Du kannst der freundlichste und netteste Arbeitgeber sein, doch irgendwann im Laufe deiner Karriere wirst du an den Punkt kommen, wo du jemanden aus deinem Team entlassen musst. Diese Aufgabe ist natürlich alles andere als angenehm, vor allem wenn der betroffene Mitarbeiter schon jahrelang Teil deines Teams ist. Um so wichtiger ist es, diesen Schritt der Kündigung mit viel Mitgefühl, Sorgfalt und Würde für den zu entlassenden Mitarbeiter zu gehen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Kündigung ist ein schwerwiegender Eingriff in den beruflichen Werdegang einer Person, weshalb viel Mitgefühl, Sorgfalt und würdevolles Verhalten bei diesem Schritt wichtig sind.
  • Der Prozess der Kündigung sollte sorgfältig geplant werden und die Gründe für diesen Schritt offen mit der betroffenen Person kommuniziert werden.
  • Als Vorgesetzter solltest du der Person, falls nötig, deine Hilfe anbieten. Dies kann in Form von einem guten Arbeitszeugnis oder der Vermittlung an Personen aus deinem Netzwerk geschehen.

Wichtige Tipps, wenn du einen Mitarbeiter entlassen musst

Eine Kündigung vonseiten des Unternehmens fühlt sich für keinen Mitarbeiter gut an. Erst recht nicht, wenn sie völlig überraschend kommt und die betroffene Person schon sehr lange Teil des Unternehmens ist. Es ist wie ein Gefühl der Taubheit und die Person könnte schnell an sich und ihren eigenen Fähigkeiten zweifeln. Hier solltest du als Vorgesetzter auf jeden Fall intervenieren und dafür sorgen, dass dieser einschneidende Schritt so wenig Schaden wie möglich für die betroffene Person hinterlässt.

Die folgenden Tipps können dir dabei helfen, die Entlassung für den entsprechenden Mitarbeiter so würdevoll, sorgfältig und mitfühlend wie möglich zu gestalten.

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1. Eine gute Bewertung

Wenn du schon deinen Mitarbeiter entlassen musst, dann solltest du ihm wenigstens den Einstieg in ein neues Unternehmen so angenehm wie möglich gestalten. Helfen kannst du dabei, in dem du deinem Mitarbeiter ein sehr positives Arbeitszeugnis verfasst (der Inhalt sollte natürlich der Wahrheit entsprechen). Nutzt der Mitarbeiter Jobplattformen wie LinkedIn, Xing oder etwas Vergleichbares, kannst du auch hier als ehemaliger Arbeitgeber positive Bewertungen hinterlassen. So bemerkt eventuell auch der Mitarbeiter, dass du ihn sehr ungern entlassen hast und es wirklich nicht an ihm und seinen Fähigkeiten lag.

2. Hilf dem Angestellten dabei, einen neuen Job zu finden

Nachdem du die Hiobsbotschaft überbracht hast, kannst du neben einer guten Bewertung oder einem guten Arbeitszeugnis jedoch noch weitere Dinge für die betroffene Person tun. Wenn der Mitarbeiter, den entlassen musstest, nach einiger Zeit immer noch keinen neuen Job gefunden hat, kannst du dich hier einbringen. Höchstwahrscheinlich verfügst du über ein großes Netzwerk und dieses kannst du nun nutzen. Versuche, den betroffenen Mitarbeiter innerhalb deines Netzwerks zu vermitteln. Auch das zeigt, dass du dir Gedanken machst und die Person wertschätzt, was für ein deutlich besseres Gefühl bei der betroffenen Person sorgen kann.

3. Transparenz und Offenheit

Bist du in der Situation, dass du einen deiner Mitarbeiter kündigen musst, dann sei bei diesem Prozess so offen wie möglich. Suche den direkten Kontakt und ein offenes Gespräch und erkläre genau, welche Gründe es für die Entlassung gibt. Für einen Mitarbeiter, der gerade seine Kündigung erhalten hat, gibt es nämlich nichts Schlimmeres als die Ungewissheit über die Hintergründe.

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Sollten die Gründe für die Kündigung eventuell daher kommen, dass du unzufrieden mit der Leistung und dem Verhalten des Mitarbeiters bist, dann solltest du eventuell noch einmal versuchen, der betroffenen Person eine Chance zu geben. Eine Kündigung sollte nur als letzte Maßnahme in Betracht gezogen werden, da hier eine gesamte Existenz mit dranhängt. Auch hier gilt es, die Karten auf den Tisch zu legen und ein offenes und transparentes Gespräch mit der betroffenen Person zu führen.

4. Plane den Ablauf der Entlassung

Wie du nun bereits mehrfach und sehr eindringlich erfahren hast, ist eine Kündigung keineswegs ein einfacher Schritt. Du veränderst nachhaltig einen wichtigen Teil eines Lebens mit deiner Entscheidung und über diese Bürde solltest du dir im Klaren sein. Aus diesem Grund solltest du den Ablauf der Kündigung auch entsprechend planen.

Es handelt sich dabei um einen Prozess und nicht um das schnelle Abfassen eines Kündigungsschreibens. Nimm diesen Prozess also keineswegs auf die leichte Schulter und erledige diesen auch nicht mal eben nebenbei. Nimm dir Zeit dafür und zeige vor allem deinem Mitarbeiter, wie schwer dir diese Entscheidung fällt und dass dir leider keine andere Wahl bleibt. Sei einfühlend, sorgfältig und gib dir Mühe dabei, den betroffenen Mitarbeiter bei seinem weiteren beruflichen Werdegang so gut es geht zu unterstützen.

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Zu dieser Planung zählt vor allem das direkte Gespräch mit dem betroffenen Mitarbeiter. Denn dieser möchte höchstwahrscheinlich wissen, warum er gekündigt worden ist. Wie bereits in den vorigen Punkten erwähnt, solltest du hier Offenheit und Transparenz an den Tag legen. Wichtig in diesem Gespräch ist aber auch, dass du dem Mitarbeiter zuhörst und seine Punkte auch wirklich beachtest, anstatt diese bloß abzunicken. Einige weitere wichtige Punkte sind folgende:

  • Stelle sicher, dass der betroffene Mitarbeiter die Gründe für die Kündigung versteht, frage notfalls nach, falls du den Eindruck hast, dass sich die Person noch immer nicht darüber im Klaren ist.
  • Zeige deutlich, dass du keine andere Wahl gehabt hast, als die Person zu entlassen. Stelle sicher (falls dem, so ist), dass die Person sich keine Gedanken darüber machen muss, dass sie nicht die entsprechenden Fähigkeiten für diesen Beruf hat, sondern lediglich die wirtschaftlichen Umstände diesen drastischen Schritt verursacht haben.
  • Zeige deutlich, dass du der betroffenen Person eine Hilfe anbietest. Egal ob in Form eines sehr guten Arbeitszeugnisses oder mit Kontakten aus deinem Netzwerk. Wichtig ist, dass das Angebot deiner Hilfe im Gespräch ersichtlich ist. Möchte der Mitarbeiter deine Hilfe nicht, dann solltest du diese Entscheidung ebenfalls akzeptieren und der Person deine Hilfe nicht aufzwingen.

Bildnachweis: iStock.com/LuckyBusiness

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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