Mittlerweile wird von vielen Unternehmen immer mehr gefordert, egal ob spezielle Kundenwünsche oder Ansprüche der Mitarbeiter. Wenn du also eine Abteilung leitest, dann kann das schnell ziemlich stressig werden, dabei gibt es eine ganz einfache Lösung. Das Zauberwort lautet Selbstmanagement. Was das genau bedeutet, wie du dieses am besten bei deinen Mitarbeitern fördern kannst und warum diese Lösung so effizient ist, erfährst du in folgendem Beitrag.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Selbstmanagement beschreibt die Fähigkeit und Kompetenz, wichtige berufliche Entscheidungen selbst zu treffen, ohne dass ein Vorgesetzter diese kontrollieren muss.
  • Wichtig für das Selbstmanagement ist eine anhaltende Motivation, das korrekte Setzen von Prioritäten und einen klaren Überblick über alle wichtigen Aufgaben zu haben.
  • Studien belegen, dass Teams, welche auf Selbstmanagement setzen, deutlich erfolgreicher und effizienter arbeiten.
  • Auch die Mitarbeiterzufriedenheit sowie das Verhältnis zwischen Mitarbeiter und Manager wird deutlich verbessert.
  • Um Selbstmanagement einzuführen, sind einige wichtige Schritte nötig.
  • Die umfassen unter anderem das Fördern von Spontanität, eine transparente Entscheidungsfindung sowie das Zulassen von Spannungen im Team.

Was ist Selbstmanagement?

Zunächst jedoch die Antwort auf die Frage, was ist Selbstmanagement eigentlich genau? Wer sich selbst managen kann, der besitzt die Fähigkeit und Kompetenz, seine eigene berufliche Entwicklung unabhängig von äußeren Umständen eigenständig zu gestalten. Selbstmanagement bedeutet im Kern auch für unterschiedliche Probleme immer die passende Lösung parat z haben oder aber den richtigen Lösungsansatz so schnell wie möglich finden zu können.

Zusammenfassend sind für eine effizientes Selbstmanagement also folgende Attribute entscheidend:

Anzeige
  • Sich selbst gut organisieren zu können.
  • Einen klaren Überblick über alle anfallenden Punkte haben.
  • Aufgaben werden vorausschauend geplant.
  • Prioritäten von wichtigen und unwichtigen Dingen werden korrekt gesetzt.
  • Jeden Tag die Motivation erhalten.

Warum ist Selbstmanagement so wichtig?

Wie bereits erwähnt, ist ein effizientes Selbstmanagement ein wichtiger Erfolgsfaktor. Das lässt sich auch mit Zahlen belegen. So zeigt eine Studie aus dem Jahr 2020, an welcher 28 Unternehmen teilgenommen haben, dass 100 % aller Unternehmen mit dezentralisierten Managementstrukturen ein deutlich positives Marktwachstum verzeichnen konnten. Auf der Gegenseite, wo noch auf traditionelle Managementstrukturen gesetzt wurden, konnten dies nur 33 % aller befragten Unternehmen von sich behaupten.

Die Zahlen sprechen also für sich. Selbstmanagement steigert die wirtschaftliche Effizienz deines Teams und sogar deines ganzen Unternehmens. Das liegt vor allem daran, dass deine Teammitglieder wichtige Aufgaben selbst erledigen können, ohne dass du dabei helfen oder diese kontrollieren musst. Das gibt natürlich deutliche Arbeitskapazitäten frei, welche du für wichtigere Dinge nutzen kannst.

Auch das Verhältnis zwischen deinen Mitarbeitern und dir wird sich auf Dauer positiv entwickeln. Hier herrscht nun eine völlig andere Vertrauensbasis und auch die zwischenmenschliche Ebene wird dabei gestärkt. Vor allem dieser Aspekt kann die wirtschaftliche Effizienz eines Unternehmens deutlich steigern. Auch hierzu gab es in der Vergangenheit bereits einige Studien, welche belegen, dass Unternehmen, in denen die Mitarbeiter sich größtenteils selbst managen, eine deutlich höhere Mitarbeiterzufriedenheit aufweisen. Das stärkt auch die Arbeitsmoral, was sich in den eingangs genannten Studien mit den genannten Zahlen auch zweifelsfrei belegen lässt.

Anzeige

Die größte Herausforderung für dich als Manager besteht indessen darin, dein Team in Richtung Selbstmanagement umzustellen. Hier gibt es einige wichtige Punkte, welche du beachten solltest.

So baust du am besten die Fähigkeit zum Selbstmanagement im Team auf

Jetzt stell dir also vor, dass dein eigenes Team alle diese Fähigkeiten besitzen würde. Dies würde eine enorme Entlastung für die Teamleitung bedeutet, welche sich jetzt auf wichtigere Dinge konzentrieren kann. Damit du also die Fähigkeit zum Selbstmanagement im Team fördern kannst, solltest du folgende Punkte ausprobieren.

1. Teammitglieder dazu ermutigen, sich selbst auszudrücken

Egal welche Veränderungen in deinem Team anstehen, sie bedeuten auch immer eine innere Umstellung für jedes individuelle Mitglied deines Teams. Aus diesem Grund ist es an erster Stelle wichtig, dass du deinen Teammitgliedern einen sicheren Raum bietest, an welchem diese sich ausdrücken können. Wichtig für das Erlernen von Selbstmanagement ist es also als erstes, deine Mitarbeiter dabei zu unterstützen, sich selbst besser auszudrücken.

Anzeige

2. Die Spontanität fördern

Struktur und Organisationsfähigkeit sind natürlich die Grundpfeiler des Selbstmanagements. Das heißt jedoch nicht, dass die Spontanität beim Entstehungsprozess neuer Ideen nicht mehr erwünscht ist. Im Gegenteil, wer effizient arbeiten und sich selbst managen möchte, der sollte vor allem lernen, dass spontane Ideen meistens sogar die besten sind. Nicht nur das, wer Spontanität beherrscht, der ist auch flexibler. Das ist vor allem dann notwendig, wenn sich Pläne überraschend ändern oder anderweitige unvorhergesehene Umstände auftreten. Hier zählt es also flexibel und agil und vor allem anpassungsfähig zu sein.

Du solltest also deinen Teammitgliedern beibringen, ihre Spontanität zu fördern, wenn du möchtest, dass sie sich effektiv selbst managen. Denn so überraschend das klingt, auch die Spontanität, stellt einen bedeutenden Eckpfeiler des Selbstmanagements dar.

3. Transparenz bewahren

Ein großes Problem bei vielen Vorgesetzten ist die fehlende Transparenz bei wichtigen Entscheidungen. Hier solltest du ganz klar alle deine Teammitglieder mit einbeziehen, wenn du ihre Fähigkeit zum Selbstmanagement stärken möchtest. Das hat nämlich zwei elementare Vorteile:

Anzeige
  • Der Lerneffekt: Anhand der Einbindung von deinen Mitarbeitern lernen diese, wie man wichtige Entscheidungen als Führungskraft fällt und können das Gelernte auf eigene Entscheidungen selbst anwenden, was den Aspekt des Selbstmanagements deutlich stärkt.
  • Bessere Bindung: Aufgrund der Transparenz und dem gezeigten Vertrauen, welches du deinen Mitarbeitern entgegenbringst, werden diese Selbstbewusster, was ebenfalls wichtig ist, für ein effektives Selbstmanagement.

4. Zwanghafte Harmonie ist kontraproduktiv

Ein weiteres Problem, welches bei vielen Führungskräften vorherrscht, ist der zwanghafte Drang nach Harmonie und Frieden. Das funktioniert nur leider niemals in der Praxis, da es in einem größeren Team immer zu Spannungen kommen kann. Das ist nichts Schlimmes und gehört zum Berufsalltag dazu. Mit vorgetäuschter Harmonie wirst du eher das Gegenteilige erreichen, nämlich dass die Anspannung in deinem Team eher zu statt abnehmen.

Versuche also, dich auf die Spannung einzulassen. Auch das stärkt die Fähigkeit des Selbstmanagements. Denn zum Managen komplexer Sachverhalte gehört eine gewisse Grundanspannung dazu. Nahende Deadlines, ein hohes Arbeitsaufkommen und eventuelle Meinungsverschiedenheiten unter Mitarbeitern sind ganz normal. Wichtig ist es hier, dass du selbst, aber auch deine Mitarbeiter lernen, sich Konflikten frontal zu stellen und das ohne gegenseitige Schuldzuweisungen. Ein offenes, klärendes Gespräch auf Augenhöhe ist hier deutlich effizienter, als nicht vorhandenen Frieden vorzutäuschen.

5. Umstellen auf Selbstverwaltung

Ein Team, welches größtenteils auf Selbstverwaltung setzt, heißt natürlich nicht, dass du hier keine Kontrollen mehr durchführen musst. Vor allem bei großen Budgets und wichtigen administrativen Entscheidungen musst du immer noch selbst mit eingreifen, das kann nicht vollständig von deinem Team organisiert werden.

Anzeige

Allerdings können vor allem bei den Arbeitszeiten große Entlastungen entstehen. So kann beispielsweise jedes Teammitglied seine Arbeitszeit selbst planen und sich dabei an die herrschenden gesetzlichen Richtlinien halten, ohne dass ein Vorgesetzter dies überwachen muss. Bis es so weit ist, muss das Team natürlich das Selbstmanagement perfekt beherrschen und die entsprechende Arbeitsatmosphäre muss vorhanden sein. Wenn dieser Weg jedoch einmal gegangen wird, dann ist das Selbstmanagement für alle Beteiligten ein Gewinn.

Bildnachweis: pixelfit/istockphoto.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

Mach mit und diskutiere mit uns in unserer Skool Community!

Egal, ob du Fragen hast, Antworten suchst oder einfach nur deine Erfahrungen zu diesem oder anderen Themen teilen möchtest, du bist herzlich willkommen. Diskutiere mit, erweitere dein Wissen und werde Teil einer inspirierenden Gemeinschaft. Zur Arbeits-ABC Community