Je nachdem wie lange du bereits in deinem aktuellen Job arbeitest, kann es sein, dass sich deine persönlichen Umstände stark verändert haben. Vor 20 Jahren war dieser Beruf eventuell genau das richtige für dich, doch das muss heute nicht mehr der Fall sein. Aus diesem Grund kann es ratsam sein, einen Job-Check durchzuführen, um herauszufinden, ob dein aktueller Job immer noch zu dir passt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einigen Jahren hatten oft Eltern oder Familienmitglieder Einfluss auf die Berufswahl.
  • Das Resultat war, dass viele Menschen in Berufe gedrängt wurden, welche sie gar nicht wirklich erfüllten.
  • Oftmals wird einem so was gar nicht bewusst, weswegen es wichtig ist, einen Job-Check durchzuführen.
  • Bei einem Job-Check werden verschiedene Kriterien des aktuellen Jobs geprüft. Unter anderem, welche Motivation man persönlich hat, ob das Arbeitsumfeld passt und ob man gerne zur Arbeit geht.
  • Werden nur sehr wenige oder gar keine Kriterien erfüllt, sollte über eine berufliche Veränderung nachgedacht werden.
  • Dies kann mitunter zur Herausforderung werden, da der Mensch ein Gewohnheitstier ist und mit großen Veränderungen nur selten sofort klarkommt.
  • Die Herausforderung lohnt sich jedoch langfristig gesehen und kann viele positive Effekte mit sich bringen.

Warum dein Job nicht automatisch zu dir passen muss

Auch, wenn du bereits mehr als 20 oder sogar 30 Jahre in deinem Beruf bist, muss diese Dauer nicht automatisch bedeuten, dass dies dein Traumberuf ist. Oftmals werden Menschen nämlich durch äußere Einflüsse in ihre Berufe gedrängt. Diese sind zum Beispiel folgende:

  • Das Elternhaus hat dich in eine bestimmte Berufsausbildung gedrängt, obwohl du diese gar nicht machen wolltest.
  • Deine Familie besitzt seit Jahrzehnten ein Unternehmen, welches von Generation zu Generation weitergegeben wurde.

Je nachdem aus welcher Generation du stammst, war es vielleicht noch so, dass du einfach in deinem Ausbildungsberuf geblieben bist. Doch diese Denkweise hat sich schon lange geändert und mehrfache Berufswechsel sind heutzutage keine Seltenheit mehr. Doch woran erkennst du, dass dein momentaner Job nicht mehr zu dir passt?

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Eine gute Bezahlung alleine reicht nicht aus

Herauszufinden, ob dein derzeitiger Beruf noch zu dir passt, ist nicht immer einfach. Die meisten Menschen würden vermuten, dass mangelhafter Erfolg ein großer Faktor ist, doch das ist schlichtweg falsch. Du kannst natürlich auch sehr gut und erfolgreich in deinem Beruf sein und trotzdem das Gefühl haben, dass dieser nicht zu dir passt.

Wichtig ist es, dass du dich mit dem, was du beruflich machst, auch identifizieren kannst. Nur dann fühlst du dich hundertprozentig wohl mit dem, was du in deinem Beruf machst. Erschreckenderweise haben sehr wenige Menschen dieses Identifikationsgefühl bei ihrem Job. Natürlich sind gute Konditionen bei deinem Beruf ebenfalls ein wichtiger Faktor, hundertprozentig erfüllen können diese Faktoren alleine dich jedoch nicht.

So findest du heraus, ob dein Job zu dir passt

Wenn du dir also derzeit unsicher bist, ob dein aktueller Job zu dir passt und dich hundertprozentig erfüllt, dann kannst du dich selbst mit einigen kleinen Fragen und Aufgaben checken:

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  1. Schreibe für einen festgelegten Zeitraum, beispielsweise 2-4 Wochen auf, was an deinen beruflichen Aufgaben gut und was weniger gut war. Am Ende des Zeitraums kannst du deine Aufzeichnungen analysieren, was durchaus äußerst aufschlussreich sein kann.
  2. Überlege dir, welche Art von beruflicher Struktur dir persönlich am besten gefällt. Bist du mehr der Charakter für flache Hierarchien oder brauchst du eine klare Befehlskette und kannst mit Laissez-faire nichts anfangen?
  3. Schreibe die Werte auf, welche für dich persönlich am besten sind. Im Anschluss überprüfe, welche Werte auf deinen derzeitigen Beruf zutreffen. Es ist natürlich kein Untergang, wenn vieles nicht zutrifft, jedoch sollte mindestens einer der Werte auf deinen Beruf passen.
  4. Wo liegen deine Motivationen? Arbeitest du an Aufgaben, welche dich erfüllen und dir ein gutes Gefühl geben oder dümpelst du in deinem Beruf eher vor dich hin und suchst nach einem Sinn? Anhand deiner persönlichen Motivationen kannst du leicht herausfinden, ob dein momentaner Job dich erfüllt.
  5. Gehst du gerne zur Arbeit? Dass du gelegentlich mal keine Lust hast, spielt dabei keine Rolle und ist völlig normal. Das Phänomen Sunday Scaries, also die panische Angst vor Montagen, kann beispielsweise auch bei Menschen vorkommen, welche ihren Job wirklich lieben. Falls du jedoch dauerhaft mies gelaunt nur bei dem Gedanken an deine Arbeit bist, dann solltest du deine Berufswahl eventuell noch einmal überdenken.

Erfüllt dein derzeitiger Job alle genannten Kriterien und Fragen, dann bist du auf einem guten Weg und musst derzeit nicht über einen Jobwechsel nachdenken. Falls du gelegentliche Zweifel hast, ist das erst mal kein Grund zur Sorge, sondern völlig normal.

Sollte dein derzeitiger Beruf die genannten Kriterien nicht erfüllen und auch du selbst hegst bereits seit Längerem starke Zweifel an deiner Berufswahl, dann wird es höchste Zeit für eine Veränderung.

Den Neustart wagen – alles andere als einfach

Wenn du also einen neuen Job suchen möchtest, dann kann das durchaus relativ schwierig sein. Nicht, weil du keinen neuen Job findest, sondern eher aus Gründen der psychologischen Belastung. Wenn du dein bisheriges Leben immer nur im selben Job gearbeitet hast, dann kann eine solche Umstellung schon zu einer großen Herausforderung werden. Immerhin ist der Mensch ein Gewohnheitstier und kommt selten gut mit großen Veränderungen klar.

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Genau deshalb solltest du diese Veränderung jedoch anpacken. Natürlich wird es am Anfang schwer werden und du wirst mit Sicherheit eine gewisse Zeit brauchen, um dich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Ist diese Hürde jedoch erst einmal geschafft, wirst du langfristig gesehen ein deutlich positives Ergebnis verspüren und deutlich glücklicher sein. Gelegentlich einen Blick auf vergangene Erfolge werfen, kann dabei nicht schaden. Wichtig ist, dass du dir selbst treu bleibst und immer deinen persönlichen Erfolgsweg gehst.

Bildnachweis: Foto von cottonbro studio/Pexels.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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