Den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen, überwiegend am Computer arbeiten und den größten Teil der Arbeitszeit im Büro verbringen und dabei geistige Höchstleistungen vollbringen – das sind die wesentlichen Kennzeichen geistiger Arbeit.

Ganz anders dagegen gestaltet sich eine überwiegend körperliche Arbeit, denn sie bringt uns richtig ins Schwitzen, sie fordert Kraft, Wendigkeit und Ausdauer, und sie ist mit einem hohen Verbrauch an Kalorien verbunden.

Bei näherer Betrachtung ist weder eine ausschließlich körperliche noch eine rein geistige Arbeit gesund, und selbst der Schreibtischtäter wird sich an der einen oder anderen Stelle auch einmal bewegen. Welche Jobs also gelten als überwiegend körperliche Arbeit, welche fordern einen weitgehend geistigen Einsatz? Und welche Erkrankungen können sie nach sich ziehen? Wie gestaltet man den Arbeitsplatz ideal, und wie kann man sich vor langfristigen gesundheitlichen Folgen schützen?

Schweißtreibend, anstrengend, sportlich: Körperliche Arbeiten

Bei körperlichen Arbeiten denkt man zuerst an Tätigkeiten auf der Baustelle oder im Handwerk. Doch es muss nicht immer der Schreiner, Tischler, Elektriker oder der Maurermeister sein, die sich körperlich betätigen. Zwar gehören diese Arbeiten zweifelsfrei zu den körperlichen Tätigkeiten, doch das Spektrum reicht etwas weiter. Jeder Beruf, der Kraft, Ausdauer, Wendigkeit und einen übermäßigen physischen Einsatz fordert, gehört in die Kategorie der „Körperlichen Arbeit“. Ob Trainer oder Techniker, ob Schlosser oder Dachdecker, ob Ladearbeiter oder Forstwirt: Diesen Tätigkeiten ist gemein, dass sie zur Rubrik der körperlichen Arbeiten gehören. Nach offizieller Definition spricht man von einer besonders belastenden Berufstätigkeit, wenn während einer Arbeitszeit von acht Stunden von einer männlichen Arbeitskraft mindestens 2.000 Kalorien zusätzlich zum Grundumsatz verbraucht werden, von einer weiblichen Beschäftigten mindestens 1.400 Kalorien.

Anspruchsvoll, ermüdend, herausfordernd: Geistige Arbeiten

Geistige Arbeiten zeichnen sich dadurch aus, dass hier überwiegend ein Resultat in Form einer gelösten Denkaufgabe vorliegt. Eine Präsentation ist zu erstellen, ein Konzept ist zu erarbeiten, Kunden sind telefonisch und online zu betreuen, Angebote sind zu berechnen, Rechnungen sind zu erstellen – die Liste der geistigen Arbeiten ist unendlich. In der Regel wird sich dahinter eine Arbeit im Büro oder am Schreibtisch verstecken. Außerdem sind sie auf allen Hierarchieebenen eines Unternehmens zu finden, denn eine Sekretärin oder eine Sachbearbeiterin leistet ebenso überwiegend geistige Arbeit wie ein Hauptabteilungsleiter oder ein Geschäftsführer. Einen übermäßigen Kalorienverbrauch wird man vergeblich suchen, obwohl geistige Arbeit nicht minder anstrengend und fordernd sein kann wie eine körperliche Tätigkeit.

Körperliche Arbeiten führen zu physischer Gefährdung

Es liegt auf der Hand, dass überwiegend körperliche Arbeiten zu einer Gefährdung der physischen Konstitution führen können. Rücken- und Bandscheibenprobleme, Ermüdung des Muskel-Skelett-Apparats, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenerkrankungen und ähnliche Probleme können aus einer zu starken körperlichen Beanspruchung resultieren. Abnutzungen von Gelenken, Sehnen und Knochen können die Folge sein, und auch innere Organe können Schaden annehmen. Letztlich muss jeder, der überwiegend körperliche Arbeiten verrichtet, damit rechnen, dass dort die häufigsten gesundheitlichen Probleme auftauchen, denn jede Form der Überbeanspruchung ist schädlich, wenn nicht frühzeitig dagegen vorgegangen wird.

Geistige Tätigkeiten strapazieren Körper und Geist

Man könnte meinen, dass Berufe ohne übermäßige körperliche Arbeit besser für die Gesundheit sind. Doch kommt zu einer Schreibtischtätigkeit mit viel Hektik und Stress ein Mangel an Bewegung und ungesunder Ernährung hinzu, dürften geistige Arbeiten noch etwas schädlicher für die Gesundheit sein als körperliche Aufgaben. In diesem Fall paart sich eine Gefährdung der Psyche durch Depressionen und Burnout mit entsprechenden körperlichen Gefahren, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall- und Herzinfarktgefahr und Krebs, Parkinson und Alzheimer. Wenn man in einem überwiegend geistigen Beruf also nicht auf seine Gesundheit achtet, ist diese Tätigkeit mindestens ebenso gefährlich wie ein überwiegend körperbetonter Beruf.

Negative Auswirkungen erkennen und verhindern

Sowohl überwiegend körperliche als auch geistige Arbeiten haben gravierende Folgen für die Gesundheit, wenn man nicht rechtzeitig dagegen angeht und vorbeugt. Im Idealfall heißt es also, am Arbeitsplatz und privat möglichst umfangreiche prophylaktische Maßnahmen zu ergreifen, damit einer Gefährdung der Gesundheit weitgehend vorgebeugt wird. Eng damit verbunden ist die Gestaltung des idealen Arbeitsplatzes.

Körperlich anstrengende Arbeiten unterliegen besonderen Schutzmaßnahmen der zuständigen Berufsgenossenschaft, die der Arbeitgeber einhalten muss. Das Tragen von Schutzkleidung kann ebenso dazu gehören wie gewisse Aufgaben nie allein ausgeführt werden dürfen oder wie bestimmte Sicherungsmechanismen greifen müssen. Im Büro sollte ein Arbeitsplatz ergonomisch sinnvoll ausgestattet sein, so dass Rücken- und Augenprobleme erst gar nicht aufkommen. Selbst gelenkschonende Unterlagen für PC-Arbeitsplätze können helfen, Sehnenentzündungen und dem sogenannten Maus-Arm vorzubeugen, und hier ist letztlich jede Maßnahme willkommen, die langfristige körperliche Probleme verhindert.

Im besten Fall allerdings beugt man gesundheitlichen Problemen bei jeder Art von Arbeit vor, indem man sich gesund und ausgewogen ernährt, indem man genug Schlaf einplant und etwas Kraft- und Ausdauersport zum Ausgleich treibt. Kombiniert man dieses Geheimrezept noch mit einem erfüllten Familien- und Sozialleben, ist ein großer Schritt auf dem Weg zur Vorbeugung getan. Dann kann auch eine körperliche Arbeit lange und mit Freude ausgeübt werden, selbst wenn diese meist schlechter entlohnt wird als geistige Tätigkeiten.

Denn das ist ein großes Manko körperlicher Berufe: Meist werden sie trotz Schicht- und Gefährdungszulage schlechter bezahlt als überwiegend geistige Tätigkeiten.

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