Wir lesen sie täglich: die E-Mail. Der Vorteil des elektronischen Briefes: Wer seine Karriere pushen will, kann sich das Tool auf praktische und unaufdringliche Weise zunutze machen. Folgende E-Mails solltest du jede Woche verfassen und abschicken, um dir – und auch deinem Umfeld – etwas Gutes zu tun.

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Die richtige E-Mail kann wahre Wunder bewirken

Zugegeben: E-Mails haben schon fast etwas routineartiges. Wir klicken automatisch auf die neue Nachricht, antworten innerhalb weniger Minuten oder verbannen sie – je nach Absender und Betreffzeile – in den Müll. Um dem elektronischen Brief wieder mehr Brisanz und Wichtigkeit zu verleihen, gilt es deshalb, ihn zu einem Highlight für den Empfänger zu machen. So kannst du übrigens ganz nebenbei etwas für deine eigene Karriere tun. Verfasse folgende 4 E-Mails, um schlafende Verbindungen zum Leben zu erwecken, Frische in die E-Mail-Postfächer zu bringen und positiv im Gedächtnis zu bleiben.

Ein Tipp vorweg: Mit E-Mails bitte nicht übertreiben. Wer übermotiviert ist und seine Kollegen, Freunde oder Vorgesetzten regelrecht mit E-Briefen überhäuft, läuft Gefahr, als „Spam“ registriert und abgestempelt zu werden.

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Übrigens: Das Wort Spam ist auf einen amerikanischen Markennamen („Spiced Pork and Ham“) für Dosenfleisch zurückzuführen. In einem Sketch von einer englischen Komödie sollen Besucher das Fleisch immer wieder unaufgefordert vorgesetzt bekommen haben – also ähnlich wie unerwünschte E-Mails mit Werbung, die täglich in unseren Nachrichteneingängen landen und häufig ungeöffnet im Müll landen.

E-Mail Nummer 1: Bewunderung aussprechen und sich bedanken

Ob Kollegen, die dir helfen und dich inspirieren oder eine fremde Person, die wir aus der Ferne bewundern:

Wer seine Wertschätzung teilt oder anderen mitteilt, welche Besonderheiten einem selbst imponieren, kann wahre Wunder bewirken.

Vielleicht kennst auch du die Situation: Nichts scheint so zu laufen, wie du es dir eigentlich wünschst– und am liebsten hättest du heute gar nicht erst das Bett verlassen. Um dem Alltagstrott für einen Moment zu entfliehen, rufst du dir deshalb die Worte einer lieben Person in Erinnerung. Das können süße Nachrichten des Partners oder aufbauende Zeilen eines Freundes sein. Manchmal aber sind es auch inspirierende Taten eines Menschen, den wir – wie erwähnt – bisher nur aus der Ferne bewundern. Dann wird es Zeit, die eigenen Gedanken dazu jetzt in einer E-Mail zu verbalisieren.

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Warum das eine gute Idee ist: Wie die Wissenschaft der sogenannten Spiegelneuronen zeigt, kann es hilfreich sein, aufbauende oder bewundernde Worte für jemanden zu finden und dieser Person damit möglicherweise sogar zu helfen. Dank der Spiegelneuronen in unserem Hirn, welche erst 1995 entdeckt worden sind, sind wir in der Lage, die Freude oder das Leid des anderen zu spüren.

Ergo: Hilfe oder Bewunderung, welche jemand anderes erfährt, baut uns demnach selbst auf.

E-Mail Nummer 2: Berufliches Netzwerk pflegen

Langweilige Akten sortieren oder den verstaubten Schrank in dem unscheinbaren Raum putzen, den niemand verwendet? So ähnlich verhält es sich meist auch mit unserem E-Mail-Verkehr, welcher zur Routine geworden ist. Berufliche E-Mails, die mit der Organisation des täglichen Arbeitslebens zu tun haben, schreiben wir zur Genüge.

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Ein Tipp gegen eine mögliche „Verstaubung“: Wie wäre es mit einer E-Mail an einen aktuellen oder ehemaligen Kollegen, um sich einfach mal auszutauschen – zum Beispiel, um den eigenen Status zu reflektieren oder sich über Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu informieren? So erfährst du möglicherweise etwas über deine eigenen Optionen und das, was noch im Beruf auf dich zukommt. Vielleicht ergeben sich sogar neue Chancen und unerwartete Wendungen durch das berufliche Vernetzen – etwa neue Karriereperspektiven oder ein zweites Standbein?

E-Mail Nummer 3: Nachricht an den Chef versenden

Klingt nach Eigeninitiative – und das ist sie auch: Verfasse eine E-Mail für deine Chefs, um deine Vorgesetzten auf dem Laufenden zu halten. Proaktivität strahlt Selbstbewusstsein aus und kann vor allem die Effektivität am Arbeitsplatz steigern. Arbeitnehmer zeigen auf diese Weise, wo sie während ihrer aktuellen Woche arbeitstechnisch stehen, was sie geschafft haben und was in der kommenden Woche ansteht. Eine Win-win-Situation für beide Parteien. Denn so kann Missverständnissen vorgebeugt werden und eine Erinnerungsnachricht des Chefs entfällt.

Übrigens: Auf diese Weise bleibst du deinen Vorgesetzten bestimmt in positiver Erinnerung – denn bei Eigeninitiative handelt es sich um einen gefragten Soft Skill.

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E-Mail Nummer 4: Post für dich selbst verfassen

Ein Hoch auf das, was du diese Woche schon alles geschafft hast – aber hast du dich dafür schon gelobt? Häufig mühen wir uns im beruflichen Alltag damit ab, Dienstanweisungen Folge zu leisten, Deadlines einzuhalten und eine Liste an Aufgaben abzuarbeiten. Diese letzte E-Mail in der Woche sollte für dich sein, vielleicht als eine Art Selbstreflexion. Mögliche Inhalte:

  • eine Zusammenfassung der einzelnen Arbeitstage
  • das Dokumentieren von neuen Aufgaben und Dingen, welche du diese Woche neu dazulernen durftest
  • Ziele, die du dir für die nächste Arbeitswoche setzten möchtest
  • Ein „Danke“, das du an dich selbst richtest – für alles, was du in dieser Woche erreicht hast.

Die E-Mail an dich könnte die Wichtigste sein. So verrät Diplom-Psychologe Dr. Rolf Merkle zum Beispiel, dass wir weniger vom Feedback anderer abhängig sind, wenn wir uns häufiger selbst loben. Seiner Ansicht nach stinke Eigenlob nicht – eher das Gegenteil sei der Fall. Mit etwas Übung seien wir demnach schnell in der Lage, etwas Gutes zu finden, für das wir uns selbst loben können.

Eine selbstreflektierte Nachricht in unserem E-Mail-Postfach kann also hilfreich sein, um uns unsere Erfolge vor Augen zu führen – und das, was wir unseres Erachtens nach nicht ganz so toll gemacht haben, beim nächsten Mal besser zu machen.

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Mut ist gefragt

Last but not least: Es kostet Mut, E-Mails dieser Art zu verfassen – keine Frage. Vor allem Beschäftigte und Menschen, die eher für ihre zurückhaltende Natur bekannt sind oder einfach nicht auffallen wollen, müssen über ihren eigenen Schatten springen. Für Betroffene kann das Verfassen sinnvoller E-Mails jedoch ein echter Befreiungsschlag sein. Denn nicht nur die Selbstreflektion löst positive Gefühle aus, sondern auch die Resonanz, welche von den Empfängern der Nachrichten folgt. Probiere es selbst aus – und schaue, welches Feedback du bekommst.

Bildnachweis: MicroStockHub/istockphoto.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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