Politiker verdienen gut; Studium oder Vorbildung sind keine Bedingung. So viel Geld landet auf ihrem Konto.

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Wie viel Geld verdient der Bundeskanzler?

Als Bundeskanzler hat Olaf Scholz (SPD) seit Dezember 2021 das wohl bedeutsamste Amt der Bundesrepublik inne. Lange Arbeitstage, viel Kritik, folgenreiche Entscheidungen: Als Regierungschef lastet viel Verantwortung auf seinen Schultern. Doch wie viel lässt sich der Staat seine Arbeit kosten?

Die Amtsbezüge von Kanzlerinnen und Kanzlern unterliegen dem sogenannten Bundesministergesetz. Ihre Vergütung basiert auf der Besoldungsgruppe B11 und ist damit – wie bei anderen öffentlichen Ämtern auch – klar geregelt.

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Übrigens: Zwar erhalten Regierungschefs eine ansehnliche Summe. Was auf dem Konto landet, ist mehr als das, was deutsche Beschäftigte verdienen. Dennoch zählen sie nicht zu den Reichsten des Landes, wenn die Amtsbezüge mit den Gehältern von Top-Managern verglichen werden, die mehrere 100.000 Euro monatlich erhalten.

Das monatliche Bruttogehalt des Bundeskanzlers soll sich (Stand Juli 2022) auf ca. 30.000 Euro belaufen. Aus folgenden Posten setzt es sich zusammen:

  • Amtsgehalt des Bundeskanzlers: 19.434,78 Euro
  • Abgeordnetenentschädigung: 5.147,51 Euro
  • Allgemeine Stellenzulage: 30,68 Euro
  • Dienstaufwandsentschädigung: 1.022,58 Euro
  • Ortszuschlag: 1.066,58 Euro
  • Aufwandspauschale: 3.437,54 Euro

Gesamt = 30.139,67 Euro

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Wie viel verdienen Bundesminister?

Auch die Amtsbezüge der Bundesminister basieren auf der Besoldungsgruppe B11, wobei ihr Grundgehalt geringer als das des Kanzlers ausfällt. Neben dem Grundgehalt kommen weitere Posten hinzu, die ausgezahlt werden. Dazu zählen etwa die Dienstaufwandsentschädigung und der Familienzuschlag und/oder der jeweilige Ortszuschlag. Wer außerdem dem Bundestag angehört, kann mit einer Aufwandspauschale und mit einer Abgeordnetenentschädigung rechnen. Grundsätzlich setzen sich die Bezüge aus mehreren Komponenten zusammen, die variieren können. Dazu zählen unter anderem, ob die Politiker verheiratet sind, Kinder haben oder kinderlos sind.

So setzten sich die Amtsbezüge der Bundesminister – Stand 2022 – zusammen:

Amtsgehalt: 15.547,87 Euro
Allgemeine Stellenzulage: 30,68 Euro
Dienstaufwandsentschädigung: 306,76 Euro
Ortszuschlag: 1.066,72 Euro 

Gesamt = 16.952,11 Euro

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Hinzu kommt, je nach Zugehörigkeit zum Bundestag, die Abgeordnetenentschädigung. Seit Juli 2023 beläuft diese sich auf 10.591,70 Euro pro Monat.

Wer zahlt das Geld?

Die Tätigkeit der Politikerinnen und Politiker wird stets aus der Staatskasse finanziert. Das bedeutet, dass die Entschädigungen, die Abgeordnete erhalten, aus Steuergeldern besteht. Sie werden demnach von den Bundesbürgerinnen und -bürgern bezahlt. Auch wenn deutsche Steuerzahler die Diäten finanzieren, wird die Höhe für die Zahlungen nicht von diesen festgesetzt – sondern von den Politikern selbst.

Gut zu wissen: Erst seit 1906 gibt es für Abgeordnete eine Entschädigung. In den Jahren zuvor war es Reichstagsabgeordeten verboten, eine Bezahlung für ihren „Job“ entgegenzunehmen. Wer Mitglied des Parlaments war, war offiziell ehrenamtlich tätig.

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Gute Bezahlung – auch ohne Studium oder Ausbildung

Die hohen Summen, mit denen Kanzler und Abgeordnete rechnen können, rühren nicht daher, dass sich hinter den Ämtern eine bestimmte Ausbildung oder ein Studium verbirgt. Ganz im Gegenteil: Wer zum Beispiel in den Bundestag will, muss theoretisch nur 18 Jahre alt sein und außerdem die deutsche Staatsbürgerschaft nachweisen.

Wie unterschiedlich die Persönlichkeiten und ihr jeweiliger Werdegang ist, zeigt sich im direkten Vergleich: Ex-Kanzlerin Angela Merkel hat Physik studiert. Olaf Scholz hat es in die Rechtswissenschaften verschlagen. Auch wenn ein Studium keine formale Voraussetzung für ein politisches Amt darstellt, ist ein tieferes Verständnis für politische Sachverhältnisse für einen erfolgreiche Karriere unabdingbar. Und obwohl kein Abschluss für ein Regierungsamt notwendig ist, können knapp 55 Prozent der derzeitigen Bundestagsabgeordneten einen akademischen Abschluss nachweisen. Von 736 Mitgliedern sind das insgesamt 411 Abgeordnete.

Übrigens: Als Arbeitgeber bietet der Deutsche Bundestag auf seiner Karriereseite Interessenten die Chance, sich für eine Stelle zu bewerben. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Jobs als studentische Aushilfe. Auch ein Praktikum ist möglich. Zudem werden Voll- und Teilzeitstellen angeboten, sofern die entsprechenden Voraussetzungen vorliegen. Wer sich für eine Ausbildung interessiert, kann sich dort ebenfalls informieren.

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Bild: BitsAndSplits/istockphoto.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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