In vielen Unternehmen gibt es sie: Führungskräfte, die durch ihr Verhalten das Arbeitsklima vergiften und die Produktivität und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter beeinträchtigen. Doch wie erkennt man solche Führungskräfte und wie kann man sich vor ihnen schützen?

Anzeige

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Anzeichen toxischer Führung

Toxische Arbeitsplätze und vor allem Führungskräfte sind auf den ersten Blick oft nur schwer zu erkennen, da sie sich hinter einer Fassade von angeblicher Professionalität und Benefits, wie Obstkörben und Fitnessgutscheine verbergen können. Hier sind fünf Hauptanzeichen, kurz und knapp erklärt:

  1. Egozentrisches Verhalten: Führungskräfte, die ständig ihre eigenen Interessen über die des Teams stellen, können das Arbeitsklima erheblich beeinträchtigen.
  2. Mobbing und „Abusive Supervision“: Ein aggressiver Führungsstil, der das Anschreien, Bloßstellen oder systematische Untergraben von Mitarbeitern beinhaltet.
  3. Mangel an Anerkennung: Ein Umfeld, in dem gute Arbeitsleistungen ignoriert werden und Kritik ständig im Vordergrund steht. Gut ist nie gut genug.
  4. Ignorieren der Work-Life-Balance: Wenn von Mitarbeitern erwartet wird, ständig erreichbar zu sein oder regelmäßig Überstunden zu leisten, ohne Rücksicht auf ihr Privatleben.
  5. Druck durch Leistungsbewertungssysteme: Ein System, das ständige Konkurrenz unter den Mitarbeitern fördert und nur Höchstleistungen wertschätzt, kann zu Burnout und hoher und teurer Fluktuation führen.

Die Folgen toxischer Führung

Toxische Führungskräfte haben weitreichende negative Auswirkungen auf ein Unternehmen und seine Beschäftigten. Laut dem Psychological Safety Climate Observatory (PSC) der Universität von Südaustralien kann ein toxisches Arbeitsklima das Risiko für psychische Erkrankungen um bis zu 50% erhöhen. Dies hat mehrere Konsequenzen für die Betroffenen und auch dem Unternehmen selbst:

Anzeige
  • Gesundheitliche Beeinträchtigungen: Neben psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzuständen können auch physische Probleme wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Diese gesundheitlichen Probleme können zu langfristigen Krankheitsausfällen führen.

  • Erhöhte Fehlzeiten: Mitarbeiter, die unter toxischer Führung leiden, fehlen häufiger bei der Arbeit. Dies führt nicht nur zu Produktivitätsverlusten, sondern kann auch die Moral der verbleibenden Mitarbeiter beeinträchtigen.

  • Hoher Mitarbeiterwechsel: Ein toxisches Arbeitsumfeld kann dazu führen, dass qualifizierte Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Dies führt zu hohen Kosten für die Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter und kann auch den Ruf des Unternehmens schädigen.

  • Geringere Produktivität: Mitarbeiter, die sich nicht wertgeschätzt und unterstützt fühlen, sind oft weniger motiviert und produktiv. Dies kann zu Qualitätsmängeln, verpassten Deadlines, unzufriedenen Kunden und sinkenden Umsätzen führen.

  • Schädigung des Unternehmensrufs: Ein toxisches Arbeitsklima kann sich auch nach außen hin bemerkbar machen, sei es durch negative Bewertungen von Mitarbeitern auf Plattformen wie Glassdoor, Kununu oder durch Mundpropaganda. Ein schlechter Ruf kann es schwieriger machen, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und Kundenbeziehungen aufzubauen.

Schutzmaßnahmen gegen toxische Führung

  • Nicht wegsehen: Es ist wichtig, Anzeichen von toxischem Verhalten frühzeitig zu erkennen und schnell dagegen vorzugehen.
  • Eigeninitiative als Chef: Führungskräfte sollten regelmäßig Feedback von ihren Mitarbeitern einholen und bereit sein, notwendige Veränderungen vorzunehmen.
  • Unterstützungsnetzwerke aufbauen: Mitarbeiter sollten ermutigt werden, sich mit Kollegen auszutauschen und Unterstützungsnetzwerke innerhalb und außerhalb des Unternehmens aufzubauen.

Weiterbildung und Unterstützung

  • Coachings und Beratungen: Diese können helfen, das Arbeitsklima zu verbessern und toxische Verhaltensweisen zu reduzieren oder besser gänzlich zu vermeiden.
  • Mentoring-Programme: Diese können vor allem jüngeren oder weniger erfahrenen Mitarbeitern helfen, sich in einem toxischen Umfeld zurechtzufinden. Besser wäre es jedoch, einen Jobwechsel in Betracht zu ziehen, als unnötig Kraft zum Durchhalten aufzubringen.

Bewertungssystem im Unternehmen überdenken

  • Ganzheitliche Bewertung: Neben der reinen Arbeitsleistung sollten auch Soft Skills wie Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit berücksichtigt werden.
  • Feedback-Kultur fördern: Regelmäßige Feedback-Gespräche können helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.

Fazit Toxische Führungskräfte können erhebliche finanzielle und reputationsbezogene Kosten für ein Unternehmen verursachen und das Wohlbefinden und die Karrierechancen seiner Mitarbeiter sabotieren. Solche Probleme müssen frühzeitig angegangen werden, zum Wohle der Mitarbeiter, der Kunden und des gesamten Unternehmens.

Bild: TeoLazarev/istockphoto.com
Bild/Video: janiecbros/istockphoto
Creator: Arbeits-ABC

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

Mach mit und diskutiere mit uns in unserer Skool Community!

Egal, ob du Fragen hast, Antworten suchst oder einfach nur deine Erfahrungen zu diesem oder anderen Themen teilen möchtest, du bist herzlich willkommen. Diskutiere mit, erweitere dein Wissen und werde Teil einer inspirierenden Gemeinschaft. Zur Arbeits-ABC Community