Arbeitnehmer wünschen sich diese eine spezielle Sache im Job, doch viele Führungskräfte empfinden sie laut Studie als überflüssig. Wir verraten, worum es geht.

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Neben flexiblen Arbeitsbedingungen und einer attraktiven Bezahlung sind heutzutage noch einige Jobvorteile bei Arbeitnehmern gefragt. Vor allem eine Sache rückt immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses: Weiterentwicklungsmöglichkeiten.

Eine Umfrage, die unter insgesamt 800 Führungskräften durchgeführt worden ist, verrät jedoch: Bestehende Lern- und Entwicklungsprogramme (L&D) in ihren jeweiligen Betrieben empfinden 51 Prozent der Führungskräfte als eine Zeitverschwendung.

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Auch interessant ist, dass die Wahrnehmung von Führungskräften und Arbeitnehmern in Bezug auf die Personalentwicklungsstrategien auseinandergehen. So seien der Umfrage nach 32 Prozent der Arbeitnehmer zufrieden mit bestehenden Angeboten, während die doppelte Anzahl an Führungskräften annimmt, dass eine große Zufriedenheit unter den Arbeitnehmern bestünde.

Das verbirgt sich hinter L&D

Learning & Development (Lernen und Entwicklung), kurz L&D, beschreibt zusammenfassend alle Maßnahmen, die Arbeitgeber anbieten, um das eigene Personal hinsichtlich ihrer Weiterentwicklung zu fördern.

Während im klassischen Sinne vor allem Schulungen gemeint sind, die Mitarbeiter bisher zu absolvieren hatten, wird der Begriff im neuen Arbeitszeitalter etwas weiter gefasst. In der Personalentwicklung geht es nicht nur mehr darum, einen Haken hinter absolvierten Kursen zu machen. Vielmehr geht es um den Austausch von Erfahrungen und Learnings unter Kollegen, der Aktivität in Beratungsausschüssen, um tiefgreifende Soft Skills und der gleichzeitigen Weiterentwicklung der Hard Skills.

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Besonders wertvoll sind Lern- und Entwicklungsprogramme einerseits für den gemeinsamen Unternehmenserfolg. Andererseits spielen aber auch die Steigerung des Marktwertes von Fachkräften und Arbeitnehmern sowie ihre persönlichen Wachstumschancen eine Rolle. Zusammenfassend heißt das: Arbeitnehmer werden „zukunftssicher“ gemacht, um auch morgen noch bestehen zu können. Denn die Entwicklungen, vor allem im technologischen Bereich, sind rasant.

Die Präsenz von KI im Job erfordert bessere Qualifizierung für Arbeitnehmer

Gerade in puncto Künstliche Intelligenz wird es zunehmen wichtiger, dass Arbeitnehmer auf dem aktuellsten Stand sind und neue Fähigkeiten erlernen. Werden entsprechende Programme bisher noch nicht angeboten, wird es für viele Arbeitgeber Zeit, diese einzuführen.

Datenanalysefähigkeiten sowie digitale Kompetenzen werden zunehmend zum Must-have. Auch Veränderungen, welche die direkte Arbeitsteilung zwischen KI und Mensch definieren, sollten nähergebracht werden.

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Besonders wichtig beim Lernprozess ist die Entwicklung einer positiven Fehlerkultur, deren Etablierung auf Führungsetage beginnt. Denn Vorgesetzte spielen eine entscheidende Rolle, wenn es um die Motivation, Entwicklung und Förderung von Personal geht.

Auch Führungskräfte müssen KI-Kompetenz entwickeln

Doch die Etablierung von Lern- und Entwicklungsstrategien, die auf die zukünftige Arbeitswelt ausgerichtet sind, nehmen Führungskräfte nicht aus. Mehr noch: Diese müssen selbst KI-Fähigkeiten erwerben, um sie vermitteln und vorleben zu können.

Offenheit, Neugier, Geduld und auch eine gewisse Fehlertoleranz (anderen und sich selbst gegenüber) sind hierfür bedeutende Erfolgsbausteine. Ob die Verifizierung von KI-erstellten Inhalten und „Fakten“ oder die Auseinandersetzung mit Prompt Engineering, die Qualifizierungsmöglichkeiten sind vielfältig.

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Qualifizierung von Arbeitnehmern: Worauf kommt es außerdem an?

Vor allem, wenn es ums Lernen und Entwickeln im Bereich KI geht, ist es wichtig, bei Bedarf professionelle Experten um Unterstützung zu bitten. Zudem sollten bereits bestehende KI-Fähigkeiten der Belegschaft erfasst werden, um einen Vergleichsmaßstab zu haben.

Auch die Art und Weise, wie Inhalte vermittelt und praktisch ausprobiert werden, kann über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Neben virtuellen Trainingsmodulen kann es auch helfen, persönliche Schulungen in „schulähnlichen“ Strukturen und Umgebungen abzuhalten. Der persönliche Austausch sollte auch im digitalen Zeitalter nicht zu kurz kommen.

Um Mitarbeitern Ängste und Unsicherheiten zu nehmen, sollten Lernstrategien und Entwicklungsprogramme idealerweise spielerische Komponenten vorweisen, um auch den Spaß- und Motivationsfaktor zu berücksichtigen.

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Auch Sicherheit, ethisches Handeln in Bezug auf neue Technologien und Datenschutz sollten in diesem Zusammenhang stets berücksichtigt werden. Denn Fakt ist, dass sich sowohl gesellschaftlich als auch arbeitstechnisch spätestens seit Fortschreiten von KI-Systemen vieles im alltäglichen Leben verändert.

Bild: hobo_018/istockphoto.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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