Auffällige Bewerber hinterlassen einen Eindruck, aber nicht immer positiv. Schlechtes Verhalten im Vorstellungsgespräch kann sich rumsprechen.

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Es sollte selbstverständlich sein, beim Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck hinterlassen zu wollen. Denn mit dieser Absicht erhöhen sich nicht nur die Jobchancen, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, positiv in Erinnerung zu bleiben. Und das ist wichtig, wenn sich der erste Eindruck eines Jobkandidaten in der Branche herumspricht.

Aber vor allem Bewerber, die sich wenig Mühe geben, bleiben in Erinnerung. Sei es, weil sie ihren Marktwert überschätzen und dies auf unelegante Weise kundtun. Oder aber, weil sie generell dazu neigen, wenig Wert auf ein respektvolles Auftreten zu legen – unabhängig davon, was auf dem Spiel steht.

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Möglicherweise gehen so wertvolle berufliche Kontakte verloren oder kommen gar nicht erst zustande. Umso wichtiger ist es, langfristig zu denken: Das Vorstellungsgespräch – oder besser gesagt: der Eindruck von einem Bewerber – beginnt bekanntlich schon beim Betreten des Gebäudes und endet erst nach der Verabschiedung. Auch wenn es zu keiner Arbeitsbeziehung kommt, lohnt es sich, sich zu bemühen, um beispielsweise weiterempfohlen zu werden oder einen potenziellen Geschäftskontakt mitzunehmen.

Was aber macht einen besonders schlechten Eindruck? Hier kommen die gängigsten Fehler und No-Gos, die zu einem schlechten Vorstellungsgespräch führen können.

1. Unprofessionelles Erscheinungsbild

Auch wenn du dich beim Vorstellungsgespräch wohlfühlen und nicht verstellen sollst: Zu einem professionellen Erscheinungsbild gehört saubere, gepflegte Kleidung. Ein unprofessionelles Auftreten ist aufgrund von fleckigen, zu offenherzigen oder übertrieben kunterbunten Outfits trotzdem keine Seltenheit.

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2. Unpünktlichkeit

Dass der Bus sich verspätet oder du mit dem Auto im Stau steckst, kann passieren. Wichtig ist, dass du immer Bescheid gibst, sofern du dich bei einem Vorstellungsgespräch tatsächlich verspätest. Auch wenn es keinen guten Eindruck macht, unpünktlich zum ersten Treffen zu erscheinen, ist eine Verspätung nie ausgeschlossen.

Bewerber, die sich allerdings wenig um Pünktlichkeit scheren und sich auch nicht dafür entschuldigen, müssen damit rechnen, negativ in Erinnerung zu bleiben. Damit verscherzen wir uns oft die Chance auf den Traumjob und auf eine Weiterempfehlung an andere Arbeitgeber.

3. Mangelnder Respekt

Während des Gesprächs am Smartphone herumtippen, unserem Gesprächspartner (andauernd) ins Wort fallen oder schlichtweg Desinteresse signalisieren – auch das alles hinterlässt einen schlechten Eindruck im Vorstellungsgespräch.

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Für den Fall, dass ein Jobinterview lediglich als Absicherung dienen soll, weil du beispielsweise schon woanders eine Zusage erhalten hast, solltest du deinem Gesprächspartner dennoch immer respektvoll begegnen.

Denke daran: Bekanntlich begegnet man sich nicht nur einmal im Leben. Vor allem, wenn du in derselben Branche arbeitest, könntest du dir bereits bekannten Gesichtern erneut über den Weg laufen.

4. Zu viel Eigenlob

Gehe selbstbewusst in ein Vorstellungsgespräch, aber bleibe dennoch bodenständig. Ein häufiger Fehler, der aus einem guten Gespräch ein schlechtes macht: Du überschätzt dich maßlos. Und zu viel Eigenlob stinkt tatsächlich.

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Wenn deine Intention ist, einen guten Eindruck zu machen, beziehst du dich am besten auf praktische Beispiele und Referenzen, die du nachweisen kannst. Beschränke dich zudem auf einige wenige Projekte und Errungenschaften, die für die Stelle maßgeblich sein könnten. So schaffst du einen Fokus, ohne jedoch den Eindruck zu vermitteln, alles ausschmücken oder übertreiben zu müssen.

5. Lästereien

Ein weiteres No-Go: Du lästerst über deinen alten Chef, den Ex-Arbeitgeber oder ehemalige Kollegen. Auch ein solches Verhalten birgt die Gefahr, dass das Bewerbungsgespräch einen negativen Beigeschmack bekommt.

Unser Tipp: Konzentriere dich auf positive Erlebnisse aus der Vergangenheit, von denen du berichten kannst. Eine positive Grundstimmung verhilft oft dazu, ein Jobinterview lebendig und mit guter Atmosphäre zu gestalten.

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Wenn du deinem Ärger über deinen ehemaligen Arbeitgeber Luft machen möchtest, sind Gespräche mit Freunden oder den Liebsten eher geeignet als das Ablästern beim potenziellen Arbeitgeber. Wichtig ist auch, nicht in eine passive Opferstellung zu verfallen, um Mitleid erregen zu wollen – denn das erhöht die Jobchancen zumeist nicht.

6. Fehlende Vorbereitung

Zu einem schlechten Vorstellungsgespräch gehört definitiv auch die fehlende Vorbereitung. Wer unvorbereitet erscheint, muss mit einem eher holprigem Gesprächsfluss rechnen. Zwar musst du keine Romane studieren oder alle Fakten auswendig lernen.

Zu einer guten Basis gehört dennoch, sich mit den Produkten und Dienstleistungen eines potenziellen Arbeitgebers auseinanderzusetzen, einige Hintergrundinfos zum Unternehmen parat zu haben und zum Beispiel nach den Unternehmenswerten zu schauen, die beim Online-Auftritt oder im Jobinserat genannt werden.

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Bild: AntonioGuillem/istockphoto.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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