Tech-Milliardäre haben 2022 herbe Milliardenverluste erlitten. Betroffen sind unter anderem Mark Zuckerberg und Jeff Bezos. Ein Rückblick.

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Milliardenverluste der Superreichen sind aus Sicht von „Normalverdienern“ eher eine Bagatelle, zumal die reichsten Menschen der Welt weiterhin ein beachtliches Vermögen besitzen. Trotzdem haben vor allem die Verluste im Jahr 2022 bei vielen Milliardären für Bauchschmerzen gesorgt und ihre Spuren hinterlassen. Während des Inflationsjahres 2022 brachen einige Aktien ein, unter anderem von Amazon und Meta.

Die erfolgreichen Jahre der Tech-Konzerne sollen vor allem 2020 sowie 2021 gewesen sein, als die Pandemie noch vorherrschte und die Welt nicht mehr auf den Straßen, sondern im Lockdown war. Mehr Menschen nahmen Onlinebestellungen und virtuelle Dienstleistungen in Anspruch. Generell sind nunmehr in den USA und auch in Deutschland wirtschaftliche Schwächungen seit der Inflation zu beobachten. Verbraucher halten sich mit teuren Konsumausgaben zurück – und auch das trifft die Tech-Riesen, ihre Chefs und ihre Anleger.

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Mark Zuckerbergs Verlust: Über 71 Milliarden US-Dollar

Den wohl schmerzhaftesten Verlust musste Meta-Chef Mark Zuckerberg einstecken. Auch wenn der Silicon-Valley-Milliardär immer noch ein hohes Vermögen besitzt und die Meta-Aktie mittlerweile wieder gestiegen ist: 2022 soll Zuckerberg über 71 Milliarden US-Dollar verloren haben. Allein im Februar 2022 schrumpfte das Vermögen wegen des Aktieneinsturzes um 31 Milliarden US-Dollar. Laut Forbes gehört der Facebook-Gründer nicht mehr zur Top-10 der reichsten Menschen der Welt.

Dabei gehören dem Unternehmen Meta riesige Produkte wie Instagram und auch WhatsApp. Als Gründe für einen Gewinnrückgang kommen verschiedene Faktoren infrage, unter anderem die TikTok-Konkurrenz sowie die Änderungen der Datenschutzrichtlinien beim Tech-Riesen Apple. Es soll nun aber wieder bergauf gehen – das deutet zumindest der Kursanstieg an.

Zuckerberg gründet 2004 das soziale Netzwerk Facebook als Studentenprojekt und ist bereits 2009 Selfmade-Milliardär. An der weltberühmten Eliteuniversität Harvard hat der heutige Meta-Chef Informatik und Psychologie studiert. Das Unternehmen Facebook heißt seit Ende 2021 nun Meta und vereint als Digitalkonzern WhatsApp, Meta Quest, Instagram und Facebook.

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Jeff Bezos verliert über 66 Milliarden US-Dollar

Auch ehemaliger Amazon-Chef Jeff Bezos, der sich 2021 aus dem aktiven Geschäft des Onlinehändlers zurückgezogen hat, musste 2022 einige Vermögensverluste erleiden. Etwa 10 Prozent des Aktienkapitals des Unternehmens sollen ihm nach dem Ende des Kapitels als CEO verblieben sein, sodass sein Vermögen sich dadurch – und durch weitere Investments in Unternehmen wie Uber und Airbnb – speist.

Seit 2021 soll die Amazon-Aktie bis 2022 insgesamt um etwa 45 Prozent gefallen sein. Laut Forbes erlitt Bezos einen Verlust von über 66 Milliarden US-Dollar. Es wird vermutet, dass die inflationsbedingten Gewinnausfälle beim Konzern Skepsis bei Anlegern ausgelöst haben, was den Aktienkurs beeinflusst.

Bezos besitzt einen Abschluss in Informatik und Elektrotechnik. Das Projekt Amazon hat der Gründer 1994 ins Leben gerufen und zählt seither zu den reichsten Menschen der Welt. Erwähnenswert: Jeff Bezos selbst soll während seiner aktiven Zeit bei Amazon laut CNBC-Berichten immer wieder vom „Untergang“ der Firma gesprochen haben. So soll er 2018 seinem Personal mitgeteilt haben, dass es Amazon irgendwann nicht mehr geben wird, weil die Überlebensdauer von Unternehmen nicht bei über 100, sondern bei über 30 Jahren läge.

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Elon Musks Vermögen schrumpft um über 100 Milliarden US-Dollar

Der laut Forbes zweitreichste Mensch der Welt, Elon Musk, musste sich 2022 von über 100 Milliarden US-Dollar Vermögen verabschieden. Zwar hat er damit aus relativer Sicht immer noch weniger als Zuckerberg verloren, weil Musk reicher ist. Dennoch ist das Minus erheblich, weil die Tesla-Aktie drastisch gesunken ist.

Auch der Medienrummel um Musk selbst dürfte – neben der hohen Bewertung des Autobauers – für Unsicherheiten bei Anlegern gesorgt haben. Seit der Übernahme von Twitter, das er für rund 44 Milliarden US-Dollar erworben haben soll, macht der Unternehmer immer wieder Schlagzeilen. Neben dem Rausschmiss des ehemaligen Twitter-Konzernchefs Parag Agrawal soll es rund 50 Prozent der Belegschaft getroffen haben: Musk baut Stellen ab und wird auch für seinen Führungsstil kritisiert.

Der in Südafrika geborene Tech-Milliardär leitet heute unter anderem die Unternehmen Tesla und SpaceX. Er besitzt einen Bachelor in Physik und Volkswirtschaft und ist mit nur 28 Jahren Multimillionär geworden, als er sein Unternehmen Zip2 im Jahre 1999 verkauft, das er als Start-up mit seinem Bruder aufgezogen hat. Seine spätere Firma X.com fusioniert mit dem PayPal-Unternehmen Confinity. Als PayPal später zum Erfolg wird, ist der heutige Milliardär Musk größter Anteilsbesitzer.

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Die gute Nachricht für die Tech-Milliardäre

Viele Tech-Unternehmen sind weiterhin im Rennen und müssen sich keine Gedanken darum machen, völlig einzuknicken, auch wenn die Aktienkurse schwanken. Rekordumsätze machen beispielsweise Firmen wie Netflix und Apple. Für Firmengründer, Aktienbesitzer und Investoren sind diese Trends ein gutes Zeichen. Sie bleiben weiterhin Millionäre – oder, wie in den Fällen Bezos, Zuckerberg und Musk, Milliardäre.

Übrigens: Das Unternehmen Moneytransfer.com hat berechnet, wie lange ein „gewöhnlicher“ US-amerikanischer Arbeitnehmer arbeiten müsste, um so reich wie Elon Musk zu sein. Stand 2022 hätte man demnach – sage und schreibe – 3 Millionen Jahre arbeiten müssen, um seine damaligen über 260 Milliarden US-Dollar anzuhäufen.

Wer ist heute der reichste Mensch der Welt?

Obwohl Elon Musk bisher als der reichste Mensch der Welt galt, sitzt er heute nicht mehr auf diesem Thron. Denn das Vermögen des französischen Tiffany-Milliardärs Bernard Arnault soll größer als das von Musk sein. Zu seinen Marken und Beteiligungen gehören weltbekannte Namen, unter anderem Dior, Fendi und Kenzo – und hinter seinem börsenorientierten Luxusgüterkonzern „LVMH“ verbirgt sich eine Fusion von Louis Vuitton sowie Moët Hennessy.

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Der Unternehmer Arnault hat Ingenieurswissenschaften in Paris studiert und stieg danach in das Bauunternehmen seines Vaters ein. In die Modewelt trat er erst später ein, als der heutige Luxus-Mogul ein verschuldetes Unternehmen aus der Textilbranche aufkaufte und unter anderem mit der Marke Christian Dior erstmals in Berührung kam. Der Franzose gilt als erfolgreicher, aber auch als besonders ehrgeiziger Unternehmer, welcher von der Presse immer wieder kritisch beäugt worden ist – auch, weil ihm Steueroptimierungen und „Raubtierkapitalismus“ vorgeworfen werden.

Forbes 2023: Das sind die 10 reichsten Menschen der Welt

Jedes Jahr veröffentlicht Forbes eine aktualisierte Reichenliste und zeigt, wer gerade das Rennen macht und das größte Vermögen besitzt. So sieht das aktuelle Ranking der reichsten Menschen der Welt aus:

Platz 10: Steve Ballmer (Microsoft) – 80,7 Milliarden US-Dollar
Platz 9: Mukesh Ambani (Reliance Industries) – 83,4 Milliarden US-Dollar
Platz 8: Carlos Slim Helú (Telmex) – 93 Milliarden US-Dollar
Platz 7: Michael Bloomberg (Bloomberg LP) – 94,5 Milliarden US-Dollar
Platz 6: Bill Gates (Microsoft) – 104 Milliarden US-Dollar
Platz 5: Warren Buffett (Berkshire Hathaway) – 106 Milliarden US-Dollar
Platz 4: Larry Ellison (Orakel) – 107 Milliarden US-Dollar
Platz 3: Jeff Bezos (Amazon) – 114 Milliarden US-Dollar
Platz 2: Elon Musk (Tesla) – 180 Milliarden US-Dollar
Platz 1: Bernard Arnault (LVMH) – 211 Milliarden US-Dollar

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Bildnachweis: IMAGO / brennweiteffm

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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