It’s not surprising: Wer mit Fremdsprachen im Lebenslauf glänzen kann, begeistert viele Arbeitgeber. Wir verraten, welche Sprachen am häufigsten genutzt werden.

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Die globalisierte Berufswelt fordert Unternehmen sprachlich heraus. Spätestens jetzt zeigt sich, dass sich die Mühe in der Schule gelohnt hat, wenn du gut im Fremdsprachenunterricht aufgepasst hast:

Wer fremdsprachige Quellen verstehen und verarbeiten, Deals mit ausländischen Kunden, Geschäftspartnern und Dienstleistern aushandeln sowie Übersetzungsarbeit leisten kann, ist klar im Vorteil.

In vielen Berufen wird allen voran die englische Sprache vorausgesetzt. Laut der Jobbörse Indeed wird sie am häufigsten von Unternehmen gefordert. Etwa 44 Prozent der deutschen Beschäftigten sollen in ihrem jeweiligen Job zudem fremde Sprachen benutzen.

Diese Sprachen nutzen die Indeed-Umfrageteilnehmer am häufigsten:

Platz 1: Englisch (97,4 Prozent)
Platz 2: Französisch (19,2 Prozent)
Platz 3: Russisch (12,5 Prozent)
Platz 4: Spanisch (11,3 Prozent)
Platz 5: Türkisch (8,5 Prozent)
Platz 6: Italienisch (7,2 Prozent)
Platz 7: Chinesisch (4,5 Prozent)
Platz 8: Portugiesisch (2,4 Prozent)

Übrigens: Mehr als 80 Prozent der Umfrageteilnehmer wünschen sich von ihrem Arbeitgeber Weiterbildungsangebote im Bereich Englisch. Das verwundert wenig, wird diese Sprache doch am häufigsten im Arbeitsalltag gebraucht. Fast 70 Prozent gaben außerdem an, dass sie Arbeitgeber attraktiv finden, die eine Zusammenarbeit mit internationalen Kollegen ermöglichen.

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Schon gewusst?

Mehrsprachigkeit hilft dir nicht nur im Business weiter. Auch die Gesundheit profitiert: Eine kanadische Forschungsstudie der Concordia University hat ergeben, dass Menschen, die mehrere Sprachen benutzen, ihr Gehirn fit halten – denn Alzheimer-Erkrankungen könnten so verlangsamt werden. Der geistige Verfall wird hinausgezögert, weil sich laut Forschungsergebnissen Dicke und Dichte der Gewebeschicht (graue Substanz) in der entsprechenden Hirnregion, die für die kognitive Steuerung und Sprache zuständig ist, stärker entwickeln. Wer mehrere Sprachen beherrscht, profitiert also gleich mehrfach.

Vorteile von Fremdsprachen für deine Karriere

#1: Du kannst für international agierende Unternehmen tätig werden

„How can I help you?“ Mitarbeiter, die Fremdsprachen beherrschen, haben gute Chancen, für internationale Unternehmen tätig zu werden und Karriere zu machen. Sie bekommen oft die Chance, in einem bunten, vielfältigem Arbeitsumfeld tätig zu werden und sich mit spannenden Menschen zu vernetzen. Expandierende Unternehmen profitieren von Sprachtalenten, die es verstehen, Kunden und Geschäftspartner durch Kommunikation zu überzeugen.

#2: Für Arbeitgeber bist du automatisch attraktiver als Arbeitnehmer

Ob im Krankenhaus, in Behörden oder in sozialen Berufen: Viele Arbeitgeber sind aktiv auf der Suche nach Sprachtalenten, denn sie haben großen Bedarf an Arbeitnehmern, die mindestens zwei oder mehr Sprachen praktisch anwenden können. Wer mehrsprachig aufwächst oder sich fremde Sprachen aneignet und sie auf Businessniveau anwenden kann, punktet automatisch bei vielen Arbeitgebern.

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#3: Du kannst einer Tätigkeit im Ausland nachgehen

Dein Wunscharbeitgeber ist nicht nur in Deutschland tätig? Wenn du dir vorstellen kannst, im Ausland tätig zu werden, oder Deutschland generell zu verlassen, um Neues zu erleben, machst du mit Fremdsprachen alles richtig. Je mehr Sprachen du beherrschst, desto größer deine Auswahl an Ländern und potenziellen Arbeitgebern, die für dich in die engere Auswahl kommen. Sprachen bieten auf diese Weise berufliche Flexibilität, die dich nicht an einen bestimmten Ort bindet.

#4: Du kannst selbstbewusster kommunizieren

Jeder kennt es: Plötzlich ruft dich ein Kunde an, der auf Englisch kommunizieren möchte. Wenn du die Sprache beherrschst, kannst du dich auf das Wesentliche, also auf das Anliegen des Kunden konzentrieren. Andernfalls bist du lediglich damit beschäftigt, das Problem zu übersetzen, stotterst vielleicht vor dich hin oder leitest das Gespräch vor lauter Verlegenheit an einen Kollegen weiter. Wer Englisch und weitere Sprachen beherrscht, kann deshalb selbstbewusster auftreten.

#5: Du trainierst deine geistige Fitness

Wer sein Hirn anstrengen muss, um zu lernen, bleibt bekanntlich geistig fit. Zum Vergleich: Fehlende Bildung und Weiterbildung führt eher dazu, dass wir unser Sprachzentrum wenig gebrauchen und unser Gehirn kaum herausfordern und damit dem Prozess des langsamen Zerfalls überlassen. Sowohl für Beruf als auch für Privatleben lohnt es sich also, sprachlich kreativ zu werden und aktiv zu bleiben.

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Die gute Nachricht: Auch im Erwachsenenalter lohnt sich das Erlernen einer Fremdsprache

Dass wir bereits im Kindesalter mit dem Erlernen von fremden Sprachen beginnen, ist nicht neu. Bereits in der Schule gibt es entsprechende Angebote, um – neben der Muttersprache – noch weitere Sprachen zu üben. Wer jetzt glaubt, das Wichtigste verpasst zu haben, kann aufatmen: Auch im Erwachsenenalter ist dein Gehirn noch in der Lage, sich Sprachen gut anzueignen.

Erwachsene genießen im Gegensatz zu Kindern einen bedeutenden Vorteil beim Fremdsprachenlernen: Ein Begriff muss lediglich erlernt (übersetzt) werden, denn er ist nicht zusätzlich erklärungsbedürftig. Zudem kann das Erlernen einer Sprache nicht nur als Karrierebooster dienen. Es hilft auch dabei, etwa in schweren Zeiten, in denen du dich antriebslos fühlst, einer neuen Tätigkeit mit Sinn nachzugehen, dich mit neuen Leuten zu vernetzen und so ein interessantes Hobby dazuzugewinnen.

Karriere mit Fremdsprachen boostern: Diese Tipps helfen beim Lernen

Tipp #1: Nicht nur lesen, sondern sprechen

Am Anfang steht immer der theoretische Part, aber Sprache lebt vor allem vom Ausdruck des Gelernten. Stelle deshalb sicher, dass du deine neue Fremdsprache nicht nur liest und schreibst, sondern auch im Alltag anwendest. Suche dir hierfür beispielsweise Tandempartner.

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Tipp #2: Fehler sind erlaubt

Vor lauter Schamgefühlen behalten wir die neuen Sprachkenntnisse lieber für uns. Aber: Lernen bedeutet auch, dass Fehler erlaubt sind. Wenn du eine neue Sprache lernst, solltest du deshalb lieber mehr und „schlecht“ sprechen – anstatt Sätze im Geiste perfekt vorzuformulieren, ohne sie jemals auszusprechen.

Tipp #3: Lerne Mini-Texte – und verzichte auf kleinliche Grammatikfeinheiten

Anstatt dich auf schwierige Details zu konzentrieren, hilft es zu Beginn, kleinere Floskeln, Redewendungen sowie Frage-Antwort-Formulierungen zu lernen. Diese Vorgehensweise nutzen zum Beispiel Touristen, um sich in fremden Ländern „über Wasser halten“ zu können. Der Feinschliff kommt erst später. Wenn du einmal im Flow bist, fühlst du dich sicherer – und dann kannst du dich immer noch mit Detailwissen versorgen.

Tipp #4: Nutze fremdsprachige Musik, Filme und Serien

Ob Netflix oder Spotify: Nutze die Apps ab sofort so, dass du nicht nur auf deutschsprachige Stücke zurückgreifst. Ob Englisch, Koreanisch, Türkisch oder Spanisch – es gibt zahlreiche Sprachen, die darauf warten, entdeckt zu werden.

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Unser Zusatztipp für dich

Setze dich bewusst damit auseinander, welche Sprachen für deinen Traumjob gebraucht werden, bevor du die eine oder andere exotische Sprache erlernst oder Geld in Seminare und Kurse investierst. Zwar wirken viele verschiedene Sprachen, wenn sie so im Lebenslauf stehen, besonders beeindruckend. Potenzielle Arbeitgeber kannst du aber eher mit den spezifischen Sprachen überzeugen, die tatsächlich gesucht werden.

Übrigens: Wenn du das Reisen liebst, hast du einen weiteren Vorteil, mit dem du überzeugen kannst. Neben dem Erlernen von Fremdsprachen spielen heute auch kulturelle Kompetenzen eine wichtige Rolle. Deshalb gibt es viele Unternehmen, die darauf achten, ob ein Jobkandidat im Ausland gewesen ist – und nicht nur sprachliche Kompetenzen beherrscht. Ein Auslandsaufenthalt, etwa im Rahmen eines Jobeinsatzes oder während des Studiums, kann sich deshalb positiv auf deine Karriere auswirken.

Bildnachweis: Foto von Alexander Suhorucov/Pexels.com

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Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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