In zahlreichen Unternehmen regiert die Vetternwirtschaft. Statt die talentiertesten und qualifiziertesten Mitarbeiter zu befördern, landen Freunde und Verwandte auf den Chefposten. Das ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht für alle fleißigen Mitarbeiter, die auf eine faire Chance hoffen, sondern untergräbt auch die Leistungsfähigkeit der Unternehmen selbst!

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Chaos an der Spitze: Wenn Beziehungen über Fähigkeiten stehen

Vetternwirtschaft basiert oft auf dem Wunsch der Unternehmenslenker, sich Vertrauen und Loyalität durch die Beförderung von Freunden und Verwandten zu sichern. Dies wird als weniger risikobehaftet angesehen als die Beförderung „Außenstehender“ auf entscheidende Positionen.

Zusätzlich führt ein Mangel an objektiven Bewertungssystemen dazu, dass subjektive Kriterien wie persönliche Beziehungen an Bedeutung gewinnen. Dies wird durch eine Gallup-Studie von 2015 (Quelle: Merkur) unterstrichen, die zeigt, dass über 82% der durch Beziehungen beförderten Führungskräfte ihre Leistungsziele verfehlen, was zu hoher Fluktuation, sinkender Mitarbeiterzufriedenheit und verpassten Geschäftszielen führt.

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GenZ im Zwiespalt?

Interessanterweise empfinden laut MarketSplash 60% der Gen Z den Einsatz persönlicher Beziehungen für bessere Jobchancen als ungerecht, obwohl 75% sie für den beruflichen Aufstieg dennoch nutzen würden. Nur 25% halten an ihren ethischen Überzeugungen fest und lehnen solche Praktiken grundsätzlich ab. 

Lösungsansätze gegen Vetternwirtschaft: Klare Regeln müssen her!

Unternehmen müssen transparente und nachvollziehbare Beförderungsrichtlinien einführen, die strikt auf Leistung und Eignung basieren. Jede Beförderungsentscheidung sollte dokumentiert und begründet werden, um die Glaubwürdigkeit und Fairness der Personalpolitik zu stärken.

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1. Transparenz in der Beförderungspolitik: Ein Muss für moderne Unternehmen

Die Einführung klarer, objektiver Kriterien für Beförderungen ist entscheidend. Leistungsindikatoren, Zielvereinbarungen und regelmäßige Bewertungen durch Vorgesetzte und Kollegen sollten standardmäßig genutzt werden, um die tatsächliche Eignung eines Kandidaten für höhere Aufgaben zu bestimmen.

2. Unabhängige Bewertungskommissionen: Objektivität sicherstellen

Durch die Schaffung unabhängiger Gremien, die mit externen Experten besetzt sind, können Unternehmen sicherstellen, dass Beförderungsentscheidungen frei von internen Vorurteilen und Beziehungen getroffen werden. Diese Kommissionen sollten regelmäßig die Einhaltung der Beförderungsrichtlinien überprüfen und bei Verstößen eingreifen.

3. Kompetenzbasierte Auswahlverfahren: Nur die Besten wählen

Moderne Assessment-Center und strukturierte Interviewtechniken, die gezielt auf die Anforderungen der jeweiligen Position abgestimmt sind, können helfen, die tatsächlichen Kompetenzen der Bewerber objektiv zu bewerten. Solche Verfahren sind nicht nur fair, sondern auch wesentlich effektiver bei der Auswahl der wirklich geeigneten Kandidaten.

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4. Diversität als Chance: Breite Perspektiven einbeziehen

Ein vielfältig zusammengesetztes Auswahlkomitee kann eine ausgewogenere und umfassendere Bewertung der Kandidaten sicherstellen. Diversität in den Entscheidungsgremien fördert nicht nur Fairness, sondern bringt auch neue Perspektiven und Ideen in die Führungsetagen.

5. Leistung muss sich lohnen: Anreizsysteme und Kulturwandel

Anreizsysteme, die sich an klaren und messbaren Leistungskriterien orientieren, motivieren Mitarbeiter, sich weiterzuentwickeln und tragen zur Gesamtleistung des Unternehmens bei. Unternehmen sollten solche Systeme regelmäßig überprüfen und anpassen, um sicherzustellen, dass sie die gewünschten Effekte erzielen.

6. Offenheit und Transparenz: Vertrauen durch klare Kommunikation

Eine offene Unternehmenskultur, die Transparenz in allen Entscheidungsprozessen großschreibt, kann das Vertrauen der Mitarbeiter stärken und Vetternwirtschaft effektiv entgegenwirken. Klare Kommunikation über Karrierewege, Beförderungskriterien und Unternehmensziele ist hierbei essentiell.

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7. Investition in Führungskräfte: Schulungen und Mentoring

Gezielte Schulungsprogramme für Führungskompetenzen sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass Manager nicht nur fachlich, sondern auch in ihrer Führungsfähigkeit qualifiziert sind. Mentoringprogramme können darüber hinaus den Wissenstransfer zwischen erfahrenen und neuen Führungskräften fördern und helfen, ein unterstützendes Netzwerk im Unternehmen aufzubauen.

8. Feedback und Evaluation: Kontinuierliche Verbesserung fördern

Regelmäßige, konstruktive Feedback-Sessions und Leistungsbeurteilungen sind entscheidend, um Führungskräfte kontinuierlich zu verbessern und anzupassen. Solche Maßnahmen helfen, Schwächen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu adressieren.

Fazit: Leistung statt Beziehungen

Vetternwirtschaft ist ein Problem, das dringend angegangen werden muss. Nur wenn in Unternehmen die Besten nach oben kommen, können diese im globalen Wettbewerb bestehen. Es ist an der Zeit, dass wieder Leistung zählt, nicht Beziehungen!

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Nachgefragt: Hast du persönlich Erfahrungen mit Vetternwirtschaft am Arbeitsplatz gemacht und wie hat das dein Verhältnis zum Unternehmen beeinflusst?

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Bild: Mlenny/istockphoto.com

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