So viel Geld musst du aktuell verdienen, um später auf eine Rente von 1.000 Euro im Monat zu kommen.

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Die Rentenproblematik ist seit Jahren ein heiß diskutiertes Thema in Deutschland. Immer wieder wird kritisiert, dass das Rentensystem am Ende ist und viele ältere Menschen in Armut leben müssen. Besonders Frauen sind hierzulande von Altersarmut betroffen. Viele Beschäftigte fragen sich daher, wie viel Geld ihnen im Alter tatsächlich zur Verfügung stehen wird und ob man damit überhaupt über die Runden kommt. 

1.000 Euro Monatsrente: Das musst du verdienen

Um eine monatliche Rente von 1.000 Euro zu erhalten, ist beim derzeitigen Rentenniveau ein monatlicher Bruttoverdienst von ca. 2.844 Euro erforderlich – vorausgesetzt, man geht nach ca. 40 Arbeitsjahren in Rente.

Die Höhe der Rente hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von den Arbeitsjahren, den Entgeltpunkten und dem jeweiligen Rentenwert. Wer beispielsweise 45 Jahre lang arbeitet und jährlich 2 Entgeltpunkte sammelt, erhält am Ende 90 Entgeltpunkte multipliziert mit dem aktuellen Rentenwert von 37,60 Euro. Zu beachten ist, dass sich die Obergrenze der jährlich erwerbbaren Entgeltpunkte im Laufe der Zeit ändern kann.

Viele Rentner haben weniger als 1250 Euro Netto-Einkommen

Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland lebt fast die Hälfte aller Rentner in Deutschland, nämlich 42,3 Prozent, mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1.250 Euro.

Weitere 26,4 Prozent, also mehr als ein Viertel aller Rentner, leben mit einem persönlichen Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro. In dieser Einkommensgruppe sind Frauen überproportional vertreten.

Lese-Tipp: Warum verdienen Frauen meist weniger als Männer?

Unter 1000 Euro Rente: Frauen droht Altersarmut

Das Risiko der Altersarmut ist für Frauen in Deutschland besonders hoch. Eine Studie des Bundesarbeitsministeriums zeigt, dass rund 2,7 Millionen vollzeitbeschäftigte Frauen ein so geringes Einkommen haben, dass sie auch nach 40 Arbeitsjahren mit einer Rente von weniger als 1.000 Euro rechnen müssen – das sind rund 38 Prozent aller vollzeitbeschäftigten Frauen in Deutschland.

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Weitere 3,8 Millionen Frauen dürfen eine Rente von weniger als 1.200 Euro rechnen, was etwa 53 Prozent aller vollzeitbeschäftigten Frauen entspricht. Diese Zahlen unterstreichen die immer noch anhaltende Geschlechterungleichheit in der Arbeitswelt und im Rentensystem.

Die Ampel-Regierung und ihre Maßnahmen

Die Ampelregierung hat den Handlungsbedarf zur Bekämpfung der Altersarmut und zur Sicherung der Renten erkannt. Um die Renten für alle Bürgerinnen und Bürger zu verbessern, plant die Regierung jährliche Rentenerhöhungen. Diese sollen helfen, die steigende Inflation und die steigenden Lebenshaltungskosten auszugleichen.

Darüber hinaus wird diskutiert, das Rentensystem grundlegend zu überarbeiten und sich dabei an Ländern wie Österreich zu orientieren. In Österreich zahlen alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung ein, auch Politiker, Selbständige, Manager und Beamte. Das hat den positiven Effekt, dass die Renten im Durchschnitt um 800 Euro höher sind als in Deutschland. Die Einführung eines ähnlichen oder zumindest ähnlichen Systems könnte dazu beitragen, die Renten in Deutschland gerechter zu gestalten und Altersarmut vorzubeugen. Fakt ist: Es muss etwas passieren!

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Mögliche Wege aus der Altersarmut

Um später eine halbwegs angemessene Rente zu erhalten, ist es wichtig, frühzeitig vorzusorgen und finanziell vorausschauend zu handeln. Hier sind einige Maßnahmen, die dabei helfen können:

  1. Private Altersvorsorge: Ergänze die gesetzliche Rente durch private Vorsorgeprodukte wie Riester- oder Rürup-Rente. Diese bieten staatliche Zulagen und Steuervorteile.

  2. Früh anfangen: Je früher du mit der Altersvorsorge beginnst, desto besser. Durch den Zinseszinseffekt können auch kleine Beträge über einen langen Zeitraum zu einer beträchtlichen Rente führen. Obwohl man in jungen Jahren noch nicht an das Rentenalter denkt, lohnt es sich, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen. Vorsorge ist besser als Nachsorge.

  3. Diversifizierung der Anlagen: Lege dein Geld nicht nur auf ein Bankkonto, sondern investiere in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, ETFs, Immobilien oder Fonds. Eine breite Diversifizierung kann das Risiko verringern und die Rendite verbessern.

  4. Regelmäßige Überprüfung: Überprüfe deine Vorsorgestrategie regelmäßig und passe sie gegebenenfalls an. Veränderungen der persönlichen Lebenssituation oder des Rentensystems erfordern eine laufende Anpassung der Vorsorgepläne.

  5. Beratung durch Experten: Finanzberater können aufgrund ihrer meist langjährigen Erfahrung eine maßgeschneiderte Altersvorsorgestrategie entwickeln und dir dabei helfen, deine finanziellen Ziele zu erreichen und die für deine individuelle Situation beste Vorgehensweise zu ermitteln.
    Wichtig: TikTok und Insta Videos ersetzen keine fundierte Finanzberatung.

Bild: Ziga Plahutar/istockphoto.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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