Kommunikation ist das A und O im (Berufs-) Leben. Sei es im Bewerbungsgespräch, bei Präsentationen, Meetings oder Kundengesprächen: Mit einer starken Rhetorik können Sie es weit bringen. Sie können Menschen fesseln, begeistern, mitreißen und zu gemeinsamen Höchstleistungen motivieren. Mit einer miesen Redekunst können Sie auch etwas sehr gut: Ihre Zuhörer einschläfern! Wie das funktioniert, möchten wir Ihnen heute mit einem ironischen Augenzwinkern verraten.

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Inhalt
1. Definition: Was ist eigentlich Rhetorik?
2. Alarmsignal #1: „Gähn“ – Streichhölzer gefällig?
3. Alarmsignal #2: „Lassen Sie mich bitte aussprechen!“
4. Alarmsignal #3: Nur ein wenig die Muskeln lockern
5. Alarmsignal #4: Ein wenig Nuscheln für die Ohrmuscheln
6. Alarmsignal #5: Der Weg ist das Ziel
7. Alarmsignal #6: Fifty-fifty ist out!
8. Alarmsignal #7: Das Ohr muss aufmerksam sein, nicht die Augen – oder?
9. Alarmsignal #8: „Mh, mh, mh…schnarch…“
10. Alarmsignal #9: Das Frage-Antwort-Spiel
11. Alarmsignal #10: Thesen statt Erklärungen
12. Fazit: So manche Redekunst ist das beste Heilmittel bei Schlafproblemen

Definition: Was ist eigentlich Rhetorik?

Sie kennen das garantiert, sei es aus Schulzeiten, den Vorlesungen im Studium oder Ihrer Berufserfahrung: Es gibt Menschen, denen könnten Sie stundenlang zuhören. Sie saugen jedes Wort aus ihrem Mund geradezu auf und fühlen sich anschließend inspiriert und von der Muse geküsst. Und dann gibt es noch diese monotonen Stimmen, welche Sie schon nach wenigen Sekunden einzuschläfern drohen und Gespräche, nach welchen Sie sich nur ein paar Minuten später fragen: „Worüber haben wir eigentlich gesprochen?“.

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„Rhetorik ist die Kunst aus Worten Fesseln zu machen.“
(David Tatuljan)

Sie müssen kein Goethe oder Steve Jobs sein, um erfolgreiche Präsentationen zu halten oder Gespräche zu führen – sowohl im Beruf als auch im Privatleben – doch wenn Ihrem Gegenüber bereits die Augen zufallen, sollten Sie doch dringend an Ihrer Redekunst feilen. Das Problem an der Sache ist: Im Berufsleben wird Ihnen kaum ein Mensch das ehrliche Feedback geben: „Sie langweilen mich zu Tode!“. Wir haben deshalb heute für Sie zehn untrügliche Zeichen dafür zusammengetragen, dass Ihre Rhetorik sterbenslangweilig ist.

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Alarmsignal #1: „Gähn“ – Streichhölzer gefällig?

Ein guter Rhetoriker schafft es, seine Zuhörer abzuholen, (emotional) einzubeziehen und immer wieder zurückzuholen, wenn ihre Gedanken abzuschweifen drohen. Hierfür benötigen Sie ein Mindestmaß an Empathie. Behalten Sie Ihre Zuhörer im Blick. Wirken diese desinteressiert? Nehmen Sie häufiges Gähnen wahr? Oder fallen ihnen bereits so stark die Augen zu, dass Sie ihnen am liebsten Streichhölzer anbieten würden? Herzlichen Glückwunsch, Sie haben es fast geschafft! Sprechen Sie jetzt einfach noch etwas monotoner und langweiliger und es wird gewiss nicht mehr lange dauern, bis der erste Ihrer Zuhörer einschläft.

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Alarmsignal #2: „Lassen Sie mich bitte aussprechen!“

Passiert es Ihnen öfter, dass Sie während dem Sprechen oder Ihres Vortrags einfach unterbrochen werden? Ärgern Sie sich dann und bitten wütend darum, Sie aussprechen zu lassen? Dazu haben Sie keinerlei Grund! Sie sollten sich stattdessen freuen, denn häufige Unterbrechungen sind ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Sie auf dem besten Wege sind, Ihre Zuhörer zu Tode zu langweilen. Anstatt an Ihrer Rhetorik zu arbeiten, bitten Sie also gerne weiter darum, Sie endlich aussprechen zu lassen.

Alarmsignal #3: Nur ein wenig die Muskeln lockern

Entspannung ist doch etwas Positives? Wenn sich Ihre Zuhörer entspannen, konzentrieren sie sich auf Ihre Rede – oder nicht? Falsch! Lehnen Sie sich bei einem Fußballspiel oder einem Action-Thriller zurück, wenn es spannend wird? Und schrecken Sie auf, wenn Sie sich langweilen? Das Gegenteil ist der Fall: Je gelangweilter Ihr Zuhörer, umso lockerer wird seine Haltung und desto mehr entspannen sich nach und nach alle Muskeln seines Körpers – bis er eben irgendwann einzuschlafen droht. Je mehr sich die Haltung Ihrer Zuhörer also von vertikal zu horizontal wandelt, umso näher sind Sie am Erfolgserlebnis, mit Ihrer Rhetorik für einen entspannten Power-Nap gesorgt zu haben.

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Alarmsignal #4: Ein wenig Nuscheln für die Ohrmuscheln

Vorsicht: Durch eine zu laute und akzentuierte Sprache könnten Sie Ihre Zuhörer nun wieder aufwecken. Achten Sie daher lieber auf eine leise, monotone Stimme und nuscheln Sie etwas. Je mehr das Publikum seine Ohren spitzen muss, um Sie zu verstehen, umso anstrengender wird das Zuhören für sie und umso früher geben sie auf – garantiert! Probieren Sie es aus.

Alarmsignal #5: Der Weg ist das Ziel

Eine Zielsetzung für eine Verhandlung, Präsentation oder Rede? Wer braucht denn sowas! Sprechen Sie einfach gemäß dem Motto

„Der weg ist das Ziel.“
(Konfuzius)

Schweifen Sie ein wenig ab, verlieren Sie den roten Faden und springen Sie zwischen verschiedenen Argumenten hin und her. So können Sie sicher sein, dass Sie Ihre lästigen Zuhörer früher oder später endlich abgehängt haben – wie bei einer Verfolgungsjagd im Hollywood-Spielfilm.

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Alarmsignal #6: Fifty-fifty ist out!

Wenden wir uns einer besonderen Gesprächssituation zu: dem Vieraugengespräch. Es erfordert ein noch höheres Maß an Empathie, denn plötzlich haben Sie einen „Rückkanal“, sprich Ihr Gegenüber antwortet Ihnen direkt. Erst einmal sollten Sie also darauf achten, dass Sie so viel Gesprächszeit wie möglich an sich reißen, um Ihrem Zuhörer wenig Raum für Input zu geben. Fifty-fifty war gestern!

Alarmsignal #7: Das Ohr muss aufmerksam sein, nicht die Augen – oder?

Ihr Zuhörer sieht nebenbei in seine Zeitung, auf den Computerbildschirm, sein Smartphone oder einfach in die Ferne? Kein Problem, schließlich hört er ja nicht mit den Augen zu, sondern mit den Ohren – richtig? Falsch! Je mehr sich ein Mensch im Vieraugengespräch abwendet, umso sicherer können Sie sein, dass Ihre Redekunst ihn zu Tode langweilt. Achten Sie daher auf die Position seiner Augen, Schultern und Beine. Je abgewandter und desinteressierter Ihr Zuhörer aussieht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich anschließend an nichts – aber auch überhaupt nichts – von dem erinnert, was Sie gesagt haben. Hier haben Ihre rhetorischen Fähigkeiten volle Arbeit geleistet!

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Alarmsignal #8: „Mh, mh, mh…schnarch…“

Gibt sich Ihr Zuhörer doch noch Mühe, seine Aufmerksamkeit zumindest vorzutäuschen, äußert sich dies in der Regel in einem teilnahmslosen „Mh“, einem „Echt?“ oder beliebt ist auch das „Achso okay“. Mit einem platten Treppenwitz können Sie ihm jetzt vielleicht sogar noch ein „Das ist lustig“ entlocken. Wenn ein echtes Lachen oder auch nur das Hochziehen der Mundwinkel allerdings ausbleibt, ist Ihr Gegenüber schon zu nah am Tiefschlaf, um noch echte Emotionen zu zeigen. Weiter so!

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Alarmsignal #9: Das Frage-Antwort-Spiel

Oder ist Ihr Zuhörer sogar noch ein wenig aktiver und macht sich die Mühe, Zwischenfragen zu stellen? Je länger und detaillierter diese ausfallen, umso aufmerksamer scheint er noch zu sein. Beschränkt er sich hingegen schon auf ein simples „Wo war das nochmal?“ oder „Wer hat das gesagt?“, scheint seine Aufmerksamkeitsspanne bereits deutlich nachzulassen und einem entspannten Schläfchen steht kaum noch etwas im Weg.

Alarmsignal #10: Thesen statt Erklärungen

Wenn Sie Ihr Ziel beinahe erreicht haben und Ihr Zuhörer vermeintlich gedanklich abgeschweift ist, können Sie diesen Zustand ganz einfach überprüfen. Werfen Sie stumpfsinnige Thesen in den Raum, ohne jegliche Erläuterung, oder sprechen Sie in völlig zusammenhanglosen Sätzen. Schreckt Ihr Gegenüber nicht auf oder verlangt nach tiefergehenden Erläuterungen, haben Sie es geschafft: Sie haben Ihren Zuhörer zu Tode gelangweilt – oder zumindest in den (gedanklichen) Tiefschlaf. Herzlichen Glückwunsch!

Fazit: So manche Redekunst ist das beste Heilmittel bei Schlafproblemen

Haben Sie die Ironie erkannt? Oder hat auch dieser Artikel Sie eher zum Einschlafen verleitet? Tatsächlich beherrschen viele Menschen eher eine Rhetorik auf dem Niveau eines Schlafmittels, als dass sie für eine mitreißende Rede taugen würde. Das ist aber auch alles andere als schlimm. Sie müssen in den meisten Berufen schließlich nicht der nächste Goethe werden, um erfolgreich zu sein. Nehmen Sie allerdings regelmäßig Anzeichen der Langeweile bei Ihren Zuhörern oder Gesprächspartnern wahr, kann es nicht schaden, hier und dort ein wenig an Ihrer Redekunst zu feilen. Eigentlich benötigen Sie hierfür nicht viel mehr als ein Mindestmaß an Empathie.

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Wenn Sie auf Ihre Zuhörer eingehen und diese verstehen lernen, werden Sie fortan auch rhetorisch besser auf ihre Wünsche und Bedürfnisse reagieren können.

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Oder was denken Sie? Kennen Sie aus eigener Erfahrung Menschen, die über eine besonders beeindruckende oder auch grauenhaft schlechte Rhetorik verfügen? Und woran liegt das Ihrer Meinung nach? An der Stimmlage? Aussprache? Körperhaltung? Argumentation? Wir freuen uns auf Ihre Beiträge in den Kommentaren – egal, ob ironisch oder nicht!

Bildnachweis: nuvolanevicata/Shutterstock.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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