„Der frühe Vogel fängt den Wurm“. Viele Menschen würden gerne früher aufstehen, dann ist die Arbeit schließlich schneller geschafft und du hast mehr vom Feierabend. So viel zur Theorie. In der Praxis macht frühes Aufstehen vielen Menschen aber überhaupt keinen Spaß.

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Warum fällt Aufstehen so schwer? Von Eulen und Lerchen

Um bei den Vogel-Metaphern zu bleiben, spricht man im Allgemeinen von zwei verschiedenen Schlaftypen: den Eulen und den Lerchen. Demnach sind die „Eulen“ unter uns in der Regel länger wach, können problemlos bis in die Nacht hinein arbeiten und bleiben auch zu später Stunde noch leistungsfähig. Am Morgen jedoch fällt das Aufstehen schwer, Körper und Geist kommen nur langsam in Schwung und mit guter Laune ist im Morgengrauen auch eher selten zu rechnen.

Die Lerchen hingegen, springen am Morgen förmlich aus dem Bett und genießen tiefenentspannt beim ersten Kaffee den Sonnenaufgang. Fit und ausgeschlafen sind sie am Morgen die ersten im Büro. Ihre Leistungsfähigkeit lässt dafür aber schon gegen Mittag beziehungsweise Nachmittag nach und während dem Feierabend-Film zur Primetime schlafen sie bereits auf dem Sofa ein.

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Schlaf-Wach-Rhythmus

Natürlich gibt es zwischen diesen beiden Extremen zahlreiche Mischformen, dennoch lässt sich bei jedem Menschen eine Tendenz erkennen. Forscher haben an der University von Leicester herausgefunden, dass unsere genetische Veranlagung den individuell optimalen Schlaf-Wach-Rhythmus bestimmt. Unsere Gene entscheiden also darüber, wann unser Körper aktiv sein möchte und wann eben nicht. So kannst du deine innere Uhr zwar austricksen, doch die Eulen unter euch müssen wir leider enttäuschen. Um 5.30 Uhr ebenso fit und freudig aus dem Bett springen wie eine Lerche wirst du wohl niemals. Doch du bist nicht alleine.

Wie es also trotz genetischer „innerer Eulen-Uhr“ mit dem Aufstehen klappt und wie es dir von Tag zu Tag leichter fällt, möchten wir dir in unseren Tipps und Tricks verraten:

1. Das Glück auf später verschieben

Visualisiere beim Aufwachen deinen Tagesablauf oder plane feste Aktivitäten für den Feierabend ein und zwinge dich selbst dadurch zum frühen Aufstehen. Auch wenn es im ersten Moment nervt – die gewonnene Freizeit wird es wieder wettmachen. Und so weißt du das Ausschlafen am Wochenende oder im Urlaub wenigstens wieder so richtig zu schätzen!

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2. Motivation durch Vorfreude

Aufbauend auf unserem ersten Tipp solltest du also eine Motivation finden, welche du jeden Morgen mit einem strahlenden Lächeln aufwachst und federleicht aufstehen lässt. Egal, ob es der Shoppingtrip mit der besten Freundin nach getaner Arbeit ist, der Porsche, den du dir in fünf Jahren von deinem hart verdienten Geld kaufen möchtest, oder auch das Sabbatical, für welches du die anstrengenden Überstunden derzeit ableistest. All das fällt plötzlich viel leichter. Beachte jedoch, dass die Motivation größer ist, je näher dein selbst gestecktes Ziel liegt.

3. Den Morgen mit einem Lächeln begrüßen

Selbst, wenn du dich noch nicht so glücklich fühlst, kannst du dabei ein wenig tricksen: Das Allererste, das du jeden Morgen tun solltest, ist: lächeln! Alleine die Bewegung der Mundwinkel nach oben sorgt nämlich für die Ausschüttung zahlreicher Glückshormone im Gehirn und prompt wirkt der beginnende Tag bunter.

4. „Nein“ zur Snooze-Funktion

Beinahe jeder lässt sich heutzutage von seinem Smartphone wecken und die Snooze-Funktion erfreut sich dadurch immer größerer Beliebtheit. Der gute alte Radiowecker hat größtenteils ausgedient, wobei es doch eigentlich viel schöner war am Morgen von seiner Lieblingsmusik geweckt zu werden als von einem monotonen, lauten Piepen. Durch exzessives „Snoozen“ wirst du nur noch träger. Also verzichte lieber auf die Snooze-Funktion und das morgendliche Nachdenken und lasse ihren Kopf ausgeschaltet. Schwinge dich mit dem ersten Klingeln des Weckers aus dem Bett und hole dir einen Kaffee oder springe unter die Dusche – welche auch immer deine Morgenroutine ist. Ein praktischer Tipp hierfür lautet: Lege dein Smartphone oder deinen Wecker schlicht ans andere Ende des Raumes. So musst du zum Ausschalten ohnehin aufstehen.

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5. Lerne, das blaue Licht einzusetzen

Schlafforscher an der Universitätsklinik Basel konnten herausfinden, dass das blaue Licht der in modernen Laptops, Smartphones oder auch TV-Geräten verbauten LED-Beleuchtung unseren Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflussen kann. Die dafür zuständigen Lichtrezeptoren reagieren nämlich auf das blaue Licht und blockieren dadurch die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Dieses Wissen kannst du nun in zweierlei Hinsicht für dich nutzen: Einerseits kannst du durch die Vermeidung des blauen LED-Lichts am Abend schneller müde werden, dadurch früher ins Bett gehen und am nächsten Morgen ausgeschlafen sein. Andererseits kannst du am Morgen durch ein wenig Beschäftigung mit deinem Smartphone besser wach werden.

6. Apropos Radiowecker…

Möchtest du trotz Abschaffung der Snooze-Funktion nicht zum altmodischen Radiowecker zurückkehren, empfehlen wir dir dennoch, nach dem Aufwachen deine Lieblingsmusik einzuschalten und so laut aufzudrehen, wie es deine Wohnsituation und Nachbarn erlauben. Wähle dir hierfür natürlich treibende Beats und energiegeladene Songs, die zum Singen, Tanzen oder auch einfach Lachen anregen. Was für ein gelungener Start in den Tag!

7. Die klassische kalte Dusche

Lauthals mitsingen kannst du da natürlich auch während deiner morgendlichen Dusche. Und so unangenehm es auch klingen mag: Die klassische kalte Dusche bringt deinen Kreislauf optimal in Schwung und macht dich prompt topfit. Natürlich musst du dich nicht zehn Minuten unter den eiskalten Wasserstrahl stellen. Führe als neues Morgenritual die Wechseldusche ein und wir versprechen dir: Mit der Zeit wird es leichter!

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8. Finde deinen individuellen Schlafrhythmus

Manche Menschen sind nach sechs Stunden Schlaf topfit, andere brauchen acht und wieder andere schlummern gerne auch mal zehn Stunden am Stück. Auch die Uhrzeit kann hierbei einen großen Unterschied machen. Wenn du also jeden Morgen absolut gerädert aufwachst, versuche es doch einmal mit einem anderen Schlafrhythmus, denn dann wirst du vermutlich jeden Morgen von deinem Wecker direkt aus dem Tiefschlaf gerissen. Also gehe einfach mal ein oder zwei Stunden früher ins Bett und schlafe testweise länger beziehungsweise kürzer. Sobald du deine optimale Schlafzeit und -Dauer gefunden hast, wird dir das Aufstehen schon viel leichter fallen.

9. Morgenstund hat Gold im Mund

Die noch frische, unverbrauchte Morgenluft hat einen ganz besonderen Charme. Atme deshalb nach dem Aufstehen auf dem Balkon, der Terrasse oder bei einem kurzen Spaziergang tief ein und aus und genieße die Schönheit der frühen Stunde. Je nach Jahreszeit könnte dein neues Ziel ja lauten: Jeden Morgen bei einem ersten Kaffee den Sonnenaufgang der frischen Luft genießen. Solche Rituale sowie eine feste Tagesstruktur helfen deiner inneren Uhr bei der Orientierung. Ganz so unflexibel ist sie eben doch nicht!

10. Sport am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen

Die besonders Motivierten, können den Gang an die frische Luft natürlich auch mit einer kurzen Joggingrunde verbinden. Doch selbst kleine Dehnübungen oder Yoga können am Morgen wahre Wunder bewirken. Probiere es doch zum Beispiel einmal mit dem Sonnengruß.

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Hast du es erst einmal aus dem Bett geschafft, kannst du mit den praktischen Lifehacks aus dem folgenden Video am Morgen so richtig viel Zeit sparen, damit sich das frühe Aufstehen auch wirklich gelohnt hat.

Bildnachweis: iStock.com/Maria Korneeva

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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