Tschüss, verstaubter Lebenslauf: Halte das Kernstück deiner Bewerbung frisch, um bei der Jobsuche zu punkten. So gelingt es.

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Ein veralteter Lebenslauf kann so vieles sein. Antik, überholt, langweilig. Aber eine Eintrittskarte zum Jobinterview ist dieser gewiss nicht. Regelmäßige Updates sind deshalb Pflicht. Von wenigen Klicks bis hin zu einer kompletten Neufassung ist alles möglich. Wir verraten, wie du deinem Lebenslauf neues Leben einhauchst und diesen aktuell hältst. Bei der Auffrischung kommt es in erster Linie auf diese Punkte an:

  1. Relevanz
  2. Einheitlichkeit
  3. Aktualität
  4. Priorisierung
  5. Transparenz

1. Relevanz

Ein frischer, zeitgemäßer Lebenslauf zeichnet sich unter anderem durch seine inhaltliche Relevanz für potenzielle Arbeitgeber aus. Orientiere dich hierfür zum Beispiel am Stelleninserat einer Firma: Was wird gesucht – und was nicht? Relevante Buzzwords, die für deinen Lebenslauf hilfreich sein können, findest du in der Beschreibung. Sie sind zum Beispiel wichtig, um ein Bewebermanagementsystem passieren zu können, ohne aussortiert zu werden. Deshalb solltest du dafür sorgen, sie immer individuell anzupassen und zu aktualisieren.

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Im nächsten Schritt wird dein Lebenslauf von menschlichen Augen gescannt, sodass Personaler gezielt nach den relevanten Begriffen, die für die vakante Position von Bedeutung sind, Ausschau halten. Auch deshalb ist es wichtig, deinen Lebenslauf regelmäßig aufzufrischen und ihn nicht unbedacht loszuschicken, ohne ihn angepasst zu haben. Möglicherweise enthält dieser Begriffe, die wenig bis gar keine Relevanz für deinen vielleicht bald neuen Arbeitgeber haben.

Zudem solltest du in puncto Relevanz sicherstellen, die Stationen, Skills und Qualifikationen aufzuzählen, die für die jeweilige Stelle von Bedeutung sind. Diese sollten nicht in den letzten Zeilen, sondern an prominenter Stelle präsent sein, um den Fokus auf sie zu lenken. Die Auffrischung kann deshalb bedeuten, diesen Teil – je nach Jobanforderung – häufiger zu überarbeiten, wenn du über mehrere wichtige Qualifikationen verfügst, deren Gewichtung sich aber von Job zu Job unterscheiden kann.

Zum Vergleich: Wenn du Stationen in deinem Lebenslauf aufzählst, die viele Jahre zurückliegen und vielleicht sogar einem Job aus einer anderen Branche entspringen, könnte es sich um eine für Personaler irrelevante Information handeln. Konzentriere dich bei der Aktualisierung deines Lebenslaufes deshalb darauf, Irrelevantes zu streichen.

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2. Einheitlichkeit

Wenn dein Lebenslauf ein Update bekommt, lohnt sich ein einheitlicher „Anstrich“. Einheitlichkeit in Sachen Schrift, Form und Design sind eine wichtige Voraussetzung, um für Klarheit zu sorgen. Schließlich soll deine Bewerbung leicht zu verdauen sein und neugierig machen, nicht aber abschrecken, weil uneinheitliche Farben oder Schriftarten direkt ins Auge springen. Sie werden häufig als störend empfunden.

Tipp: Wer sich unsicher ist, wie der Lebenslauf wirkt, kann sich dazu die Meinung einer Person des Vertrauens holen. Was wir selbst manchmal als normal empfinden, wirkt auf Personaler vielleicht überladen oder verwirrend, weshalb es hilfreich sein kann, sich zu vergewissern, dass der Lebenslauf einheitlich ist.

3. Aktualität

Mit jedem Job und jeder Herausforderung wachsen wir. Dein Lebenslauf sollte deshalb deinen Lernerfolg spiegeln und dein Potenzial offenlegen. Schon allein unsere stetige Weiterentwicklung im Leben ist Grund genug, den Lebenslauf häufiger zu aktualisieren, denn andernfalls erleidet dieser einen Stillstand, während wir selbst schon zehn Schritte weiter sind. Eine hierdurch entgangene Jobchance wäre besonders ärgerlich.

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Übrigens: Aktualität im Lebenslauf umfasst nicht nur deine neuen Joberfahrungen, sondern auch vermeintliche Kleinigkeiten, zu denen etwa die Kontaktdaten gehören – denn dieser Punkt kann gerne mal übersehen werden. Prüfe deshalb, ob diese up to date sind.

Wenn du dich gerade nicht um eine neue Stelle bemühst, solltest du Skills und Qualifikationen, die neu hinzukommen, beständig notieren und reflektieren, um deinen Lebenslauf gegebenenfalls zu überarbeiten. Was im Moment von wenig Relevanz scheint, könnte dir später behilflich sein. Auch Zertifikate und Nachweise sammelst du, um sie immer parat zu haben. Wenn du irgendwann vor einem Jobwechsel stehst, musst du dir nichts aus den Fingern saugen: Ergänze das, was du dir schon notiert hast und schöpfe aus bereits Bestehendem. So bleibt dein Lebenslauf frisch, authentisch und aktuell.

4. Priorisierung

Einen Frischekick kannst du deinem Lebenslauf auch verleihen, indem du Überflüssiges schonungslos streichst und einige wichtige Punkte priorisierst, die für deinen Lebenslauf unentbehrlich sind. Häufig versuchen wir so viel wie möglich im Dokument unterzubringen, um uns von unserer besten Seite zu zeigen und damit Personalern nichts entgeht. Dein Lebenslauf sollte aber keinen gedrungenen Eindruck machen, sondern zeigen, dass du Prioritäten setzen kannst.

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Gerade als Berufseinsteiger haben wir Schwierigkeiten damit, nicht alle Erfahrungen, Seminare und Praktika in unseren Lebenslauf zu quetschen, um die Unerfahrenheit zu überspielen. Das muss nicht sein. Achte zum Beispiel darauf, branchenspezifische Erfahrungen aufzulisten, während du Punkte streichst, die für deine aktuellen Karriereziele keine Priorität haben. Ein branchenfremdes Sommerpraktikum in einem Betrieb, welches keinen Bezug zu deiner potenziellen neuen Stelle hat, kannst du beispielsweise getrost weglassen.

5. Transparenz

Du hast eine Lücke im Lebenslauf, willst sie aber verstecken? Es ist wie mit dem berühmten „elephant in the room“: Jeder hat Kenntnis von einem (vermeintlichen) Problem, spricht es aber niemals direkt an. Ganz offensichtlich steht da also dieser riesige Elefant im Raum (oder im Lebenslauf), wenn du versuchst, das Offensichtliche um jeden Preis zu vertuschen. Aufgrund von Arbeitslosigkeit oder einer Auszeit existiert eine Lücke in deinem CV, die dir vielleicht unangenehm ist, die aber auch Personalern direkt auffallen wird, wenn du mit anderen Informationen und Details versuchst, krampfhaft davon abzulenken.

Lücken im Lebenslauf sind heute aber kein Grund mehr, sich verstecken zu müssen. Überprüfe ihn und aktualisiere ihn entsprechend. Wenn deine Qualifikationen stimmen und du zum Bewerbungsgespräch eingeladen wirst, kann ein offener Umgang mit Lücken sogar Anlass geben, interessiert nachzufragen. Im Jobinterview könntest du damit punkten, wenn du reflektiert erklärst, warum du dir zum Beispiel eine Auszeit genommen hast und was diese Zeit vielleicht auch mit deinem beruflichen und persönlichen Wachstum zu tun hat. Bleibe transparent und klar – und frische deinen Lebenslauf mit Mut zur Lücke auf.

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Alternative: Neuer Lebenslauf für einen neuen (beruflichen) Lebensabschnitt

Einige Lebensläufe sind so in die Jahre gekommen, dass sie unserem heutigen Ich nicht mehr gerecht werden. Vor allem Beschäftigte, die über eine besonders lange Zeit für ein Unternehmen tätig waren und das Bewerben fast schon verlernt haben, müssen sich oft um einen komplett neuen Lebenslauf kümmern. Eine Aktualisierung reicht da nicht aus. Um sich diesen Aufwand zu sparen, lohnt es sich, sich auch während eines laufenden Arbeitsverhältnisses dann und wann und die Pflege seiner Unterlagen zu kümmern.

Falls dein Lebenslauf aber schon uralt ist: Habe keine Angst davor, ihn links liegenzulassen. Ein frischer Lebenslauf, der deinen Qualifikationen und Erfahrungen gerecht wird, ist längst überfällig. Das bedeutet, dass du dir nun in Ruhe einen neuen Lebenslauf erarbeiten solltest.

Aus rein symbolischer Sicht wird ein neuer Lebenslauf auch deinen persönlichen Neuanfang spiegeln, was uns in unserer beruflichen Entwicklung stärken wird. Vor allem, wenn du dich schon länger nach einer neuen Stelle sehnst und dich endlich selbst verwirklichen möchtest, wird es Zeit für eine Überarbeitung. Nimm dir Zeit, um alles zu reflektieren – und dann: Ran an die Tasten und auf zum neuen Leben(slauf).

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Bild: dragana991/istockphoto.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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