Kennst du diese Tage, an denen du unzählige E-Mails schreibst und von Meeting zu Meeting hetzt? Am Ende fragst du dich: Was habe ich heute eigentlich erreicht? Diese Scheinarbeit frustriert nicht nur, sie schadet auch den Unternehmen. Doch was können Führungskräfte und Mitarbeiter tun, um Fake Work zu erkennen und zu reduzieren?

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Definition: Was ist Fake Work?

Fake Work – oder Scheinarbeit – beschreibt Aufgaben und Tätigkeiten, die zwar Zeit und Energie kosten, aber am Ende wenig bis gar keinen Mehrwert für das Unternehmen schaffen. Es handelt sich um Arbeit, die nicht zu den Unternehmenszielen beiträgt, keine messbaren Fortschritte erzielt oder schlichtweg unnötig – Zeitverschwendung – ist. Dabei kann Fake Work verschiedene Formen annehmen:

  • Unproduktive Meetings: Stundenlange Besprechungen ohne klare Ergebnisse oder Entscheidungen. Man ist danach genau so schlau raus wie vorher.

  • Berichte und Analysen: Dokumente und Berichte, die nur erstellt werden, weil es „immer schon so gemacht wurde“, aber niemand liest, nutzt oder braucht sie.

  • Endlose Abstimmungsschleifen: Aufgaben, die ständig überarbeitet und neu abgestimmt werden, ohne jemals final zu werden.

  • Mikromanagement: Führungskräfte, die Mitarbeiter mit unnötigen Kontrollen und Nachfragen in ihrer Arbeit behindern.

Die Folgen für Mitarbeiter sind gravierend: Fake Work führt zu Stress, Frustration und Burnout. Wer das Gefühl hat, nur beschäftigt zu sein, ohne wirklich etwas Substanzielles zu leisten, verliert die Motivation. Der Arbeitstag fühlt sich vollgepackt und anstrengend an, obwohl nichts Relevantes erreicht wird. Viele Angestellte enden im Zustand des „Funktionierens“ – Dienst nach Vorschrift, ohne echte Befriedigung aus der eigenen Arbeit zu ziehen.

Auch Unternehmen zahlen einen hohenPreis

Doch nicht nur die Mitarbeiter leiden. Fake Work kostet Unternehmen Milliarden. Sinkende Effizienz, hohe Fluktuation (43.000 Euro pro Kündigung) und letztlich finanzielle Verluste sind die direkten Konsequenzen. Laut Schätzungen verlieren Unternehmen jährlich über 37 Milliarden Euro durch ineffiziente Prozesse und Scheinarbeit. Zudem entsteht ein verzerrtes Bild der Arbeitsbelastung: Alle wirken beschäftigt, doch die Ergebnisse bleiben aus.

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Wie Fake Work entsteht: Ursachen und Auslöser

Fake Work entsteht nicht zufällig. Oft liegt es an fehlenden klaren Zielen und Prioritäten. Wenn nicht klar definiert ist, was wichtig ist, verlieren sich Teams in Nebensächlichkeiten. Mikromanagement, übertriebene Bürokratie und ein ungesunder Perfektionismus tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass Aufgaben endlos überarbeitet werden, ohne echten Mehrwert zu bringen. Mitarbeiter, die keine Autonomie haben, sichern Aufgaben mehrfach ab, um Fehler zu vermeiden – ein weiterer Nährboden für Fake Work.

Wie Führungskräfte Fake Work erkennen und verhindern

Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Fake Work zu erkennen, zu minimieren oder auch ganz zu verhindern. Hier einige Ansätze:

  • Klares Zielmanagement: Setze klare, messbare Ziele für dein Team. Wenn jeder weiß, worauf es ankommt und welche Prioritäten gelten, fällt es leichter, unwichtige Aufgaben zu eliminieren.

  • Meetings hinterfragen: Sind alle Besprechungen wirklich notwendig? Halte Meetings kurz und effizient, mit klar definierten Ergebnissen. Überlege, ob manche Diskussionen nicht besser per E-Mail oder in kleineren Gruppen geklärt werden können.

  • Vermeidung von Mikromanagement: Gib deinen Mitarbeitern die Freiheit, eigenständig zu arbeiten. Vertrauen in ihre Fähigkeiten reduziert unnötige Rückfragen und ständige Kontrollen, die oft nur Zeit und Nerven kosten.

  • Transparenz und Feedback: Fordere von deinem Team regelmäßiges Feedback zu Prozessen und Arbeitsabläufen ein. So erkennst du schnell, welche Aufgaben unnötig sind und kannst gezielt gegensteuern.

  • Kulturwandel fördern: Ein offener Austausch über Arbeitsprozesse und -ziele kann dabei helfen, Fake Work aus dem Weg zu räumen. Fördere eine Kultur, in der Effizienz und Ergebnisse zählen, statt reine „Beschäftigung“.

Was Mitarbeiter tun können, um Fake Work zu vermeiden

Auch Mitarbeiter selbst können ihren Beitrag leisten. Prioritäten setzen, Aufgaben hinterfragen und effizient kommunizieren sind erste Schritte. Es ist wichtig, auch mal „Nein“ zu sagen, wenn eine Aufgabe keinen Mehrwert bietet, und bewusst Pausen einzulegen, um die eigene Arbeitsweise zu reflektieren. Denn Fake Work entsteht oft durch unnötigen Aktionismus – wer immer nur reagiert, statt strategisch zu handeln, verliert den Blick für das Wesentliche.

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Fake Work raubt Mitarbeitern und Unternehmen Energie, Motivation und Arbeitsfreude

Fake Work ist eine der größten Herausforderungen der modernen Arbeitswelt. Sie kostet Unternehmen Geld und den Mitarbeitern ihre Motivation, Energie und letztlich die Freude an der Arbeit. Führungskräfte und Mitarbeiter müssen gemeinsam daran arbeiten, unnötige Aufgaben zu eliminieren und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nur so lassen sich echte Fortschritte erzielen – für das Unternehmen und für die Menschen, die dort arbeiten.

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