In einer im März 2024 erschienenen Pressemeldung hat der Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) auf seiner Seite die Ergebnisse einer Studierendenumfrage geteilt. Rund 78 Prozent der Umfrageteilnehmer würden den Beruf des Consultant demnach aufgrund von „beruflichen Perspektiven“ wählen.

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Auch Abwechslung, ein attraktives Gehalt sowie die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Kunden spielen eine Rolle, wie die Umfrage weiter zeigt, um sich für den Beruf des Unternehmensberaters zu entscheiden. In den letzten Jahren ist der Bedarf vor allem aufgrund der neuen digitalen Standards und der technischen Veränderungen und Anforderungen an Unternehmen gestiegen.

Berufsbild: Was macht ein Unternehmensberater?

Ob die Betreuung spezieller Projekte, IT-Strategieentwicklung oder Kostenoptimierung – wer eine Karriere als Consultant anstrebt, kann sich auf verschiedene Schwerpunkte und Aufgabengebiete freuen.

Besonders gefragt, aber auch spannend, ist beispielsweise das Change Management. Stehen betriebliche Veränderungen an, stellen diese häufig eine große Herausforderung für Unternehmen dar, weil es um die unternehmerische Zukunft der Betriebe geht. Sowohl eine effiziente Kommunikation mit den Mitarbeitern als auch beispielsweise Schulungen und Strategieanalysen stehen im Fokus. Zu den wesentlichen Aufgaben von Unternehmensberatern gehören weiterhin

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  • die finanzielle Beratung von Unternehmen
  • Optimierungspotenzial in der Organisationsstruktur ausmachen
  • technologische Beratung
  • Projektmanagement
  • Konzepterstellung
  • Wettbewerbsanalysen durchführen

Finanzen: Was verdienen Unternehmensberater?

Nach Angaben von Stepstone liegt der Medianwert für das Bruttogehalt von Unternehmensberatern bei 66.500 Euro/Jahr (Stand 2024). Diese Zahl schwankt jedoch stark in Abhängigkeit von weiteren Faktoren, die einen wesentlichen Unterschied machen können. Bitte beachte, dass es sich bei den Angaben verschiedener Seiten um ungefähre Durchschnittswerte handelt. Das Angebot, welches Bewerber von verschiedenen Unternehmen erhalten, kann deshalb davon abweichen.

1. Berufserfahrung

Mit der Erfahrung steigt auch der Verdienst. Im Consulting können Beschäftigte, die etwa drei bis fünf Jahre an Berufserfahrung mitbringen, mit etwa 70.000 bis 93.000 Euro Bruttogehalt/Jahr rechnen. Berufseinsteiger fangen bei etwa 35.000 bis 40.000 Bruttogehalt/Jahr als Junior an.

2. Unternehmensgröße

Ob Junior oder Senior, der Verdienst von Consultants steigt im Regelfall auch mit zunehmender Unternehmensgröße. Namhafte Firmen können ihren Angestellten demnach oft ein besseres Gehalt als kleinere Unternehmen zahlen.

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3. Beratungsschwerpunkt

Auch in Abhängigkeit vom jeweiligen Beratungsfeld schwanken die Durchschnittsgehälter. Wenn du zum Beispiel im Bereich Strategie und Unternehmensführung berätst, kannst du mit einem im Vergleich hohen Verdienst rechnen. Entscheidest du dich hingegen für den Schwerpunkt Personal, fällt die Bezahlung im Schnitt niedriger aus, was aber den Beruf an sich nicht unattraktiver machen muss.

4. Position

Dass Berufseinsteiger deutlich weniger als Senior Manager verdienen, ist keine Überraschung. Schaut man sich die Durchschnittswerte an, können Unternehmensberater mit zunehmender Erfahrung und steigender Position jedoch beachtliche Summen verdienen. Fixgehälter von über 125.000 Euro Bruttogehalt/Jahr sind für Partner – ohne Boni gerechnet – keine Seltenheit.

Gut zu wissen: Auch auf die Qualifikation kommt es an. Je nachdem, wie der Schwerpunkt eines Unternehmens aussieht und welche Qualifikationen und Abschlüsse vorausgesetzt werden, können Fachkenntnisse und bestimmte Studienabschlüsse und Zertifizierungen einen Unterschied beim Verdienst machen.

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Besonders attraktiv: Boni und Zusatzleistungen zum Fixgehalt

Dass die Gehälter von Unternehmensberatern schwanken, hat auch mit ihren Bonuszahlungen zu tun. Denn neben dem Fixgehalt, welches jeden Monat ganz unabhängig von der erbrachten Arbeit auf dem Gehaltskonto landet, gibt es in der Regel auch spannende Bonusprogramme. Üblicherweise hängt der Verdienst dann zum Beispiel davon ob, in welchem Umfang Beschäftigte individuell zum Erfolg des Unternehmens beitragen und welche persönlichen Ziele erreicht werden konnten.

Da Unternehmensberater zudem stetig auf dem aktuellsten Stand der Entwicklungen sein müssen, sind Weiterbildungen ein Teil der Zusatzleistungen. Zudem gibt es oft „technische“ Vorteile dazu, etwa Smartphones oder Software. Viele Unternehmen bieten ihren Beschäftigten auch eigene Fahrzeuge oder andere Mobilitätsleistungen an.

Arbeitszeiten, Work-Life-Balance & Reiseaufwand

Das Bild vom Consultant, der bis tief in die Nacht arbeitet, ist nicht nur ein Klischee – es entspricht oft der Realität. Abhängig von der Position, der Projektphase und dem Arbeitgeber sind Wochen mit 60 bis 70 Stunden keine Seltenheit. Gleichzeitig gibt es auch Unternehmen, die auf eine bessere Work-Life-Balance setzen und flexiblere Modelle anbieten. Vor allem moderne Beratungsfirmen bieten Remote-Arbeit, Gleitzeitmodelle und sogar Vier-Tage-Wochen – allerdings meist erst nach einigen Jahren intensiver Arbeit.

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Hinzu kommt der hohe Reiseaufwand: Je nach Projekt müssen Consultants mehrere Tage pro Woche an wechselnden Standorten arbeiten. Für viele bedeutet das: Montagmorgens mit dem ersten Flug oder Zug zum Kunden, Donnerstagnacht zurück nach Hause, Freitag Homeoffice. Während das viel Abwechslung bringt, kann es auf Dauer auch anstrengend sein.

Die gute Nachricht: Viele Unternehmen bieten großzügige Reisekostenpauschalen, Business-Class-Flüge oder Firmenwagen – für manche ist genau das ein zusätzlicher Anreiz für den Beruf.

Voraussetzungen: Was muss ich mitbringen, um in den Consultant-Beruf einzusteigen?

Die gute Nachricht vorweg: Es gibt viele Firmen, die keinen spezifischen Abschluss erwarten, um als Consultant durchstarten zu können. Andere wiederum legen Wert auf einen Bachelor- oder Masterabschluss, etwa mit den Schwerpunkten BWL oder Consulting. Je nachdem, in welcher Branche und mit welchem Fokus du durchstarten möchtest, helfen Fachkenntnisse und Berufserfahrungen aus verwandten Berufsfeldern.

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Was du idealerweise mitbringen solltest, weil es die Jobchancen steigert und den Berufsalltag erleichtert:

  • sehr gute analytische Fähigkeiten
  • gutes Verständnis für wirtschaftliche Themen und Prozesse
  • besondere Kommunikationsstärke
  • Erfahrungen aus einem speziellen Bereich, etwa Projektmanagement
  • Serviceorientierung
  • Anpassungsfähigkeit
  • Organisationsgeschick und optimalerweise Kreativität
  • Fähigkeit, unter Druck zu arbeiten und Fristen einzuhalten
  • gute Kenntnisse in modernen IT- und Softwarelösungen
  • interkulturelle Kompetenz und idealerweise Erfahrung in internationalen Projekten
  • Flexibilität und Reisebereitschaft, da Projekte oft unterschiedliche Orte und Arbeitsumgebungen erfordern
  • Fach- und Branchenwissen

Aufgrund der Zusammenarbeit mit verschiedenen Kunden und Projektteams ist außerdem Einfühlungsvermögen und ein sympathisches, freundliches Auftreten gefragt.

Oft erfordert es etwas Mut, proaktiv und offen auf fremde Menschen und Kunden umzugehen – und der Umgang ist nicht immer leicht. Ein wesentlicher Vorteil im Consulting-Beruf besteht aber auch darin, dass du schnell und fast täglich dazulernen darfst, zum Beispiel, wenn du mit etwas anspruchsvolleren Kunden und strengeren Deadlines arbeitest. Es hilft, mutiger zu werden und einen entspannteren Umgang mit verschiedenen Herausforderungen in der Berufswelt zu finden.

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Tipp: Solltest du nicht alle Anforderungen erfüllen, die du in einem Stelleninserat siehst, ist das kein Grund, dich nicht zu bewerben. Häufig lohnt sich eine Bewerbung dennoch, um die Erfahrung zu machen und im besten Fall eine Einladung zum persönlichen Vorstellungsgespräch zu erhalten.

Consulting ist nichts für dich, wenn…

  • …du nicht unter Zeitdruck arbeiten kannst.

  • …du klare Strukturen und einen 9-to-5-Job liebst.

  • …du nicht gerne mit wechselnden Teams und Kunden arbeitest.

  • …du Probleme damit hast, auf Reisen zu sein oder flexibel zu arbeiten.

  • …du kein Interesse an wirtschaftlichen Themen hast.

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