicklung für beruflichen Erfolg?

Viele Menschen beschäftigen sich nie bewusst mit ihrer Persönlichkeitsentwicklung – und doch geschieht sie. Du veränderst Dich im Laufe Deines Lebens automatisch: durch Erfahrungen, Lebensphasen und neue Ziele. Du legst Eigenschaften ab, entwickelst bestehende weiter oder lernst neue hinzu. Ohne Entwicklung würdest Du stagnieren – persönliche Reife oder Altersweisheit blieben aus.

Noch wertvoller als die unbewusste ist die gezielte Persönlichkeitsentwicklung. Sie setzt Selbstreflexion voraus. Du musst Deine Verhaltensweisen, Stimmungen und Reaktionsmuster erkennen, verstehen – und bei Bedarf verändern. Leicht ist das nicht. Aber für Deinen beruflichen Erfolg ist Persönlichkeitsentwicklung entscheidend – vielleicht sogar der wichtigste Faktor.

Wie sieht der „perfekte Charakter“ für eine steile Karriere aus?

Den perfekten Charakter gibt es natürlich nicht – jeder Mensch ist anders, und niemand ist fehlerfrei. Trotzdem lassen sich bestimmte Eigenschaften benennen, die Deine Karriere fördern. Andere dagegen bremsen Dich aus. Ein Blick in deutsche Führungsetagen zeigt leider oft ein ernüchterndes Bild.

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Jede zehnte Führungskraft zeigt Anzeichen von Psychopathie. In deutschen Chefetagen ist die Wahrscheinlichkeit, einem Psychopathen zu begegnen, vier- bis sechsmal höher als im Privatleben. Der vermeintlich „perfekte Charakter“ für eine Karriere liegt also oft weit entfernt von echtem Ideal. Eigenschaften wie:

  • Risikobereitschaft,
  • Skrupellosigkeit,
  • emotionale Kälte,
  • Machthunger,
  • Rücksichtslosigkeit
  • und extreme Zielstrebigkeit

können den Aufstieg begünstigen – wirken aber toxisch auf das Umfeld. Zum Glück findet in vielen Unternehmen ein Umdenken statt: Menschlichkeit, Empathie und persönliche Reife gewinnen an Bedeutung, während narzisstische Karrieremuster zunehmend hinterfragt werden.

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Ein Grund für diesen Wandel ist der wachsende Fachkräftemangel. Hoch qualifizierte Fachkräfte sind gefragt wie nie, sitzen zunehmend am längeren Hebel und können sich ihren Arbeitgeber oft frei aussuchen. Dabei achten sie weniger auf Statussymbole oder Macht – wichtiger sind ihnen ein wertschätzendes Miteinander, Empathie, Menschlichkeit und sinnstiftende Aufgaben. Das Haifischbecken aus karrieregetriebenen Ellenbogen-Typen verliert an Reiz.

Für viele junge Arbeitnehmer verliert die klassische Karriere an Bedeutung. Stattdessen rücken persönliche Freiheit, Familienleben, ein sicheres Zuhause und ausreichend Freizeit in den Fokus – für eine echte Work-Life-Balance. Gleichzeitig befassen sich immer mehr Millennials schon früh mit Persönlichkeitsentwicklung – ein Thema, das früher vor allem älteren Menschen, Therapeuten oder Esoterikern vorbehalten war.

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Dieser Trend ist ein Gewinn – für Unternehmen, die Gesellschaft und jeden Einzelnen. Persönlichkeitsentwicklung fördert emotionale Stabilität, reflektiertes Verhalten und stärkt Eigenschaften wie innere Ruhe und gesundes Selbstbewusstsein. Menschen, die sich selbst gut kennen, handeln bewusster, lösen Konflikte souveräner und gestalten Beziehungen harmonischer.

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Wenn Du Dich bisher noch nicht mit Deiner eigenen Entwicklung beschäftigt hast, fang jetzt damit an. Schon bald wirst Du Veränderungen spüren – in Deinem Verhalten, Deiner Kommunikation und Deinen Beziehungen. Privat wie beruflich.

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Persönlichkeitsentwicklung bedeutet auch, negative Charaktereigenschaften abzulegen

Wenn ihre Karriere stagniert, versuchen viele Betroffene ihr Glück mit Seminaren, Weiterbildungen oder der Arbeit an ihren Soft Skills. Vielleicht ziehen sie auch einen Jobwechsel in Erwägung oder suchen direkt das Gespräch mit dem Vorgesetzten. Das ist alles schön und gut. Doch manchmal braucht es eben „nur“ einen Fortschritt in Ihrer Persönlichkeitsentwicklung, um den Erfolg wieder ins Rollen zu bringen.

Trete deshalb erst einmal einen Schritt zurück, bevor Du Dich panisch für alle Seminare anmeldest, welche der Markt hergibt, und üben Dich sich in Selbstreflexion. Vielleicht fehlt es Dir nämlich nicht an Soft Skills, Qualifikationen oder Charakterzügen, um endlich die Karriereleiter zu erklimmen, sondern Du stehst Dir stattdessen selbst im Weg. Diese sieben Charakterzüge sind weit verbreitet und wahres Gift für Deinen beruflichen Erfolg. Konzentriere Dich also darauf, diese sieben Eigenschaften im Sinne Deiner Persönlichkeitsentwicklung abzulegen – und arbeite erst dann an neuen Soft Skills, einem Jobwechsel & Co, wenn die „Belohnung“ immer noch ausbleiben sollte.

#1 Minderwertigkeitskomplex

Kaum ein Mensch wird mit einem gesunden Selbstbewusstsein geboren beziehungsweise entwickelt ein solches bereits im Kindesalter. Da auch Eltern nur Menschen und damit nicht perfekt sind, passieren in der Erziehung immer kleinere oder größere Fehler mit dementsprechend kleineren oder schwerwiegenderen Folgen für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes.

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Aufgrund unserer Kultur und Sozialisation leiden vor allem Frauen in Deutschland vermehrt unter Minderwertigkeitskomplexen, doch auch zahlreiche Männer haben im Kindes-, Jugend- oder Erwachsenenalter damit zu kämpfen.

Fakt ist also: Beinahe jeder Mensch hat kleinere oder größere Minderwertigkeitskomplexe und je früher Du diese angehst, umso schneller bist Du sie los. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist schließlich ein wichtiger Erfolgsfaktor – nicht nur im Beruf, sondern in jedem Lebensbereich. Also verabschiede Dich von Deinen Selbstzweifeln und vielleicht platzt der Knoten dann auch in Deiner Karriere.

#2 Verbissenheit

Vielleicht liegt Deine Karriereflaute nicht an äußeren Umständen, sondern an übertriebener Verbissenheit. Viele Menschen glauben, sie müssten einem Weg folgen, den andere für sie vorgegeben haben – Vorgesetzte, Eltern, Partner oder sie selbst in früheren Lebensphasen. Doch echter beruflicher Erfolg entsteht nur, wenn Du diesen Weg aus eigenem Antrieb gehst.

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Frage Dich deshalb ehrlich, ob Deine Ziele wirklich zu Dir passen. Habe den Mut, Deine Wünsche zu hinterfragen und Dein Leben zu verändern – wenn nötig auch grundlegend. Wenn Du Deine Verbissenheit loslässt, öffnet sich Dein Blick für neue Perspektiven. Du erkennst Chancen jenseits der gewohnten Wege – auch für Deine Karriere.

#3 Prokrastination

Viele Menschen neigen zudem zur Prokrastination, also dazu, ungeliebte Tätigkeiten aufzuschieben und sich dadurch selbst unter Zeitdruck zu bringen. Zugegeben, die „Aufschieberitis“ zu überwinden, ist kein leichtes Unterfangen, denn dem Gehirn ist die „sofortige Belohnung“ wichtiger als jene in der Zukunft. Möglich ist es aber allemal und es wird sich nicht nur für Deine Karriere, sondern für allem für Dein Wohlbefinden lohnen. Wieso? Weil Du fortan gelassener und stressfreier leben kannst – und trotzdem im Job sogar noch mehr leisten wirst als bisher.

#4 Naivität

Gelassenheit in allen Ehren, doch viele Menschen klammern sich an die Vorstellung, dass Freundlichkeit, Geduld und ein wenig Glück ausreichen. Sie vertrauen auf Schicksal, Karma oder göttliche Fügung. Doch so funktioniert beruflicher Erfolg nicht.

Ja, es gibt Ausnahmen. Manchen fällt alles zu – scheinbar ohne Mühe. Und Freundlichkeit ist sicher ein guter Grundsatz. Aber ohne Einsatz erreichst Du nichts. Erfolg erfordert Disziplin, Ausdauer und klare Ziele. Scheue Dich nicht vor harter Arbeit. Ein Lächeln allein bringt Dich kaum weiter – zumindest nicht auf beruflicher Ebene.

#5 Sturheit

Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. (Albert Einstein)
Bild: Arbeits-ABC/Canva.com

Zielstrebigkeit bedeutet aber nicht, dass Du nun stur immer wieder gegen die gleiche Wand rennen. Wenn Dir der Weg zum Ziel – also beispielsweise einer Beförderung oder Gehaltserhöhung – verwehrt bleibt, probiere eine neue Strategie aus.

#6 Nachsicht

Ein weiterer Karrierekiller: übertriebene Nachsicht. Das heißt nicht, dass Du kalt, rücksichtslos oder manipulativ werden sollst – wie manche Narzissten in Führungspositionen. Aber offenbar haben sie etwas erkannt, was Dir bisher fehlt: den Fokus auf sich selbst und klare Grenzen gegenüber anderen.

Du kannst empathisch und hilfsbereit sein, ohne Dich ständig übergehen zu lassen. Kollegen oder Vorgesetzte dürfen Deine persönlichen Grenzen nicht ignorieren. Deshalb: Lerne, „Nein“ zu sagen – und dulde keine Grenzüberschreitungen mehr.

#7 Angst

Last but not least solltest Du Dich Deinen Ängsten stellen. Jeder Mensch hat sie – nur unterscheiden sie sich individuell. Wichtig ist, dass Du erkennst, welche Ängste Dich blockieren und wie sie Deine Karriere ausbremsen. Mut und Risikobereitschaft gehören zu jedem beruflichen Erfolg. Vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment: für einen Jobwechsel, für eine ungewöhnliche Idee, für den Schritt in die Selbstständigkeit oder für ein klärendes Gespräch mit Deinem Vorgesetzten. Nur wer sich bewegt, kann etwas verändern.

Karriere hin oder her – Widme Dich Deiner Persönlichkeitsentwicklung!

Auch wenn Deine Karriere gut läuft, kann es Dein Leben grundlegend verändern, wenn Du belastende Verhaltensmuster ablegst. Solche Schritte markieren oft den Beginn echter Persönlichkeitsentwicklung – noch bevor Du neue Fähigkeiten lernst oder Dich der ewigen Selbstoptimierung hingibst. Erfolg bedeutet nicht immer, noch mehr zu leisten. Manchmal reicht es, alte Gewohnheiten loszulassen.

Quitting is leading too.

(Nelson Mandela)

Vielleicht stellst Du am Ende Deiner Reise fest, dass Karriere gar nicht mehr so wichtig ist. Du musst nicht jedes Ziel erreichen. Zufriedenheit entsteht oft, wenn Du unerfüllte Wünsche loslässt, Frieden mit ihnen schließt und neue, stimmige Ziele definierst.

Wie wichtig ist Dir Deine Karriere? Und wie setzt Du Dich mit Persönlichkeitsentwicklung auseinander? Welche hinderlichen Eigenschaften hast Du bereits abgelegt oder möchtest Du noch loswerden?

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