Wusstest du, dass auch deine Farbwahl einen großen Einfluss auf deine Wirkung und damit auf deinen Erfolg im Job hat? Bunt oder einfarbig? Dezent oder knallig? Warm oder kalt? Wir verraten dir, welche Farben im Beruf besonders gut ankommen – und von welcher du lieber die Finger lassen solltest.

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Kopflos oder stilsicher: Farben definieren dein „Image“

Wir Menschen lieben es, in Schubladen zu denken. Das reduziert die Komplexität des Alltags und ordnet das Chaos unserer (Gedanken-) Welt in eine überschaubare Anzahl an Clustern. Ob das nun gut ist oder nicht, sei einmal dahingestellt. Es ist einfach menschlich. Und so passiert es eben, dass wir selbst Personen gerne in Schubladen stecken. Da gibt es die „Faulen“ und die „Fleißigen“, die „Netten“ und die „Eingebildeten“, die „Stilsicheren“ oder die „Modesünder“. Auf gut Deutsch drücken wir unserem Gegenüber einen Stempel auf – ein sogenanntes „Image“.

Lese-Tipp:Nicht wer leistet, wird befördert. Sondern…?

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Deine äußere Erscheinung macht mindestens 50 Prozent deines Images aus, wenn nicht sogar mehr. Sie prägt zudem den mitunter so wichtigen ersten Eindruck – der später nur schwer wieder verändert werden kann.

Ein strahlendes Lächeln und eine selbstbewusste Körpersprache sind dabei natürlich wichtige Faktoren, doch auch anhand deiner Kleidung und der gewählten Farben schätzt dein Gegenüber deine Kompetenz, Sympathie und Vertrauenswürdigkeit unterschiedlich ein – und zwar völlig unbewusst, in Sekundenschnelle und vor allem: bleibend!

Eine Farbe, eine Bedeutung: Die Farbenlehre ist so alt wie die Menschheit selbst

Farben hatten seit jeher eine große Wirkung auf die Menschen. Das satte Grün des Waldes, das tiefe Blau des Meeres oder das strahlende Gelb der Sonne: Farben prägen unsere Umgebung und dadurch auch (unbewusst) unsere Gefühlslage. Früh entwickelte sich deshalb die Farbenlehre, die verschiedenen Farben entsprechende Eigenschaften zuschreibt.

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Ein dunkles Blau und sattes Grün wirken beruhigend auf den Körper und ein grelles Gelb oder aggressives Rot anregend. Und das – wie bereits erwähnt – völlig unbewusst.

„Erfolgreiche“ Farbwahl: So kreierst du deine „Brand“ als Arbeitnehmer

Farben beeinflussen unser Leben immer und überall. Firmen geben viel Geld für das perfekte Design ihrer Produkte aus, damit diese im Supermarkt besonders gesund, lecker oder auffällig aussehen. Die Wandfarbe in deiner Wohnung entscheidet darüber, ob du dich wohlfühlst, und das Logo eines Unternehmens kann über dessen Erfolg oder Misserfolg bestimmen.

Was die Unternehmen bereits begriffen und in ihrer Corporate Identity umgesetzt haben, geht aber bislang noch an vielen Arbeitnehmern vorbei: Farben prägen die Wahrnehmung einer Marke und damit ihr Image. Schließlich ist jeder Arbeitnehmer seine eigene kleine „Brand“. Wieso also sollte er nicht auch eine CI kreieren und dadurch seine Außenwahrnehmung aktiv gestalten?

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Das kleine Einmaleins der Farbenlehre: Farben und ihre Bedeutungen

Wie bereits erwähnt, besitzt jede Farbe eine oder mehrere Bedeutungen. Diese können kulturell begründet sein, religiös oder wissenschaftlich. So wirkt Blau nachgewiesen auf 83 Prozent der Bevölkerung beruhigend. Gleichzeitig steht es in vielen Religionen für die Farbe der Gottheiten. In orientalischen Ländern werden beispielsweise die Fenster und Türen blau gestrichen, in der Hoffnung auf die gnädige Aufmerksamkeit der Götter. Das Verschenken einer blauen Blume hingegen, versinnbildlicht Romantik, Liebe und die Sehnsucht nach der Ferne sowie Wanderschaft.

Kleidung wirkt in der Regel auf der unbewussten Ebene. Wenn du also die perfekte Farbe für dein „Image“ suchst, solltest du dich an der wissenschaftlichen, psychologischen beziehungsweise soziologischen Forschung orientieren. Um bei unserem Beispiel zu bleiben, wirkt Blau bekanntermaßen beruhigend auf Körper und Geist. Dadurch strahlst du Ruhe, Sicherheit und Selbstbewusstsein aus. Blau ist also eine durchaus gute Wahl für dein Business-Outfit. Vielleicht ist sie aus diesem Grund die Lieblingsfarbe der Männer, zumindest ihre Bekleidung betreffend.

Statistik: Welche ist Ihre Lieblingsfarbe, wenn es um Kleidung geht? | Statista
Mehr Statistiken findest du bei Statista

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Und auch „Frau“ setzt bevorzugt auf Blau sowie klassisches Schwarz. Aber was ist eigentlich mit den anderen Farben?

Statistik: Was ist Ihre Lieblingsfarbe bei Kleidungsstücken? | Statista
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Anziehen oder nicht? Wie wird dein Image beeinflusst von der Farbe…

…Blau?

Bleiben wir doch noch einmal kurz bei der Farbe Blau. Wie bereits erwähnt, wirkt sie beruhigend, strahlt Sicherheit, Kompetenz, Vertrauenswürdigkeit und Selbstbewusstsein aus. Doch Vorsicht: Das gilt nur für ein gedecktes Dunkelblau. Mit hellen Tönen wirkst du zwar jugendlicher, büßt zugleich aber auch eine Menge der positiven Wirkung der Farbe Blau ein. Auch zu kräftige Töne, wie ein strahlendes Royalblau, solltest du im Job nur sehr dezent einsetzen, vielleicht in Form eines Halstuchs oder einer Krawatte.

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…Schwarz?

Schwarz zählt ebenfalls zu den sogenannten „Kompetenzfarben“. Schwarz ist die Farbe von Autorität, Macht, Seriosität und Coolness. Es macht unnahbar und geheimnisvoll. Der Träger wirkt zugleich intelligent, dominant und ehrgeizig. Und noch einen positiven Nebeneffekt bringt Schwarz mit: Es macht schlanker! Dennoch solltest du zu viel Schwarz meiden, denn dann kann die positive Wirkung schnell ins Gegenteil umschlagen und dein Outfit verwandelt dich in einen scheinbar machtbesessenen Egozentriker. Nutze daher die Möglichkeit, Schwarz mit quasi jeder beliebigen anderen Farbe zu kombinieren und wirke dadurch stylisch und kompetent zugleich.

…Grau?

Auch Grau gehört in all seinen Abstufungen zu den Kompetenzfarben. Es erfreut sich vor allem bei Anzügen und Kostümen großer Beliebtheit. Doch auch bei Stoffhosen, Jeans, Blusen oder Pullovern strahlt Grau Erfahrung, Kultiviertheit, Bescheidenheit und Ehrlichkeit aus.

Genau das kann dir aber auch zum Verhängnis werden: Zu viel Grau und zu wenig „starke“ Farben wie Schwarz, Blau oder Rot kann schnell etwas zu vorsichtig wirken und daher auf ein geringes Selbstbewusstsein hindeuten. Auch Grau solltest du daher gekonnt kombinieren.

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…Weiß?

Weiß ist ein Klassiker in der Geschäftswelt und natürlich vor allem in Form von Blusen und Hemden anzutreffen. Die Farbe Weiß strahlt Reinheit, Einfachheit, Bescheidenheit und Ehrlichkeit aus. Du hast im wahrsten Sinne des Wortes eine „weiße Weste“ – das lässt du zumindest dein Gegenüber glauben. Zu viel Weiß sticht jedoch unangenehm ins Auge. Damit du dein Arbeitsumfeld nicht „blendest“, solltest du es daher bei der weißen Bluse oder dem weißen Hemd belassen. Gerade weiße Hosen sind im Berufsleben eher ungern gesehen und der Arbeitskleidung, zum Beispiel von Pflegepersonal, vorbehalten.

…Grün?

Grün ist eine schöne Farbe. Sie ist die Farbe der Natur, des Waldes und der Hoffnung. Bei der Kleidung jedoch, gilt Grün als eher schwierig. Bei der Wahl des falschen Farbtons wirst du schnell als alternativer „Öko“ abgestempelt. Ansonsten steht Grün vor allem für Zuverlässigkeit, Empathie und Bescheidenheit. Es handelt sich also um eine eher weiche Farbe.

Während Anwärter für die Karriereleiter daher lieber zu starken Farben greifen sollten, ist ein gedecktes Dunkelgrün für soziale Berufe zu empfehlen. Wenn du mit sozialen Kompetenzen punkten möchtest, ist Grün für dich die Farbe der Wahl. Ansonsten lasse im Berufsleben lieber die Finger davon und spare dir deine grünen Lieblingsklamotten für die Freizeit auf.

…Rot?

Rot zählt ebenfalls zu den „starken“ Farben. Ja, Rot ist die Farbe der Liebe. Doch sie ist auch jene der mittelalterlichen Könige. Kein Wunder also, dass selbst unsere Bundeskanzlerin höchstpersönlich häufig und gerne zum roten Blazer greift. Wer etwas auf sich hält, trägt Rot. Schließlich symbolisiert die Farbe Macht und Seriosität, aber auch Aggression. Tatsächlich konnten Forscher nachweisen, dass sich beim Anblick eines kräftigen Rots der Blutdruck eines Menschen erhöht und die Atmung beschleunigt. Auch bei den traditionellen spanischen Stierkämpfen ist die „Muleta“ – das Tuch – klassisch rot.

Dass der Stier wirklich darauf reagiert, ist umstritten. Nicht aber, dass die Farbe Rot (dem Publikum) ins Auge sticht. Deshalb solltest du mit ihr vorsichtig umgehen, um nicht aufdringlich zu wirken. Nutze Rot lieber für Accessoires wie Schals, Tücher oder die Krawatte, um gekonnt Akzente zu setzen.

…Braun?

Die „Schlammfarbe“ ist zwar bei Ledertextilien wie Jacken, Gürteln und Schuhen sowie bei Accessoires wie Uhren äußerst beliebt – das war es dann aber auch schon. Zwar erlebt die Farbe Braun derzeit einen modischen Aufschwung, dennoch sollte sie nur von äußerst stilsicheren Menschen getragen und kombiniert werden. Ansonsten wirkst du schnell langweilig, ideenlos und irgendwie stumpfsinnig.

Tipp: Eine gute Alternative zur Farbe Braun ist Beige. Gerade die Damenwelt wirkt in dem warmen, hellen Ton kompetent und seriös – leider aber immer noch etwas langweilig. Hier ist die Kunst der Kombination gefragt.

…Orange?

Orange zählt neben Braun zu den unbeliebtesten Farben der Deutschen. Zwar kann die Farbe jugendlich, lebensfroh, frisch und anregend wirken, leider aber auch schnell viel zu aufdringlich. Für ein Firmenlogo ist Orange eventuell der passende Eyecatcher, für die Business-Kleidung ist es aber leider völlig fehl am Platz. Höchstens in besonders extrovertierten Berufen, Sozialberufen mit Kindern oder in der Kreativbranche ist Orange vielleicht die richtige Wahl – aber eben nur vielleicht.

…Gelb?

Ähnlich verhält es sich mit der Farbe Gelb. Auch sie wirkt eigentlich besonders warm(herzig), dennoch wird sie schnell zu aufdringlich. Gelb steht für ein sonniges Gemüt und soll die Konzentration fördern. Im Beruf solltest du bei deiner Kleiderwahl dennoch höchstens zu einem gedeckten Senfgelb greifen – wenn überhaupt.

…Lila?

Lila ist die Farbe des Heiligen Geistes, der Päpste und Könige.

…Pink?

Womit wir bei unserer letzten Farbe angekommen wären: Pink. Als Mann sind Pink und Rosa im Beruf tabu. Zu feminin und aufdringlich würden das Hemd oder der Pullover wirken. Denkbar wäre vielleicht noch eine pinke Krawatte, doch da gibt es eindeutig bessere Alternativen. Und auch als Frau verbannst du deine pinke Lieblingskleidung bitte in die Freizeit. Zu sehr haftet an der Farbe Pink (vor allem in Kombination mit blonden Haaren) ihr Ruf der Dummheit oder sogar Anzüglichkeit.

Farben: Ein wichtiger Bestandteil deiner „Arbeitnehmermarke“

Beginne noch heute damit, deine „Brand“ als Arbeitnehmer zu überdenken und dein Image aktiv zu gestalten. Dazu gehört auch deine Kleider- sowie deren Farbwahl. Kreiere deine eigene kleine „CI“ und lege damit den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere. Passe nicht nur deine äußere Erscheinung ab sofort an dein gewünschtes Image an, sondern auch deine Hard- und Soft Skills, deine Webseite, Social-Media-Präsenzen, Lebensläufe & Co. Im Berufsleben ist eben manchmal doch der Schein wichtiger als das Sein. Dafür ist zu großen Teilen unser Unterbewusstsein verantwortlich, welches Menschen innerhalb des Bruchteils einer Sekunde anhand seiner äußeren Erscheinung, Körpersprache und der Farben seiner Kleidung beurteilt.

Bildnachweis: Roman Samborskyi/Shutterstock.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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