Die Aufmerksamkeit des Personalers zu erhaschen, ist im Bewerbungsprozess der erste Schritt zum Erfolg – aber leider auch der schwierigste. Bei begehrten Stellen sowie Unternehmen kommt es nicht selten vor, dass die Recruiter mehrere dutzende bis hunderte Bewerbungen erhalten. Dementsprechend wenig Zeit investieren sie in die Sichtung der Bewerbungsunterlagen. Wie also kannst du mit kreativen Ideen auf den ersten Blick die Aufmerksamkeit des Personalers erhaschen und diesen begeistern?

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Klasse statt Masse: Darauf achten Recruiter wirklich

Die Erstellung von Anschreiben, Lebenslauf & Co kostet einen Bewerber meist viele Stunden, manchmal sogar mehrere Tage. Demgegenüber stehen nur wenige Minuten oder sogar nur 30 Sekunden, welche sich der Personaler zur Sichtung dieser Bewerbungsunterlagen nimmt.

Lese-Tipp: Masse statt Klasse: Die sechs größten Irrtümer von Bewerbern

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Für dich als Jobsuchender bedeutet das, dass du dich bei der Konzeption deiner Bewerbungspapiere in den Recruiter hineinversetzen solltest:

Kurz, übersichtlich und kreativ müssen die Unterlagen sein, um aus der Masse herauszustechen und die Aufmerksamkeit des Personalers zu erhaschen.

Nur so erreichst du, dass er deine Bewerbung überhaupt im Detail sichtet – und auch diesem zweiten Blick sollte sie natürlich standhalten. Mit welchen Kniffen kannst du diesen Spagat also meistern? Wir haben dir vier Ideen zusammengetragen, mit welchen du den Personaler begeisterst:

Idee #1: Zitat anstelle eines langweiligen ersten Satzes

Wenn der Personaler einen Satz deines Anschreibens liest, dann garantiert den ersten. Mit einem Standardsatz à la „ich habe von 2005 bis 2010 Wirtschaftsingenieurwesen studiert…“ wirst du kein Interesse wecken. Wie wäre es stattdessen mit einem Zitat? Wer ist dein Vorbild? Welcher Satz beschreibt deine Persönlichkeit oder deine Ziele? Lass deiner Kreativität freien Lauf und wähle einen ungewöhnlichen Einstieg in dein Bewerbungsanschreiben.

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Lese-Tipp: Einleitungssatz Bewerbung: Tipps, Tricks und Beispiele

Je mehr Interesse du mit dieser ersten Zeile wecken kannst, desto höher ist die Chance, dass der Recruiter auch den restlichen Text liest.

Idee #2: Bewerbung nach DIN 5008? Nein danke!

In Deutschland gibt es wohl kaum einen Bereich, für den nicht etliche DIN-Normen kreiert wurden. So gibt es sogar für die Gestaltung von Bewerbungen die sogenannte DIN 5008. Die Normierung gibt exakt vor, wie Struktur, Aufbau und Form eines Schriftstückes zu gestalten sind.

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Wenn die Einhaltung dieser Norm nicht explizit eingefordert wird, zum Beispiel in der Stellenausschreibung, solltest du sie aber bewusst ignorieren. Werde selbst kreativ und wähle einen Aufbau beziehungsweise eine Struktur, die individuell und zu dir passend ist. Du arbeitest in der Kreativbranche? Dann nutze eine ausgefallene Schriftart oder setze bewusst Farben als Akzente ein. Doch auch in traditionelleren Branchen muss es nicht immer die DIN 5008 sein. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Lebenslauf im Querformat?!

Idee #3: Entwickle eine Personal Brand – Stichwort: Selbstmarketing

Auch als Bewerber hast du ein Image – dessen solltest du dir bei der Gestaltung deiner Bewerbungsunterlagen bewusst sein. Entwickle also eine individuelle Personal Brand. Die Schriftart, die Farbwahl, dein Bewerbungsfoto – all diese Dinge beeinflussen den Gesamteindruck deiner Unterlagen und damit dein Image. Das Selbstmarketing sollte aber auf allen Kanälen einheitlich sein.

Das bedeutet: Wenn der Recruiter dich googelt, müssen die Informationen sowie die gestalterischen Elemente auf deinen Social Media Kanälen sowie anderen Präsenzen im World Wide Web stimmig sein. Ebenso sollte natürlich dein Auftreten im Vorstellungsgespräch zu deiner Personal Brand passen. Hier gilt es, das richtige Maß aus Authentizität, Kreativität und Professionalität zu finden.

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Idee #4: Überzeuge den Recruiter durch eine Arbeitsprobe

Ein absolutes No-Go dürfte für jeden Personaler wohl eine Massenbewerbung sein. Mache also erkenntlich, dass deine Unterlagen explizit für diese vakante Stelle kreiert wurden und passe Anschreiben, Lebenslauf & Co an die Formulierung der Stellenanzeige an.

Lese-Tipp: Personaler überzeugen: 5 simple Schritte für die perfekte Bewerbung

Noch einen draufsetzen kannst du aber, indem du sogar eine Arbeitsprobe speziell für diese Bewerbung anfertigst. Natürlich hängt es stark von deinem Beruf ab, ob und inwiefern eine solche Kostprobe möglich ist, doch entwerfe zum Beispiel einen Text, ein Design oder eine Softwarekonzeption passend zum Unternehmen. Oder schreibe auf einer dritten Seite nieder, welchen Mehrwert du für den Arbeitgeber bieten könntest, im Sinne eines konkreten Lösungsvorschlags für ein aktuelles Problem. Lass also deine Kreativität spielen, um dem Recruiter klarzumachen, weshalb er auf dich als Arbeitskraft zukünftig nicht mehr verzichten kann und will. Taten sagen bekanntlich mehr als Worte!

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Welche weiteren Tipps für Bewerber kennst du? Oder was begeistert dich als Recruiter? Vielen Dank für deine Anregungen in den Kommentaren!

Bildnachweis: Gutesa/Shutterstock.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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