Du hast passende Stellenangebote für dich gefunden und sitzt nun grübelnd vor dem PC, um eine ansprechende Bewerbung zu formulieren? Kein Problem! Hier findest du Anregungen, Tipps und Muster, damit du deine zukünftigen Arbeitgeber von deinen fachlichen und persönlichen Qualitäten überzeugen kannst und schon bald in deinem Traumjob durchstartest.

Was gehört in eine Bewerbung?

  • Zunächst klären wir kurz die Formalien: Welche Unterlagen gehören in eine Bewerbung? Neben dem Anschreiben, also einem Brief, in dem du dich dem neuen Arbeitgeber vorstellst, sollte die Bewerbung dich und deine Fähigkeiten präsentieren. Alles, was du gut kannst und was mit deiner neuen Arbeit in irgendeiner Form zu tun haben könnte, solltest du in deiner Bewerbung zeigen. Denk immer daran: Dein zukünftiger Chef bzw. deine zukünftige Chefin kennen dich nicht! Er oder sie möchte jemanden einstellen, der möglichst gut in den Betrieb passt. Also zeige, was du alles kannst! Auf das Anschreiben werden wir im nächsten Punkt noch ausführlicher eingehen. Zusätzlich gehören zu deiner Bewerbung:
  • dein Lebenslauf, in dem du deine Abschlüsse und Arbeitserfahrungen genauso hineinschreibst wie ehrenamtliche Tätigkeiten
  • das Zeugnis deiner letzten Ausbildung bzw. deines Studiums
  • Arbeitszeugnisse deiner letzten Tätigkeiten Praktikumsnachweise, am besten mit positiven Bewertungsschreiben Referenzen, zum Beispiel ein Empfehlungsschreiben eines Lehrers, Professors oder eines Fachmanns für dein Gebiet
  • ein hochwertiges Bewerbungsfoto

Hast du all diese Unterlagen zusammengestellt, geht es nun an die Formulierung des Anschreibens.

Lese-Tipp: Bewerbung: Wie du Personaler mit deiner Betreffzeile triggerst

Professionell, sachlich, aber persönlich: Das Anschreiben

Die vier Abschnitte eines Bewerbungsschreibens

Ein ansprechendes Bewerbungsschreiben sollte zunächst drei wichtige Eigenschaften haben: Es sollte zeigen, dass du für den ausgeschriebenen Job geeignet bist, es sollte deutlich machen, dass du Lust auf die Arbeit hast und motiviert bist, und es sollte nicht zu lang sein.
Da du dich oft von vielen Mitbewerbern abheben musst, ist es empfehlenswert, für das Anschreiben ein wenig Zeit und Ruhe aufzubringen und genau zu überlegen, wie du deine zukünftigen Arbeitgeber von deinen Qualitäten überzeugen kannst.
Wir unterteilen ein Anschreiben in vier Themenabschnitte:

1. ein Einleitungssatz
2. ein fachlicher Abschnitt
3. ein Charakter-Abschnitt
4. ein motivierender Verabschiedungssatz

Der Einleitungssatz

Dieser Satz wird gern als „Eyecatcher“ bezeichnet. Das bedeutet, dass du mit dem ersten Satz deines Anschreibens versuchst, die Aufmerksamkeit deiner zukünftigen Vorgesetzten zu fesseln.
Gern möchten deine Arbeitgeber sehen, dass du nicht nur die Jobbezeichnung gelesen hast, sondern genau weißt, um welche Firma es sich handelt und was du dort zu tun haben wirst. Daher solltest du nicht nur den Anzeigentext lesen, sondern dich auf der Homepage der Firma informieren, worum es genau bei der Arbeit oder in der Ausbildung geht. Nenne auch unbedingt mindestens ein Mal den Namen der Firma, Schule oder Universität, an die deine Bewerbung geht! So fühlen sich deine Leser direkt angesprochen und wissen, dass du nicht einfach nur 100 standardisierte Bewerbungen in alle Richtungen verschickst, sondern dich wirklich für genau diese Stelle interessierst.

Der fachliche Abschnitt

In diesem Abschnitt heißt es: „In der Kürze liegt die Würze.“ Da du in deinem Lebenslauf bereits alle Details zu deinem bisherigen Werdegang zeigst, ist es nicht notwendig, im Anschreiben noch einmal alles im Detail zu schildern. Da aber im Normalfall zuerst das Anschreiben und danach erst der Lebenslauf angeschaut wird, ist es trotzdem notwendig, dass du an dieser Stelle deine wichtigsten fachlichen Qualifikationen beschreibst. Konzentriere dich dabei in zwei bis drei Sätzen auf das Wesentliche und versuche, Neugier zu erwecken. Dein Chef bzw. deine Chefin sollen beim Lesen das Gefühl bekommen: „Das klingt passend und spannend, diesen Menschen möchte ich kennenlernen!“

Der Charakter-Abschnitt

Nachdem du aufgeführt hast, warum du fachlich gut zu der ausgeschriebenen Stelle passen würdest, solltest du nun noch einen oder zwei Sätze zu deinen persönlichen Stärken dazuschreiben. Dazu gehören zum Beispiel Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Kreativität, Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen in andere Personen, Selbstständigkeit, Lernbereitschaft, Offenheit für neue Themen oder Kompromissfähigkeit.
Was du in diesem Abschnitt nicht unbedingt erwähnen solltest, sind charakterliche Schwächen. Damit würdest du dich zwar menschlich zeigen, aber auch einen Schatten auf das Bild deiner Person werfen. Und du willst ja mit deinen Qualitäten überzeugen! Dass jeder Mensch Schwächen hat, ist eine bekannte Tatsache und muss in einer Bewerbung nicht erwähnt werden.
Weitere Dinge, die du besser aus dem Schreiben herauslässt, findest du unter dem Punkt „Tipps und No-Gos“.

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Die Verabschiedung

In einem abschließenden Satz verabschiedest du dich nicht nur von deinen potenziellen Arbeitgebern, sondern solltest diese auch ermuntern, sich bei dir zu melden. Nutze dafür unbedingt die direkte Anrede: „Ich freue mich auf Ihren Anruf/ein persönliches Gespräch/Ihre Rückmeldung“. Vermeide besser Konjunktiv-Sätze wie: „Ich würde mich freuen/ Es wäre schön“ o.ä., da diese zu inaktiv klingen. Ganz einfach erklärt: Jemanden, der auf einen Anruf wartet, ruft man an. Aber jemand, der sagte: „Ruf an, wenn du Lust hast“, den setzt man erst einmal auf die To-do-Liste und vergisst ihn im ungünstigsten Fall.
Daher sollte dein Verabschiedungssatz immer motivierend klingen.

Tipps für das Bewerbungsschreiben

Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Anhaltspunkten für dein Bewerbungsschreiben haben wir dir hier noch einige Tipps und einige zu vermeidende Dinge zusammengestellt.

Tipp 1: Sprich deine zukünftigen Arbeitgeber mit ihren Namen an. Achte darauf, dass der Name richtig geschrieben ist!

Tipp 2: Ein kleines Zitat oder eine witzige Lebensweisheit lockern dein Schreiben auf und sichern dir die Aufmerksamkeit deiner Leser. Achte nur darauf, dass du dein Zitat passend auswählst und dass du dazuschreibst, von wem es ist. Auch ein Firmenmotto, das du auf der Website oder im Logo entdeckt hast, kannst du mit einfließen lassen.

Tipp 3: Schreibe klare, verständliche Sätze. Vermeide lange Beschreibungen und komplizierte Schachtelsätze.

Tipp 4: Verwende einen gehobenen Sprachstil und lass auch gern einen oder zwei Fachwörter mit einfließen. So zeigst du, dass du fachlich gut Bescheid weißt.

Tipp 5: Wähle bei den Charaktereigenschaften höchstens drei oder vier Merkmale, die richtig gut zu dir passen. Würdest du mehr wählen, könntest du unglaubwürdig oder eingebildet wirken. Kein Mensch ist so perfekt, dass er sich durch sämtliche guten Persönlichkeitsmerkmale auszeichnet!

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5 No-Gos für deine Bewerbung

1. Falsch geschriebene Namen sind tabu! Schau lieber drei Mal nach, wie deine zukünftige Firma und dein Arbeitgeber richtig heißen! Ein verkehrt geschriebener Name zeugt von ungenauer Arbeitsweise und fehlender Aufmerksamkeit.

2. Keine seitenlangen Briefe! Nach Möglichkeit sollten der Briefkopf, der Brieftext und deine Unterschrift auf eine A-4-Seite passen. In unserer schnelllebigen Zeit hat niemand die Muße, ellenlange Bewerbungen zu lesen!

3. Keine Angeberei! Selbstverständlich sollst du deine fachlichen und persönlichen Stärken ohne Scheu zeigen. Aber achte darauf, dass du nicht in Prahlerei verfällst, denn das wirkt unsympathisch.

4. Keine falschen Angaben! Sowohl im fachlichen Bereich als auch bei der Darstellung deines Charakters solltest du immer bei der Wahrheit bleiben. Erwecke keine Erwartungen, die du später nicht erfüllen kannst.

5. „Der Ton macht die Musik“: Schreibe höflich, freundlich und interessiert, auf keinen Fall flapsig oder gar unfreundlich! Verwende das respektvolle „Sie“, nicht das freundschaftliche „du“. Wenn dir dein Chef oder deine Chefin beim Bewerbungsgespräch das Du anbieten, kannst du immer noch darauf eingehen.

Bewerbungsschreiben Muster

Musterbetrieb
Musterstraße 1
12345 Musterstadt

Max oder Marie Mustermann
Musterstraße 2
23456 Musterstadt

Sehr geehrte/r Herr/Frau …,

(Zitat) Auf der Suche nach neuen Herausforderungen entdeckte ich auf Stepstone Ihre ansprechende Stellenausschreibung und möchte mich gern bei Ihnen als … bewerben.
Als Musterberuf arbeite ich bereits seit … Jahren bei Musterfirma. Dort bin ich mit der (Beschreibung der Aufgaben) betraut. Doch bereits in meiner Ausbildung/meinem Studium erarbeitete ich mir Kenntnisse in den Bereichen xy und wünsche mir schon seit längerer Zeit, diese beruflich mit einbringen zu dürfen.
Ihre Stellenausschreibung liest sich daher für mich absolut passend! Besonders gut gefällt mir Ihre Ausrichtung auf xy, das auch mir ein großes Anliegen ist. Ich möchte meine bisherigen Erfahrungen in Ihre Musterfirma einbringen und Ihr Team durch Musterfachwissen und Tatkraft ergänzen. Meine bisherigen Arbeitgeber schätzen an mir meine Kreativität, meine Zuverlässigkeit und meinen kühlen Kopf in stressigen Situationen, zum Beispiel wenn im Betrieb xy passiert.
Auch an Projekten wie xy habe ich mitgearbeitet und konnte meine Musterfachkenntnisse besonders im Bereich xy erweitern. Da Sie in ihrer Stellenausschreibung diesen Bereich ebenfalls erwähnen, bin ich überzeugt, dass ich sehr gut in Ihr Team passe.
So freue ich mich auf ein persönliches Gespräch und sende

Viele freundliche Grüße,

Max oder Marie Mustermann

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