Regelmäßige Pausen sind wichtig für die Entspannung, Konzentrationsfähigkeit und auf lange Sicht Krankheitsprävention eines Menschen. Und wenn du die Pausen richtig setzt, kannst du anschließend wieder effizienter und damit auch schneller arbeiten. Eine Zeitersparnis durch weniger oder gar keine Pausen ist deshalb ein echter Trugschluss. 

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Kurzfassung

  • Pausen sind wichtig, um auf Dauer psychisch und physisch gesund zu bleiben
  • Pausen  dienen deshalb als Schutz für den Mitarbeiter.
  • Empfohlener Pausenplan der Experten sieht wie folgt aus: 15 Min. am Vormittag, 30 Min. zum Mittag, 15 Min. am Nachmittag

Wofür sind Pausen eigentlich gut?

Die Pausenregelung ist gesetzlich streng vorgeschrieben und hier haben sich die Politiker auch tatsächlich etwas dabei gedacht: Pausen sind wichtig für den Menschen, um auf Dauer psychisch und physisch gesund zu bleiben. Der Gesetzgeber sieht die Pausen deshalb als Schutz für den Mitarbeiter. Sie sollen eine Überanstrengung verhindern und ihm Zeit zum Essen und Entspannen geben, um den natürlichen Rhythmus des Körpers beibehalten zu können.

Die Konzentrationsfähigkeit eines Menschen ist laut neuester Studien nur rund 70 bis 80 Minuten auf einem hohen Level und anschließend für rund 20 Minuten passiv. Der normale Rhythmus eines Organismus weist zudem am Vormittag ein Leistungshoch auf, welches gegen Mittag immer mehr nachlässt.

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Ein 20- bis 30-minütiger Mittagschlaf, der sogenannte Power-Nap, kann hier entgegenwirken.

Immer mehr Firmen führen dafür extra Entspannungsräume ein. Doch auch wenn du solch luxuriöse Möglichkeiten in deinem Unternehmen (noch) nicht hast, solltest du die Pausen an deinem natürlichen Rhythmus ausrichten und effizient nutzen. Nur so bleibst du auf Dauer gesund. Psychische Überlastungszustände sind nämlich mittlerweile die Hauptursache für krankheitsbedingte Fehlzeiten von Mitarbeitern.

Sind Pausen wirklich Zeitfresser?

Keine, zu kurze oder falsche genutzte Pausen sind übrigens auch der Hauptgrund für mangelhafte Leistungen am Arbeitsplatz. Entgegen dem allgemeinen Denken, Pausen seien reine Zeitfresser, ergaben neueste Studien nämlich, dass Arbeitnehmer, die sich an den folgend vorgestellten Pausenplan halten, alles in allem mindestens genauso produktiv sind wie ihre Kollegen mit nur einer halben Stunde Mittagspause. Wer dem Gehirn Zeit zur Erholung gibt, kann nämlich anschließend wieder umso konzentrierter und schneller arbeiten. Pausen sind daher zwar ein Zeitfresser auf der einen Seite, aber ein Produktivitätsschub auf der anderen. Unterm Strich kommen wir somit auf dasselbe Ergebnis. Mit dem wichtigen Unterschied, dass Arbeitnehmer, die mehr Pausen einlegen, auf Dauer gesünder sind und weniger Krankheitstage aufweisen, vor allem jene mit stressbedingten Ursachen.

Wie oft solltest du Pause machen?

Der bereits angesprochene, empfohlene Pausenplan der Experten sieht wie folgt aus:

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  • 15 Minuten Pause am Vormittag
  • 30 Minuten Pause zur Mittagszeit
  • 15 Minuten Pause am Nachmittag

Wie nutzt du diese Pausen richtig?

Die Einhaltung dieses Pausenplans ist bereits ein großer Schritt in die richtige Richtung. Die optimale Nutzung der Pausen jedoch, ist mindestens ebenso wichtig, denn nur dann kannst du von den Vorteilen der regelmäßigen Pausen profitieren. Hierbei gibt es zwei Dinge zu beachten: Einerseits die absoluten Grundregeln, welche für jede Pause gelten, und andererseits deinen biologischen Rhythmus, wonach du zu unterschiedlichen Tageszeiten auch eine unterschiedliche Art der Pause benötigst.

1. Die Grundregeln für jede Pause:

  • Verlasse deinen Arbeitsplatz, denn die räumliche Trennung hilft beim Abschalten der Gedanken von der Arbeit.
  • Spreche mit deinen Kollegen, versuche jedoch einmal das Thema „Arbeit“ zu meiden.
  • Mache ein paar kurze Übungen, bewege dich, gehe an die frische Luft und entspanne deine Augen, falls du bei deiner Arbeit viel vor dem Bildschirm sitzt.
  • Nehme Essen nicht am Arbeitsplatz oder „neben der Arbeit her“ ein, sondern nehme dir hierfür eine Pause, gehe in die Kantine, in ein Restaurant oder suche dir ein nettes Bänkchen an der frischen Luft.
  • Eigne dir kleine Entspannungsübungen für „Zwischendurch“ an, zum Beispiel Yoga, autogenes Training oder eine Traumreise. Verlasse auch hierfür gerne den Arbeitsplatz, um nicht den Spott der Kollegen auf sich zu ziehen. Irgendwer wird es nämlich immer lustig oder unangemessen finden, wenn du in deinem Bürostuhl für einige Minuten die Augen schließt. Und unter Beobachtung kann schließlich kaum jemand so richtig entspannen…

2. Orientiere dich an deinem natürlichen Rhythmus:

Die Gestaltung der Pausen hängt außerdem von der jeweiligen Tageszeit ab. Am Vormittag beispielsweise, bewegst du dich noch in deinem Leistungshoch. Hier kannst du die 15-minütige Pause für einen lustigen Kaffeeklatsch mit den Kollegen nutzen.

In der Mittagspause solltest du unbedingt dein Essen zu dir nehmen und zwar mit ausreichend Zeit. Schnell essen oder gar neben der Arbeit her ist ein großer Fehler und tut weder Körper noch Geist gut. Sehe zu, dass du einen Kontrast zu deiner Arbeit findest, das bedeutet, dass du Ruhe vom stressigen Großraumbüro suchst oder Bewegung vom Sitzen am Schreibtisch. Versuche außerdem abzuschalten, nicht über die Arbeit nachzudenken und auch mit den Arbeitskollegen ein anderes Thema zu finden.

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Am Nachmittag lässt dann stetig Ihre Konzentrationsfähigkeit nach. Hier solltest du deshalb vermehrt nach Entspannung suchen. Nutze die 15-minütige sowie alle Fünf-Minuten-Pausen dafür, bewusst herunterzufahren. Vielleicht hast du ja auch die Möglichkeit für einen kurzen Power-Nap oder du schließt einfach einmal für drei Minuten die Augen.

Finde deinen individuellen Pausenplan

Schlussendlich muss jeder für sich selbst den Rhythmus finden, der am besten funktioniert. Jeder Mensch hat andere Entspannungsmechanismen. Wichtig ist, dass du den für sich richtigen Plan entwickelst und strikt einhältst. Denn die Regelmäßigkeit der Pausen und ein fester Rhythmus bringen auf Dauer die besten Effekte und halten dich psychisch sowie physisch gesund.

Bildnachweis: iStock.com/AndreyPopov

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Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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