Wenn es ein Thema gibt, dass die digitale Welt gerade in Atem hält, dann sind es die digitalen Nomaden. Auch wenn das „Phänomen“ noch recht neu ist, haben es die ortsunabhängigen Digitalarbeiter längst geschafft, ein festes Klischee zu prägen – nämlich das der gut aussehenden jungen Menschen in Badebekleidung, die lässig am Strand sitzen und mit wenigen Klicks auf dem Laptop viel Geld verdienen. Dass dieses Bild keinesfalls der Realität entspricht, dürfte den meisten klar sein. Doch wie sieht er nun wirklich aus, der (Arbeits-)Alltag eines digitalen Nomaden? Wie oder womit verdienen sie ihr Geld und wie wird man selbst ein Digitalnomade, der von überall auf der Welt seine Brötchen verdienen kann? Erfahren Sie alles zum Thema in unserem umfassenden Guide.

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Inhalt
1. Was ist ein digitaler Nomade?
2. Vorteile des digitalen Nomadentums
3. Nachteile des digitalen Nomadentums
4. Wie wird man ein digitaler Nomade?
5. Wie verdienen digitale Nomaden ihr Geld?
6. Wie sieht der Arbeitstag eines digitalen Nomaden aus?
7. House Sitting – eine besondere Ausprägung des digitalen Nomadentums
8. Als Familie nomadisch leben

Was ist ein digitaler Nomade?

Natürlich muss als erstes einmal geklärt werden, was genau unter dem Terminus digitaler Nomade (auch Digitalnomade genannt) zu verstehen ist. Das Internet ist erwartungsgemäß voll mit unterschiedlichen Definitionen und Erklärungen, die zeigen, wie vielschichtig die Menschen sind, die sich für ein nomadisches Leben entscheiden. Ganz allgemein können digitale Nomaden wie folgt charakterisiert werden:

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Digitale Nomaden sind Menschen, die ihren Lebensunterhalt hauptsächlich digital verdienen. Es handelt sich hierbei in erster Linie um Selbstständige, speziell Freelancer, in seltenen Fällen aber auch um Angestellte. Das wohl wichtigste Kriterium der Digitalnomaden ist die Möglichkeit, ortsunabhängig und flexibel zu arbeiten. Einen festen Arbeitsplatz haben sie dementsprechend nicht.

Wichtig ist, dass die charakteristische Ortsunabhängigkeit der Digitalnomaden nicht zwangsläufig bedeutet, um die halbe Welt zu reisen und sich nur in besonders exotischen Ländern niederzulassen. Ortsunabhängigkeit besteht auch dann, wenn ein Freelancer beispielsweise abwechselnd im CoWorking-Space, im Home Office, bei der Familie und im Café arbeitet. Ein Umzug ins Ausland ist nicht zwangsläufig notwendig, um als digitaler Nomade zu gelten.

Im Hinblick auf das Alter gibt es ebenfalls keine Beschränkungen. Natürlich sind die meisten Digitalnomaden Menschen zwischen 20 und 40 und häufig auch Vertreter der Generation Y. Doch gibt es auch Nomaden, die sich jenseits des 40. oder 50. Lebensjahres noch für diese neue Form des Arbeitens und Lebens entscheiden.

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Vorteile des digitalen Nomadentums

Dass sich immer mehr Menschen für ein Leben als digitale Nomaden entscheiden, bestätigt, dass es sich hierbei um ein Konzept mit vielen Vorteilen handelt. Die wesentlichen Aspekte, die für das Arbeitsmodell sprechen, sollen im Folgenden etwas genauer beleuchtet werden.

  • Raus aus dem Hamsterrad: So unterschiedlich digitale Nomaden auch sind, eines verbindet die meisten von ihnen: Sie wollen raus aus dem Alltag, raus dem Hamsterrad und hinein in etwas Neues, völlig freies. Das ist nicht nur für den Moment spannend, sondern verleiht dem Leben eine völlig neue Richtung. Was diese mit sich bringt? Das muss jeder Nomade selbst herausfinden. Möglich ist generell alles, es kommt nur darauf an, was man aus seiner Freiheit und den Optionen macht.

„Für mich war Unabhängigkeit und Freiheit immer ein Wert, den ich in meinem Leben haben und Leben wollte. Digitale Nomadin zu sein, hat genau das für mich möglich gemacht. Ich kann an unterschiedlichen Orten arbeiten, wenn ich will, muss es aber nicht.“ Kaja Otto, Coach, www.kajaotto.de

  • Möglichkeit der beruflichen Umorientierung: Digitale Nomaden müssen nicht zwangsläufig ihre alten Berufe weiter ausüben. Viele von ihnen nutzen die Chance, sich umzuorientieren und viele neue Möglichkeiten auszuprobieren.
  • Möglichkeit der Weiterbildung: Durch die niedrigen Lebenshaltungskosten in zahlreichen Ländern entfällt der finanzielle Druck für viele Digitalnomaden. Manche von ihnen nutzen diesen Fakt, um sich beruflich (und auch persönlich) weiterzuentwickeln, indem sie Online-Kurse „besuchen“ oder sich auch selbst neue Fähigkeiten beibringen.

„Da das Leben in Südostasien viel günstiger ist, konnte ich die Auszeit zu meiner Weiterbildung nutzen. In Hamburg hätte ich mir das nicht leisten können/wollen.“ Julia von Kallenberg, App-Entwicklerin

  • Individuelle Lebensgestaltung: Ein fester Arbeitsplatz und der dazugehörige 9 to 5-Job – so sieht der Arbeitsalltag der meisten Menschen aus. Doch längst nicht alle passen in dieses starre Konstrukt. Jeder ist anders und jeder hat andere Bedürfnisse – sowohl in privater als auch beruflicher Hinsicht. Das Leben als digitaler Nomade gibt jedem von uns die Möglichkeit, seinen (Berufs-)Alltag nach den eigenen Vorstellungen und ganz individuell zu gestalten. Dass diese Flexibilität auch mehr privates Glück verspricht, liegt auf der Hand.

Nachteile des digitalen Nomadentums

Es wäre falsch, in diesem Beitrag nur die Sonnenseiten des digitalen Nomadentums aufzuzeigen. Natürlich handelt es sich hierbei um ein Arbeits- und Lebensmodell, das auch mit einigen Nachteilen verknüpft ist. Lesen Sie nachfolgend mehr über diese Schattenseiten.

  • Schwierigkeiten beim Finden eines Rhythmus: Im Internet wird das Leben der digitalen Nomaden gern als locker-leicht dargestellt. Diese Leichtigkeit ist ganz sicher auch bei den meisten vorhanden, führt allerdings auch zu Problemen. Das größte: Der tägliche Rhythmus aus Arbeit und Freizeit will sich nicht so recht einstellen. Wer nicht diszipliniert ist, sondern lieber in den Tag hineinlebt, wird es schwer haben, produktiv zu arbeiten.
  • Unsichere Auftragslage/Existenzängste: Auch wenn sich mehr und mehr Unternehmen für Freelancer öffnen, die als digitale Nomaden unterwegs sind, wird das Arbeitsmodell noch immer nicht von allen akzeptiert. Wer das feste Büro hinter sich lässt und von überall aus arbeitet, muss gerade zu Beginn mit einer unsicheren Auftragslage rechnen. Telefonate oder Skype-Gespräche mit den Kunden werden beispielsweise durch teils große Zeitverschiebungen erschwert. Wer sich gut organisiert, meistert jedoch all diese Hürden und kann trotzdem ein erfolgreiches Online-Business aufbauen.
  • Mangelnde Akzeptanz im privaten Umfeld: Nicht nur die Existenzängste von beruflicher Seite, sondern auch die mangelnde Akzeptanz im privaten Umfeld kann einem digitalen Nomaden auf Dauer zusetzen. Für viele Angehörige ist es unverständlich, wie man sein sicheres Leben aufgeben und eines voller unbekannter Faktoren beginnen kann.

„Die Herzen sind groß, aber das Verständnis ist klein. Den Lebensweg, den wir gewählt haben, können viele nicht nachvollziehen.“ Diana Franke, Bloggerin, www.aerohtravelkitchen.de

  • zu viel Freiheit: Man mag es kaum glauben, doch Freiheit kann irgendwann auch zu viel werden. Nicht jeder Mensch kommt dauerhaft mit den unendlichen Möglichkeiten klar, die ihm durch das digitale Nomadentum gegeben werden. Hin und wieder ist die Rede von Nomaden, die voller innerer Unruhe stecken und manchmal auch in den Alkoholismus oder eine andere Sucht abrutschen.
  • keine Konstanten: Was zu Beginn unheimlich spannend ist, kann irgendwann auch zum Fluch werden. Nomaden, die immer wieder den Wohn- und Arbeitsort wechseln, haben kaum Konstanten im Leben – seien es persönliche Kontakte oder auch bestimmte Orte. Nicht jeder kann dauerhaft damit umgehen.

„Doch bei allem Enthusiasmus kostet das Dasein als digitaler Nomade auch Kraft. Ständig neue Leute, die dauerhafte Suche nach gutem Internet und Umzüge sind anstrengend. Gerade wenn arbeitstechnisch einige Deadlines näher rücken, ist das deutlich stressiger als in Deutschland. Da weiß ich: Der Strom fällt nicht plötzlich einen Tag lang einfach so aus, ohne das es niemanden kümmert. In Peru, Bolivien und Co. ist das durchaus üblich.“ Patrick Hollenbeck, Texter, www.textagentur-hollenbeck.de

Wie wird man ein digitaler Nomade?

Sein eigener Chef sein, dort arbeiten, wo es einem gefällt (wahlweise mit Blick aufs Meer), fremde Kulturen kennenlernen, gutes Essen genießen, weiterziehen, wenn man das Gefühl hat, dass ein weiterer Ortswechsel notwendig ist… Das stereotype Bild vom Digitalnomaden lädt zweifelsfrei zum Träumen ein und sorgt dafür, dass sich immer mehr Menschen für diesen Lebensstil interessieren. Die Frage, wie man ihn in der Praxis umsetzt, wird daher auch häufig gestellt.

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Generell kann gesagt werden, dass es kein Geheim- oder Erfolgsrezept für digitale Nomaden gibt. Wer sich für diese Form der Arbeit und des Lebens entscheidet, sollte jedoch einige wichtige Punkte beachten. Hierzu gehören beispielsweise die folgenden Aspekte:

  • Kann ich mein Geld digital verdienen?: Handwerker, Einzelhändler und Gastronomen mit eigenem Gewerbe werden es ziemlich schwer haben, ein Leben als Digitalnomade zu führen. Der Grund: Ihre Arbeit bindet sie an einen festen Ort und kann nicht als „digital“ bezeichnet werden. Anders verhält es sich beispielsweise im Fall von Grafikdesignern, App- und Software-Entwicklern, Bloggern, Youtubern, Textern, Social Media Managern usw. Diese zum Teil noch sehr neuen Digital-Berufe sind die ideale Basis für das Nomadentum. Bewaffnet mit Laptop, Smartphone und Co. benötigen sie keinen festen, beziehungsweise „klassischen“ Arbeitsplatz, sondern können ihren Schreibtisch mit wenigen Handgriffen überall einrichten.
  • Ist ein ortsunabhängiges Leben möglich?: Alle Zelte abbrechen und durch die Welt reisen – was nach einem wahr gewordenen Traum klingt, ist für viele schlichtweg nicht möglich. In den meisten Fällen sind es familiäre Gründe, die das digitale Nomadentum verhindern. Doch auch Kunden, die regelmäßige Präsenz-Meetings fordern, können dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung machen.
  • Auf welche Besonderheiten muss ich mich einstellen?: Wer sich dazu entscheidet, ins Ausland zu reisen und dort zu arbeiten, sollte sich im Vorfeld selbstverständlich über (kulturelle) Besonderheiten informieren. Auch das Wissen um Arbeitsgenehmigungen etc. sollte man sich immer schon vorher aneignen. Das Bild vom unbeschwerten Surfer-Leben am Strand von Ko Pha-ngan ist und bleibt ein Klischee.

Wer für sich feststellt, digital und ortsunabhängig arbeiten zu können und sich für ein „Reiseziel“ entschieden hat, kann sich auch schon an die Planung machen. Diese ist auf verschiedenen Wegen möglich.

  • Individuelle Planung: Sie entscheiden allein, wohin es geht, welche Flüge oder Zugverbindungen eventuell gebucht werden müssen, in welchen CoWorking Offices Sie arbeiten und wo genächtigt wird.
  • Individuelle Planung mit Unterstützung: Die Community der Digitalnomaden ist im vergangenen Jahr rasant gewachsen. Der Zusammenhalt ist groß – genauso wie die Bereitschaft, sich gegenseitig zu helfen. Erfahrene Nomaden geben Tipps zu den besten Spots und vermitteln auch gern Unterbringungen und Kontakte zu den Locals vor Ort.
  • Kollektive Planung: Da sich das Thema digitales Nomadentum immer mehr in den Köpfen vieler Menschen einnistet, ist es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis es von ersten Anbietern professionalisiert wird. Inzwischen besteht die Möglichkeit, sich mit anderen Digitalnomaden zusammenzuschließen und ein gemeinsames Abenteuer zu starten. Bei Bedarf werden Flüge, Unterkünfte, Arbeitsplätze und auch Ausflüge (man will schließlich auch Land und Leute kennenlernen) vom Veranstalter gebucht.

Wie verdienen digitale Nomaden ihr Geld?

Ganz allgemein kann auf diese Frage geantwortet werden: So wie sie es bisher auch getan haben – nur flexibler, digital und ortsunabhängig. Wie weiter oben im Text bereits angedeutet, sind die meisten Nomaden in typischen Digitalberufen tätig. Sie entwerfen Grafiken und Logos, entwickeln Softwares und App, schreiben Texte und Werbeclaims oder beraten via Web-Seminar und Skype-Coaching. Sogenannte Offline-Tätigkeiten wie Buchhaltung werden mittels Outsourcing gern an andere abgegeben.

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Neben dieser Form des aktiven Broterwerbs hat sich in der Welt der digitalen Nomaden noch eine weitere Möglichkeit etabliert: Das passive Einkommen. Um dieses zu erhalten, muss zunächst einmal – ganz allgemein formuliert – ein Produkt entwickelt werden, das später „für einen arbeitet“. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen der folgenden Punkte handeln:

  • Online-Seminar
  • Foto-Kurs
  • Stockfotos
  • eBooks
  • Checklisten
  • Guidelines
  • Software / App

Wichtig ist, dass das Produkt eine gleichbleibend gute Qualität aufweist (also regelmäßig aktualisiert wird) und dem Käufer einen Mehrwert bietet. Erfolgreiche Digitalnomaden wie das „Paradebeispiel“ Connie Biesalski (Planet Backpack) haben sich durch ihr passives Einkommen ein finanzielles Fundament gebaut, dass ihnen monatliche Sicherheit und zahlreiche weitere Möglichkeiten der persönlichen Entfaltung bietet.

Tipp: Nicht nur digitale Nomaden, sondern auch jeder andere kann sich durch eine passive Geldeinnahmequelle etwas dazuverdienen.

Wie sieht der Arbeitstag eines digitalen Nomaden aus?

Viele Menschen, die sich für das digitale Nomadentum interessieren, es sich aber (noch) nicht trauen, selbst auszuprobieren, wüssten gern, wie ein typischer Arbeitstag der ortsunabhängigen Digitalarbeiter aussieht. An dieser Stelle ist es wichtig, zu betonen, dass es sich nicht um einen Lifestyle oder ein Arbeitsmodell handelt. Digitales Nomadentum kommt in vielen verschiedenen Ausprägungen daher und wird von jedem anders interpretiert und umgesetzt. Während die einen von Land zu Land reisen und nur ganz selten nach Deutschland zurückkommen, brauchen andere regelmäßig Zeit in der Heimat, um sich zu erden und zur Ruhe zu kommen. Wieder andere leben ihr Nomadentum im kleineren Stil aus und entscheiden jeden Morgen aufs Neue, ob Sie lieber am heimischen Küchentisch oder im Coworking-Office arbeiten wollen.

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Es gibt keine Spielregeln, die festlegen, wie der Tag eines digitalen Nomaden auszusehen hat. Jeder kann frei entscheiden, wie er sein (Arbeits-)Leben gestaltet. Fakt ist außerdem, dass jeder Nomade seinen eigenen Rhythmus hat. Während die einen lange schlafen, dann den Vormittag mit dem Erkunden der Gegend verbringen oder eine Surf-Stunde buchen und anschließend bis in die Nacht hinein arbeiten, machen es die anderen genau anders herum. Es ist genau diese Individualität und Flexibilität, die eine so große Faszination auf immer mehr Menschen ausübt.

Lese-Tipp: Sie wollen erst einmal in das digitale Nomadentum hineinschnuppern? Dann empfiehlt sich eventuell eine Workation.

House Sitting – eine besondere Ausprägung des digitalen Nomadentums

Aus diesem Text gingen unter anderem zwei wichtige Punkte hervor: Digitales Nomadentum hat viele Gesichter und das Leben in fernen Ländern ist häufig viel günstiger als in Deutschland. Der zweite Fakt gilt jedoch nicht für beliebte Reiseziele wie Australien, Neuseeland oder Nordamerika. Auch in Europa ist das Leben als Digitalnomade häufig sehr kostenintensiv. Wer diese Länder trotzdem zu seinem (zeitlich begrenzten) Wohn- und Arbeitsort machen will, kann eventuell viel Geld durch House Sitting sparen.

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Was in Deutschland noch weitestgehend unbekannt ist, erfreut sich in Australien größter Beliebtheit. House Sitting bedeutet, auf das Haus einer weitestgehend fremden Person „aufzupassen“, während diese in den Urlaub fährt oder geschäftlich unterwegs ist. Typische Aufgaben eines House Sitters sind die Pflege von Pflanzen und Tieren. Außerdem soll der zeitweise Bewohner dafür sorgen, dass sich keine Einbrecher für das (unbelebte) Haus interessieren. Im Gegenzug darf man umsonst für einen vereinbarten Zeitraum in dem (oftmals luxuriösen) Haus leben und unter Umständen auch Internet und Telefon nutzen.

Digitalnomaden, die sich für diese Ausprägung des Lifestyles interessieren, sollten sich gut auf die Bewerbungen vorbereiten. Housesitting-Angebote sind nämlich gerade in Ozeanien und Kanada sehr beliebt. Wenn Sie sich an einer Karriere als House Sitter probieren wollen, ist es wichtig, sympathisch und offen aufzutreten. Außerdem sind Empfehlungsschreiben und Beurteilungen vorheriger Arbeitgeber sehr nützlich.

Als Familie nomadisch leben

Denkt man an digitale Nomaden, haben viele automatisch jungen Erwachsene vor Augen, die allein, als Paar oder in kleinen Gruppen unterwegs sind. Kinder kommen in den Vorstellungen eher selten vor. Und doch gibt es sie: die nomadisch lebenden Familien. Ich habe mich mit Diana Franke, einer Nomadin und Mutter einer vierjährigen Tochter, unterhalten und sie zu ihrem Lebensstil befragt. Für sie bedeutet das Leben als (digitaler) Nomade in erster Linie, Zeit mit ihrem Kind zu verbringen, dabei zu sein, wenn es aufwächst und nicht währenddessen im Büro zu sitzen und zu arbeiten. Seitdem sie mit Freund und Tochter unterwegs ist, hat sie das Gefühl, erst richtig zu leben. „In Bewegung sein heißt aktiv sein.“, so ihre prägnante Zusammenfassung des Nomadentums. Und weiterhin: „Warum nur träumen, wenn man es tun kann?“

Sicherlich hat digitales Nomadentum viel mit persönlichen Träumen und ihrer (eventuellen) Erfüllung zu tun. Schaut man sich die aktuellen Entwicklungen an, so kann jedoch durchaus gesagt werden, dass es weit mehr ist als die Spinnerei eines unzufriedenen Angestellten. Digitale Nomaden sind eine sichtbare Ausprägung der modernen Arbeit und gleichzeitig auch die Vorreiter eines neuen Lebensstils. Sie zeigen, was im Zeitalter der Digitalisierung alles möglich ist und wie stark sich die Veränderungen auch auf das private Leben auswirken können. Die Möglichkeit, ortsunabhängig und digital zu arbeiten, ist mit vielen Abenteuern verbunden. In erster Linie bedeutet sie aber eines: Selbstverwirklichung.

Möchten Sie etwas zum Thema Digitale Nomaden sagen? Haben Sie eine Frage oder Anmerkung zu diesem Artikel? Schreiben Sie uns einen Kommentar! Wir freuen uns auf den Austausch mit unseren Lesern.

Bildnachweis: Photo by Max Kukurudziak on Unsplash