Bewerberprofile erstellen, Führungskräfte trainieren oder Selbsterkenntnis: Das DISG-Modell schafft Abhilfe.

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Was ist das DISG-Modell?

Um passende Mitarbeiter zu rekrutieren und erfolgreich zu führen, sind erstklassige Menschenkenntnisse wichtig. Eine Selbst- und Fremdeinschätzung gelingt deshalb am besten, wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter und Entscheidungsträger schulen. Unter anderem werden Personalentwickler und Führungskräfte mit der Hilfe des sogenannten DISG-Modells darauf vorbereitet, sich selbst und andere Persönlichkeiten besser einzuordnen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Erfinder der Typologie des DISG-Modells ist auch Miterfinder der Heldenfigur Wonder Woman: US-Psychologe Dr. William Moulton Marston war nicht nur psychologisch forschend tätig, sondern auch Comic-Autor und im Übrigen – zusammen mit seiner Ehefrau – Schöpfer des ersten „Lügendetektors“ (Polygraph).

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Nachdem dieser seine Theorie zu den verschiedenen Persönlichkeitstypen im Jahre 1920 veröffentlichte, nahm US-Psychologe John G. Geier das Modell genauer unter die Lupe, um einen Persönlichkeitstest zu entwickeln.

DISG (engl. DISC) steht für:

  • D = Dominant
  • I = Initiativ
  • S = Stetig
  • G = Gewissenhaft

Wie funktioniert DISG?

Mit der Hilfe einer Selbstbewertung finden Führungskräfte oder auch Mitarbeiter heraus, welcher Verhaltensstil am ehesten auf sie selbst zutrifft, wobei die Gesamtauswertung jedoch kein endgültig in Stein gemeißeltes Ergebnis ist und auch Mischtypen existieren.

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Obwohl Persönlichkeitstests generell hilfreich sein können und Orientierung bieten, sollten sie dennoch mit Vorsicht genossen werden, weil eine Selbstbewertung subjektiv ist und einige Teilnehmer sich bei ihrer Selbsteinschätzung grob verschätzen. Um ein authentisches Resultat zu bekommen, ist deshalb auch Ehrlichkeit und die Bemühung um eine möglichst „nüchterne“ Einschätzung gefragt.

DISG-Tests werden von unterschiedlichen Anbietern offeriert, sodass sich die zu beantwortenden Fragen und Vorgehen unterscheiden können. Im Rahmen von Trainings und Schulungen, etwa von Führungskräften, werden Teilnehmer darauf üblicherweise vorbereitet.

Wozu dient das DISG-Modell?

Die Ergebnisse helfen idealerweise dabei, eigene Stärken und auch mögliche Schwächen, die mit einer bestimmten Eigenschaft einhergehen, besser zu verstehen. Wer zum Beispiel „dominant“ ist und damit auch durchsetzungsstark, hat möglicherweise – aber nicht zwangsläufig – zugleich Probleme damit, sich auch mal zurückzunehmen. Die Selbsterkenntnis bietet so Gelegenheit, den Führungsstil zu optimieren. Aber auch die Einschätzung von (potenziellen) Mitarbeitern gelingt auf diese Weise besser, um sie individuell fördern zu können und Teams zu bilden, die kompatibel sind.

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4 DISG-Persönlichkeitstypen im Überblick

Aufgebaut ist das DISG-Modell als Quadrat. Innerhalb des Quadrats findest du vier verschiedene Farben, welche jeweils einen bestimmten Typen darstellen. Das sind die verschiedenen Persönlichkeitstypen samt Eigenschaften und Farben, wobei du beachten solltest, dass es immer auch zu Mischtypen kommen kann, wie etwa eine Mischung aus rot und gelb:

1. Typ D (dominant)

Farbe: rot

Typische Eigenschaften:

  • handelt ergebnisorientiert
  • ist direkt
  • besitzt einen starken Willen
  • kann bestimmend sein

Der dominante Persönlichkeitstyp mit der Farbe Rot wird als äußerst selbstsicher und durchsetzungsstark beschrieben. In Führungspositionen und auch in der Teamarbeit können Mitarbeiter mit diesen Eigenschaften als Vorbild und Leader fungieren. Weil der dominante Typ aber direkt und manchmal etwas unsensibel sein kann, wirkt er möglicherweise egoistisch und taktlos. Menschen mit den genannten Eigenschaften können großartig führen und leiten, wenn sie bereit sind, an ihren Schwächen zu arbeiten.

Berufe, die Menschen des Persönlichkeitstypen „dominant“ gerne wählen:

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  • Manager
  • Unternehmer (Selbständige, Investoren)
  • Politiker
  • Leistungssportler

Das motiviert den dominanten Persönlichkeitstypen besonders:

Menschen mit hoher Durchsetzungskraft und ausgeprägter Selbstsicherheit sehnen sich vor allem nach Verantwortung. Sie fühlen sich motiviert und inspiriert, wenn sie sich frei entfalten dürfen und der Aufgabe, eine Leitfigur für andere zu sein, nachkommen dürfen. Da sie gerne autonom arbeiten, fühlen sie sich schnell eingeengt, wenn sie nach der Pfeife von anderen tanzen müssen.

2. Typ I (initiativ)

Farbe: gelb

Typische Eigenschaften:

  • besitzt ein lebhaftes Wesen
  • ist extrovertiert
  • hat einen ausgeprägten Optimismus
  • kann besonders ausgelassen sein

Wer auf der Suche nach kreativen Genies ist, findet diese im Typ „initiativ“ mit der Farbe Gelb. Im Team können solche Persönlichkeiten aufblühen und sie sind zumeist zuständig für innovative Konzepte und Ideen. Ihre lebhafte, extrovertierte und kommunikative Art ist ein starkes Plus für Unternehmen. Als Schwäche könnte man die fehlende analytische Denkweise nennen, wobei auch das nicht immer zutrifft. Nimmt die optimistische Ader überhand, kann die Stimmung zwar ansteckend sein, aber bei Misserfolg auch zu großer Enttäuschung führen.

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Berufe, die Menschen des Persönlichkeitstypen „initiativ“ gerne wählen:

  • Schauspieler
  • Coach
  • Moderator
  • Künstler

Das motiviert den initiativen Persönlichkeitstypen besonders:

Abwechslung und spannende Tätigkeitsbereiche, die einen gewissen Nervenkitzel bieten, motivieren diesen Persönlichkeitstypen am ehesten. Routinen gegenüber sind sie empfindlich, sodass sie stets auf der Suche nach Neuem sind. Sie brauchen den „Adrenalinkick“, um zur Höchstform aufzulaufen.

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3. Typ S (stetig)

Farbe: grün

Typische Eigenschaften:

  • beweist viel Geduld
  • ist taktvoll
  • zeichnet sich durch ein ausgeglichenes Wesen aus
  • zeigt Bescheidenheit

Dem stetigen Persönlichkeitstypen wird die Farbe Grün zugeordnet. In der Zusammenarbeit mit Kollegen werden stetige Persönlichkeiten häufig als geduldig und empathisch wahrgenommen. Ihnen ist es weniger wichtig, im Mittelpunkt zu stehen, sondern, dass gemeinsam wichtige Ziele erreicht werden. Kommt es zu Konflikten, können Menschen mit einem solch ausgeglichenen Wesen schlichten. Eine Kehrseite existiert wie bei allen anderen Typen aber auch. Denn dem stetigen Persönlichkeitstypen fällt es schwer, die eigene Komfortzone zu verlassen. Dieser setzt lieber auf das, was bekannt ist – um Sicherheit und Gewissheit zu haben.

Berufe, die Menschen des Persönlichkeitstypen „stetig“ gerne wählen:

  • Therapeut
  • Pfleger
  • Kundenservicemitarbeiter
  • Berater
  • Sekretär/Assistenz

Das motiviert den stetigen Persönlichkeitstypen besonders:

Die „gute Seele“, Helfer und starke Schulter: Die größte Motivation für den stetigen Typen ist ein Umfeld, in welchem dieser nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für andere übernehmen darf. Hierbei geht es in erster Linie um das emotionale Wohlbefinden, um neue Kraft in stressigen Arbeitssituationen und schweren Phasen schöpfen zu können. Zudem liebt dieser Persönlichkeitstyp Arbeitsstrukturen, in denen eine gewisse Routine Alltag ist, denn er fühlt sich dadurch besonders motiviert, seinem Job nachzugehen, weil dieser Beständigkeit bietet.

4. Typ G (gewissenhaft)

Farbe: blau

Typische Eigenschaften

  • ist detailorientiert und präzise
  • hat ausgeprägte analytische Fähigkeiten
  • arbeitet systematisch und strukturiert

Die Farbe Blau gehört zum gewissenhaften Persönlichkeitstypen. Im Team handelt dieser Typ zuverlässig und analytisch. Er liebt die Präzision und auch bei langwierigen Prozessen kann man sich auf Menschen mit gewissenhaften Persönlichkeiten stets verlassen, weil diese ihren Aufgaben und Verantwortlichkeiten immer nachkommen werden. Aufgrund der eigenen hohen Leistungserwartung sind solche Typen zumeist fachlich äußerst versiert. Dadurch kann es aber auch an gewissen Soft Skills mangeln, denn Kommunikation und Einfühlungsvermögen gehören nicht immer zu ihren Stärken.

Berufe, die Menschen des Persönlichkeitstypen „gewissenhaft“ gerne wählen:

  • Finanzanalyst
  • Ingenieur
  • Controller
  • Buchhalter

Das motiviert den gewissenhaften Persönlichkeitstypen besonders:

Als fachliches Genie im Team kann der gewissenhafte Typ vor allem glänzen, wenn dieser in Ruhe, durchdacht und organisiert arbeiten und Entscheidungen treffen darf. Er schätzt es, autonom zu arbeiten und braucht zudem viel Transparenz, um logische Schlüsse ziehen zu können. Klare Anweisungen werden diesen Typen dennoch durchaus motivieren, weil so die besten Ergebnisse abgeliefert werden können, wenn deutlich wird, auf welches Resultat hingearbeitet wird.

Bild: Foto von Samantha Garrote/Pexels.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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