Charismatisch, motivierend, innovativ: Diese international bekannten Führungspersönlichkeiten wissen, wie man Menschen bewegt und inspiriert. Was ihren Führungsstil so besonders macht.

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Arbeit wird internationaler und herausfordernder. Seit der Globalisierung und Digitalisierung haben es Führungskräfte mit massiven Veränderungen zu tun. Nicht alle schaffen es, ausreichend auf diese Veränderungen zu reagieren. Doch es gibt Beispiele, die zeigen, worauf es in den letzten Jahren ankam und was Menschen und Arbeitnehmer auch künftig motivieren, inspirieren und bewegen wird.

1. Empathischer Führungsstil: Melinda Gates

Man könne mächtig sein, so Melinda Gates, und zugleich empathisch. Aggressivität sei kein Muss. Mit dieser Aussage trifft Gates den Zahn der Zeit: Vorbei sind die Zeiten, in denen destruktive Führungsstile, die sich durch Aggression, Ungerechtigkeit und Schuldzuweisungen kennzeichnen, überlebensfähig sind.

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Die Unternehmerin war 27 Jahre mit dem Microsoft-Gründer Bill Gates verheiratet und wird als Philanthropin – Menschenfreundin – bezeichnet. Sie gilt als eine der einflussreichsten Frauen der Welt. Die wohltätige Stiftung „Bill & Melinda Gates Foundation“ für welche die empathische Leaderin schon immer die treibende Kraft gewesen sein soll, setzt sich für wichtige Belange der Menschen, gegen Ungerechtigkeit und für eine bessere Gesundheitsversorgung und Bildungschancen ein.

Das zeichnet einen empathischen Führungsstil, wie ihn Gates ausführt, aus:

  • reflektierte Streitkultur
  • aktives Zuhören
  • Einfühlungsvermögen und Sensibilität
  • konstruktives Feedback
  • Eingehen auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter – zum Beispiel emotionale und gesundheitliche Bedürfnisse

2. Laissez-Faire Führungsstil: Warren Buffett

„Hands off“: Die Hände wegzunehmen, anstatt zuzupacken, klingt zunächst vielleicht so, als würde man sich der eigenen Verantwortung entziehen. In Sachen Führung schafft der US-Investor und Unternehmer Warren Buffett damit aber eine Atmosphäre des Vertrauens. Als CEO von Berkshire Hathaway beschäftigt der Coca-Cola-Investor tausende Arbeitnehmer und soll seinen Managern und Mitarbeitern, die in den vielen Unternehmen des Milliardärs arbeiten, viele Freiheiten lassen.

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Sein Motto: Eine Führungskraft muss Entscheidungsraum und Ruhe haben, um ein Unternehmen führen zu können. Die Übernahme von Verantwortung und die gleichzeitige Delegation der Arbeit an seine Mitarbeiter gehören ebenfalls dazu. Auch das Einräumen von Fehlern sei wichtig, findet Buffet. Und nicht nur das: Man müsse diesen auch vor anderen offen zugeben können.

Das macht den Laissez-Faire Führungsstil aus:

  • eigenständige Entscheidungen, getroffen von Mitarbeitern
  • kein Eingreifen der Führungskraft in die Arbeitsabläufe; hoher Grad an Freiheit
  • effiziente Delegierung von Aufgaben durch Teamleitern an Mitarbeiter
  • Erwartung, dass Mitarbeiter in der Lage sind, Probleme eigenständig zu lösen

Gut zu wissen: Wie bei jedem anderen Führungsstil auch, bringt dieser besondere Stil einige Herausforderungen mit sich. So kann es für einige Mitarbeiter ein Problem sein, ganz ohne strikte Vorgaben und eine „strenge Hand“ ihre Arbeit zu erledigen, weil ihnen die Orientierung fehlt. Der Vorteil: Die Selbstständigkeit der Mitarbeiter wird im großen Stil gefördert.

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3. „Servant Leadership“ Führungsstil: Howard Schultz

Howard Schultz ist bekannt als „Bumerang-Chef“ des Unternehmens Starbucks – denn er kehrt immer wieder zurück, um der wohl berühmtesten Kaffeehauskette unter die Arme zu greifen. Erst unter der Führung des Unternehmers konnte Starbucks zum globalen Erfolg werden und endlich ins Ausland expandieren.

Schultz ist bekannt für seinen Sinn für Gerechtigkeit und sein Führungsstil wird dem Servant Leadership zugeordnet. Zentrale Werte hierbei sind eine Arbeitsatmosphäre für Mitarbeiter, in der sie sich wohlfühlen können – und Wachstum. Auch die emotionale Gesundheit von Arbeitnehmern spielt eine wichtige Rolle. Aber das wohl wichtigste Merkmal: Es geht nicht um klassisches Führen, sondern darum, anderen zu dienen. Servant Leader sind in der Lage, mit Mitmenschen und Arbeitnehmer zu kollaborieren, den Menschen zu priorisieren und sich an ethische Prinzipien und Werte zu halten.

Durch folgende Merkmale zeichnet sich Servant Leadership aus:

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  • nicht ergebnisorientiert, sondern menschenzentriert
  • Aufmerksamkeit und Empathie
  • Menschen akzeptieren, wie sie sind
  • eine Hilfe für andere sein
  • Heilsamkeit und Weitblick
  • Sinn für Gemeinschaft
  • aktives Zuhören

4. Charismatischer Führungsstil: Michelle Obama

Was man von der Politik auch halten mag: Selten haben es einflussreiche Personen geschafft, so menschlich und nahbar zu sein, wie es die Obamas waren. Als weibliche Führungspersönlichkeit mit Humor, Selbstbewusstsein und Mut ist Michelle Obama eine Inspiration für viele junge Menschen und auch Frauen, die eine Karriere in den Führungsetagen anstreben.

Die ehemalige First Lady hat als erste afroamerikanische Frau in ihrer Position großen Einfluss genommen – etwa auf für die Bekämpfung der sozialen Ungerechtigkeit und ihrem Einsatz für Frauen. Es ist auch die Vergangenheit der Obamas, die andere motiviert. Denn Michelle Obama soll nicht immer „reich“ gewesen sein. Die Ehefrau Barack Obamas stammt, wie ihr Mann auch, aus bescheidenen Verhältnissen, wie sie in ihrem Buch „Becoming“ erzählt. Sie stammt aus einer Arbeiterfamilie und hat es ins Weiße Haus geschafft. Auch deshalb wirken ihre Worte oft authentisch und nahbar.

Folgende Merkmale sind typisch für den charismatischen Führungsstil:

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  • starke Sprache und Wortgewandtheit
  • selbstbewusste Ausstrahlung
  • Überzeugungskraft
  • inspirierend, motivierend; Empowerment anderer
  • Humor
  • Nahbarkeit und Menschlichkeit
  • Verantwortungsbewusstsein

5. Visionärer Führungsstil: Sheryl Sandberg

Sie hat 14 Jahre für Facebook gearbeitet und dem Unternehmen zu großen Erfolgen verholfen: Sheryl Sandberg. Die inspirierende Führungskraft wurde immer wieder als „rechte Hand“ von Mark Zuckerberg bezeichnet. Mit ihrem visionären Führungsstil arbeitet die Unternehmerin konsequent und bestimmt, aber zugleich motivierend und ermutigend und wird als eine der mächtigsten Wirtschaftsfrauen der Welt gefeiert. Die Chancengleichheit für Frauen sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind zentrale Themen für Sandberg.

Unternehmen wären produktiver und Menschen in ihrem Privatleben ausgeglichener, so die Unternehmerin, wenn viele Dinge nicht von unserem Geschlecht, sondern von unseren Interessen sowie von unserer Leidenschaft abhängen würden. Sie sei überzeugt davon, dass Frauen an „jedem Tisch“ sitzen könnten, der ihnen gefalle.

So sieht ein visionärer Führungsstil aus:

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  • klare Richtungen vorgeben – vor allem bei großen Veränderungen
  • analytische Denkweise
  • strategisch und zielgerichtet, aber zugleich motivierend
  • enthusiastisch
  • agil und proaktiv; Hands-on-Mentalität
  • ergebnisorientiert

6. Demokratischer Führungsstil: Ricardo Semler

Der brasilianische Unternehmer Ricardo Semler (Semco Partners) gilt als einer der Pioniere des New Works. Auch wenn über seinen unternehmerischen Erfolg häufiger diskutiert wird und dieser umstritten ist, weil er Misserfolge erlitten hat, ist er bekannt für seinen Führungsstil. So soll der Unternehmer beispielsweise nicht viel von der klassischen Anwesenheitspflicht von Mitarbeitern halten. Er setzt auf einen demokratischen Führungsstil: Mitarbeiter sollen mitentscheiden können und Raum haben, um sich zu entfalten. Wichtig sei es, dass Arbeitssysteme nicht „militärbasiert“ seien, sondern jeder das Recht haben sollte, das System mitzugestalten.

Semler betont, dass er seinen persönlichen Führungsstil wegen des Wandels in der Arbeitswelt geändert hat, weil dieser nicht wollte, dass seine Angestellten zu etwas gezwungen werden. Es sei einfach, so der Brasilianer, eine Firma ohne viele Regeln zu leiten, weil er überzeugt sei, dass Regeln eher ausbremsen.

Ein demokratischer Führungsstil zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Entscheidungen im Kollektiv treffen
  • Wünsche sowie individuelle Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigen
  • starke Kommunikationsfähigkeit
  • Probleme lösen durch Sprechen, Diskutieren, Mitbestimmen
  • sachliche Kritik äußern
  • hohe Gruppenmoral; Teamzusammenhalt

Bildnachweis: ZUMA Wire, UPI Photo, AFLO – IMAGO

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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