Stelle dir vor, du triffst im Aufzug eines Gebäudes einen potenziellen Kunden, Geschäftspartner oder die Person, die dein zukünftiger Arbeitgeber sein könnte! Du erhältst 60 Sekunden, um dein Gegenüber zu begeistern und von deinen Fähigkeiten oder von deiner speziellen Konzeption zu überzeugen.

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Diese Situation wird zugrunde gelegt, wenn es darum geht, sich mithilfe einem Elevator Pitch („Fahrstuhlrede„) kurz und prägnant zu präsentieren. 

Je zielgerichteter und genauer deine knappe Selbstdarstellung ausfällt, desto besser sind deine Chancen, diese auch bei inoffiziellen Treffen, geschäftlichen Meetings, auf Messen oder Tagungen an den Mann oder an die Frau zu bringen. Du hast damit ein echtes Ass im Ärmel, nämlich einen Wettbewerbsvorteil im Rennen um einen guten Job oder einen lukrativen Auftrag. Du bist in der Lage, das Interesse an deiner eigenen Geschäftsidee zu wecken.

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Fahrstuhlrede: So gehst du konkret vor

  1. Was ist der Gegenstand deiner Fahrstuhlrede? Ein Produkt, eine Idee, dein Know-how oder ein neuer Job? Schreibe es auf, finde einen originellen Aufhänger.
  2. Überlege dir eine fesselnde Einleitung, die das Interesse deines Gegenübers sofort weckt, zum Beispiel eine überraschende Statistik, eine provokative Frage oder eine kurze, packende Geschichte – neudeutsch auch Hook genannt.

  3. Notiere, wer du bist – und was du leistest. Beschreibe deine Idee, dein Konzept oder dein Produkt. Stelle dich prägnant vor und betone deine wichtigsten Qualifikationen und Erfolge. Achte darauf, klar und verständlich zu kommunizieren, um sofort Vertrauen und Interesse zu gewinnen.

  4. Umreiße kurz, wie du – und nur du – ein Problem deines Gegenübers lösen würdest oder könntest. Identifiziere das spezifische Bedürfnis oder die Herausforderung deines Gegenübers und erläutere, warum deine Lösung einzigartig und effektiv ist. Verwende konkrete Beispiele und Daten, um deine Aussage zu untermauern.

  5. Formuliere die Vorteile, die sich aus einer Zusammenarbeit mit dir ergeben. Hebe die Vorteile und den Mehrwert hervor, den du bieten kannst. Konzentriere dich darauf, wie dein Gegenüber direkt davon profitieren wird, und stelle sicher, dass diese Vorteile klar und überzeugend sind.

  6. Mache einen Vermerk, wie dein Gegenüber mit dir in Kontakt treten kann. Stelle sicher, dass du eine einfache und unmittelbare Möglichkeit anbietest, wie man dich erreichen kann, sei es durch eine Visitenkarte, einen QR-Code, eine E-Mail-Adresse oder einen Link zu deinem LinkedIn-Profil. Betone die Wichtigkeit einer schnellen und unkomplizierten Kontaktaufnahme, um das Gespräch nahtlos fortzusetzen.

Jeder einzelne Punkt sollte gut durchdacht sein. Schreibe am Anfang ruhig alles auf, was dir einfällt. Und dann kürze, trenne dich von einfallsreichen, aber überflüssigen Formulierungen und Pointen.

Du kannst deinen Elevator Pitch z. B. mit den Worten einleiten: „Bitte hören Sie mir kurz zu.“ Oder du lächelst und sagst „Darf ich mich kurz vorstellen?“ Wenn du der Typ dafür bist, kannst du auch ein bisschen frecher vorgehen und sagen „Sie fragen sich vielleicht, wer hier vor Ihnen steht?“

Eine Minute ist länger, als du glaubst, aber um „Guten Tag“ zu sagen, reicht die Zeit allemal. Doch 60 Sekunden sind zu kurz für komplizierte Zusammenhänge und umständliche Formulierungen.

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Verwende nur kurze Sätze oder Stichpunkte wie z. B. „Ich habe ein Projekt…“, „Meine Idee ist folgende: …“ oder „Stichwort: Social-Media-Marketing“. Rede nicht zu schnell, aber lasse keine Atempause für Zwischenfragen, die dich aus dem Konzept bringen könnten.

Fahrstuhlrede: So bleibst du im Gedächtnis

Fahrstuhlrede“ ist übrigens die Eindeutschung des in den USA sehr geläufigen Begriffs „elevator speech“ und nicht ausschließlich Begegnungen in einem Lift vorbehalten. Du kannst sie überall anbringen, wo dir die Gelegenheit günstig dafür scheint. Dies kann bei Networking-Veranstaltungen, beruflichen Treffen, oder sogar bei gesellschaftlichen Anlässen sein.

1. Vorbereitung und Übung

Übe deine Fahrstuhlrede zunächst im Freundeskreis. Je sicherer du deine Präsentation rüberbringst, desto überzeugender wirst du wirken. Dabei macht Übung tatsächlich den Meister! Wenn du unsicher bist, verliert deine Rede an Überzeugungskraft und die Zuhörer könnten das Interesse verlieren. Eine gute Methode ist es, regelmäßig vor einem Spiegel zu üben oder dich selbst dabei aufzunehmen. So bekommst du ein besseres Gefühl für deine Körpersprache und kannst an deiner Mimik und Gestik arbeiten.

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2. Herausstellen deines Alleinstellungsmerkmals

Entscheidend ist, dein Alleinstellungsmerkmal klar und prägnant in deiner Rede zu verdeutlichen. Hebe das Innovative an deinem Konzept hervor und zeige auf, wie du dich von anderen abhebst. Dies kann durch besondere Fähigkeiten, einzigartige Erfahrungen oder innovative Ideen geschehen. Dein Auftritt sollte so gestaltet sein, dass du im Gedächtnis bleibst.

3. Aufmerksamkeit für dein Gegenüber

Denke daran, dass es nicht nur um dich geht. Betone die Vorteile einer möglichen Zusammenarbeit und zeige, dass du flexibel auf die Bedürfnisse deines Gegenübers reagieren kannst. Diese Flexibilität signalisiert Offenheit und Anpassungsfähigkeit, was in der Kommunikation sehr vorteilhaft ist. Höre aktiv zu und stelle Fragen, um ein echtes Interesse an deinem Gesprächspartner zu zeigen. Dies schafft eine stärkere Verbindung und lässt dich als sympathisch und zugänglich erscheinen.

4. Beharrlichkeit und Professionalität

Beharrlichkeit kann sehr überzeugend sein, solange sie nicht als Aufdringlichkeit wahrgenommen wird. Halte Augenkontakt (nicht starren) und nutze eine klare, aber gedämpfte Stimmlage. Vermeide es, zu flüstern oder so zu sprechen, als würdest du ein Geheimnis verraten. Dein Ton sollte seriös, freundlich und nachdrücklich sein. Ziel ist es, einen professionellen und kompetenten Eindruck zu hinterlassen, sodass dein Gesprächspartner dich als clever und smart wahrnimmt.

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5. Verbindlichkeit und Nachbereitung

Mit Verbindlichkeit kannst du immer punkten. Schließe deine Fahrstuhlrede mit einer klaren Handlungsaufforderung ab, wie etwa: „Wie können wir verbleiben?“ oder „Wann darf ich mich bei Ihnen melden?“ Dies zeigt Initiative und Engagement. Sei darauf vorbereitet, deine Kontaktdaten, sei es über dein LinkedIn-Profil (zum Profil von Arbeits-ABC geht’s übrigens hier) oder eine Visitenkarte, griffbereit zu haben. Dies erleichtert deinem Gesprächspartner die Kontaktaufnahme und hinterlässt einen bleibenden positiven Eindruck.

Elevator Pitch – Ein Türöffner zu neuen Möglichkeiten

Eine gut durchdachte und überzeugende Fahrstuhlrede kann dir Türen öffnen und neue Möglichkeiten schaffen. Indem du dich gut vorbereitest, deine Einzigartigkeit betonst, flexibel und beharrlich bist sowie verbindlich auftrittst, erhöhst du deine Chancen, nachhaltig Eindruck zu hinterlassen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.

Bildnachweis: valentinrussanov/istockphoto.com

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