Von unten bis ganz nach oben: CEO und Autor Gary Burnison kennt die wichtigsten Phasen des Karrierewachstums. Welche der 6 Phasen durchläufst du gerade?

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Berufseinstieg, Zwischenphase, Führungsebene: Was steckt hinter beruflichem Erfolg?

Studium oder Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, rein in die Berufswelt – und dann? Wir alle kennen den holprigen Start in das berufliche Leben, die einen mit mehr Strapazen, die anderen mit weniger Stolpersteinen. Zu Beginn ist es nicht immer einfach, sich zurechtzufinden und manchmal verlieren wir uns orientierungslos im beruflichen Dschungel. Damit du die Hürden des Karrierewachstums meisterst und beruflich schneller aufsteigst, solltest du einen Plan haben.

Wo auch immer du gerade stehst: Nach Ansicht des erfolgreichen Geschäftsmanns Gary Burnison, CEO von Korn Ferry, gibt es spezielle Phasen des Karrierewachstums. Um diese optimal zu meistern und sich auf dem persönlichen Karriereweg gut orientieren zu können, solltest du dir jeder Phase bewusst werden. Denn die Reflexion der eigenen Probleme und Ziele verhilft zu beruflichen Erfolgen.

Reflektiere vor allem Folgendes:

  • Was sind deine großen beruflichen Ziele?
  • Was qualifiziert dich für diesen Weg?
  • Wo befindest du dich im Moment – und warum?
  • Was fehlt dir, um den nächsten Schritt gehen zu können?`

Zum Hintergrund

Gary Burnison ist nicht nur CEO, sondern ebenfalls Bestseller-Autor. Sein Unternehmen Korn Ferry gilt als das international größte seiner Art. Seit den 70-er Jahren gibt es auch in Frankfurt am Main einen Standort des Unternehmens, das ursprünglich aus den USA kommt.

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6 Phasen des Karrierewachstums

Phase 1: Der Beginn als Follower

Diese erste Phase beschreibt Burnison als Phase der Follower. Gemeint ist damit die Zeit, in der du am Anfang stehst und deine Skills noch in den Kinderschuhen stecken. Aber: Bekanntlich kannst du erst gut führen, wenn du auch in der Lage bist, zu folgen. Noch bist du in der ersten Phase deshalb damit beschäftigt, Dienstanweisungen auszuführen.

Zwar wirst du während der Studienzeit im Praktikumsgespräch glänzen können – oder dir einen spannenden Einstiegsjob angeln. Aber als Follower analysierst du die Situation etwas aus der Ferne. Du möchtest gefallen. Ganz darauf bedacht, deine Aufgaben so akkurat wie möglich zu erfüllen. Du „folgst“ als Follower also den Anweisungen deines Arbeitgebers.

Merke: Die erste Phase kann besonders emotional sein, weil Berufseinsteiger nicht selten mit Selbstzweifeln und Ängsten kämpfen. Zugleich bietet sie das größte Potenzial für einen Aufstieg – denn du stehst ganz am Anfang deiner Karriere.

Phase 2: Die Entwicklung zum Mitarbeiter

Wusstest du, dass deutsche Schüler laut PISA-Auswertung vergleichsweise gut im Team arbeiten – und Teamfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt besonders gefragt ist? Das spielt vor allem in dieser Phase eine Rolle.

In der zweiten Phase baust du deine sozialen Kompetenzen noch weiter aus. Denn die Arbeit mit deinen Kollegen intensiviert sich jetzt. Du findest dich inmitten von wichtigen Projekten wieder und hilfst deinem Team dabei, diese gut umzusetzen.

Das bedeutet: Es geht also nicht mehr nur um deine Fachkenntnisse, die du in dieser Phase vertiefst. Sondern vor allem um deine Sozialkompetenz.

Phase 3: Der Aufstieg zum Teamleiter

Nun geht es in eine heiße Phase. Du weißt, was du zu bieten hast und wo deine Stärken liegen. Auf dieser Stufe wirst du in Sachen Mitarbeiterführung die Zügel als Teamleiter in die Hand nehmen. Zum ersten Mal geht es darum, die Verantwortung für Mitarbeiter aus der ersten und zweiten Phase zu übernehmen.

Auch die eigenständige Projektentwicklung und -planung sowie die Weitergabe der Ideen steht im Fokus. Es geht darum, Anweisungen zu erteilen – und nicht darum, diese selbst auszuführen. Jetzt stellt sich heraus, ob du in der Lage bist, eine größere Verantwortung für das Team zu tragen.

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Phase 4: Die Leitung als Manager

Bereichsübergreifende Aufgaben übernehmen, neue Strategien für das Unternehmen entwickeln, planvolles Management – und, und, und. In Phase Nummer 4 hast du größere Entscheidungsmacht und einen ebenso größeren Spielraum.

Eine Herausforderung, die Angst machen kann. Aber auch eine, die dich fast bis an die Spitze katapultiert. Wer jetzt die Verantwortung für noch größere Gruppen trägt und Strategien entwickelt, um das Personal beispielsweise zu motivieren, hat Phase 5 fast erreicht.

Phase 5: Der „Influencer“

Jetzt befindest du dich in einer Phase, die nicht alle erreichen. Denn gute Führung bedeutet, positiven Einfluss auf Teamkollegen nehmen zu können und Führungskompetenz in all ihren Facetten zu zeigen.

Als „Influencer“, oder nennen wir es „Beeinflusser“, triffst du nicht nur Management-Entscheidungen. Du motivierst Mitarbeiter und auch die Kollegen, die auf einer Ebene mit dir stehen. Du agierst in einer Vorbildrolle: Auch direkte Vorgesetzte von dir können sich idealerweise etwas von deiner Arbeitsweise und deinen Ideen abschauen. Du nimmst bedeutenden Einfluss auf das Unternehmen und bist in deiner Position gefestigt.

Phase 6: Der Leader

Finally: Du hast die letzte Phase erreicht. Als Leader geht es nicht nur darum, Führung zu leben. Sondern vor allem darum, Mitarbeiter und Kollegen zu unterstützen, damit diese ihr volles Potenzial entfalten können. Denn auch du standest mal dort, wo sie sich befanden.

Du lenkst, hörst zu, inspirierst, denkst strategisch und findest kreative Lösungen für komplexe Sachverhalte. Deine Widerstandskraft befindet sich auf dem Höhepunkt – und du weißt, wie sich Scheitern anfühlen kann. Aus deinen Erfahrungen konntest du lernen.

Du denkst jetzt noch größer: Es geht nicht nur um deine persönliche Karriere. Du möchtest so vielen Menschen wie möglich dazu verhelfen, an sich zu arbeiten, an ihre Visionen zu glauben und das Unmögliche umzusetzen.

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Welche Kriterien sind für das Karrierewachstum wichtig?

Von der 6. Phase träumen viele Menschen. Denn wer die Karriereleiter hochsteigt und die Spitze erreicht, hat es zu Großem gebracht.

Dennoch steht die Frage im Raum: Was ist eigentlich notwendig, um befördert zu werden oder eine leitende Position zu erhalten? Dieser Frage ist das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) nachgegangen. Die Analysen zeigen, dass folgende Faktoren eine Rolle spiele:

  • Eignung
  • Leistung
  • Durchsetzungsstärke
  • Kommunikationsfähigkeit

Weiterhin konnte festgestellt werden, dass viele Mitarbeiter auf der Führungsebene aus den eigenen Reihen kommen. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass du in eine verantwortungsvollere Position aufsteigst, sofern die Rahmenbedingungen und Skills stimmen.

Fazit: Lerne, steige auf und inspiriere als Leader

Erst das Bewusstmachen über die eigene Karriereplanung zeigt, wie der Weg des persönlichen Karrierewachstums aussehen könnte. Wer wachsen will, braucht Durchhaltevermögen und besonders viel Mut: Am Anfang scheitern Berufseinsteiger nicht selten an ihren Selbstzweifeln, weil sie ihre Skills noch erforschen. Der Beginn einer Karriere kann jedoch entscheidend sein – deshalb ist Durchhalten angesagt.

Die gute Nachricht: Wie eine Untersuchung der Northwestern Kellogg School of Management ergeben hat, bedeutet Scheitern nicht automatisch, es später schlechter zu haben. Eher im Gegenteil: Studienteilnehmer, die zu Beginn eine Absage bekamen oder ein Stipendium nicht erhielten, waren hinterer im Vergleich erfolgreicher. Getreu dem Motto: Was dich nicht killt, macht dich nur stärker.

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Bildnachweis: DNY59/istockphoto.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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