Wenn du dich schon immer mal gefragt hast, wie du deine Leistungsfähigkeit maximieren kannst, dann ist hier die Lösung für dich. Der Pygmalion-Effekt mag zwar kompliziert klingen, doch seine Wirksamkeit ist erstaunlich und wissenschaftlich bewiesen. Es handelt sich um einen simplen und psychologischen Trick, welcher äußerst effizient ist.

Anzeige

Was ist der Pygmalion-Effekt?

Die Entdeckung dieses psychologischen Tricks geht zurück ins Jahr 1968. Zu verdanken haben wir diesen simplen Trick den beiden US-amerikanischen Psychologen Robert Rosenthal und Lenore Jacobson. Ende der 1960er-Jahre wurde an einer kalifornischen Grundschule ein IQ-Test durchgeführt. Die Ergebnisse des Tests wurden nur den Lehrern mitgeteilt.

Die beiden Forscher sagten voraus, dass die Kinder mit den höchsten Ergebnissen in einiger Zeit zu den Klassenbesten gehören würden. Dem war natürlich auch so, denn bei einem Besuch einige Jahre später waren es genau diese Schüler, die zu den besten der Klasse gehörten. Das mag im ersten Moment natürlich wenig überraschend klingen.

Anzeige

Doch die Studie hatte einen kleinen Kniff. Denn die beiden Forscher haben den Lehrern nicht die Ergebnisse der Schüler mit dem höchsten IQ mitgeteilt, sondern haben einfach nach dem Zufallsprinzip einige beliebige Schüler ausgewählt. Den Lehrern wurde daraufhin mitgeteilt, dass diese Schüler äußerst begabt seien.

Da die Schüler selbst ihre Ergebnisse gar nicht kannten, waren es die Lehrer, die dafür gesorgt haben, dass die vermeintlich hochbegabten Schüler zu echten Überfliegern im Unterricht wurden. So hatte die damalige Studie gezeigt, dass Menschen sich genau so verhalten, wie man es von ihnen erwartet.

Die Lehrer hatten eine positive Erwartungshaltung an die vermeintlichen Klassenbesten und diese Erwartungshaltung sorgte im Anschluss für den entsprechenden Leistungsschub. Das äußert sich meistens in vermeintlich kleinen Dingen, welche jedoch eine äußerst große Wirkung erzielen. So sind es bereits kleinere Komplimente, ein Lob oder ständiger Augenkontakt und ein freundliches Auftreten von den Lehrern gegenüber den entsprechenden Schülern. Heute ist dieses Phänomen eben als der Pygmalion-Effekt bekannt.

Doch woher stammt eigentlich der Name? Der Ursprung der Bezeichnung „Pygmalion“ geht auf einen griechischen Mythos zurück. In diesem Mythos ging es um einen äußerst begabten Bildhauer, welcher alles bekam, was er wollte. Von daher wundert es nicht, dass man sich dazu entschied, dieses psychologische Phänomen nach diesem äußerst passenden Mythos zu benennen.

Wie der Pygmalion-Effekt dir auch im Alltag weiterhelfen kann

Der Pygmalion-Effekt entfaltet auch heutzutage ein riesiges Potenzial, vor allem im beruflichen Alltag. Wenn du beispielsweise als Führungskraft tätig bist, ist die Wirkung dieses Effekts äußerst praktisch. Denn wenn du fest daran glaubst, dass dein dir unterstelltes Team eine Lösung für ein bestimmtes Problem findet, dann wird es das auch höchstwahrscheinlich tun. Denn du strahlst diese Zuversicht und das Vertrauen unterbewusst aus.

Anzeige

Wenn du jedoch in Wahrheit nicht an die Stärken und Kompetenzen deiner Mitarbeiter glaubst, dann helfen auch die best gemeinten Worte nichts. Denn deine Körpersprache kannst du nicht verstecken. Wie in der Studie aus den 1960er-Jahren erwähnt, sind es bereits kleine Dinge, die eine unglaubliche Wirkung entfalten können.

Das zählt natürlich nicht nur für Führungskräfte oder generell für den beruflichen Alltag. Wenn du mit bestimmten Erwartungshaltungen an Menschen aus deinem Leben herangehst, dann werden diese sich höchstwahrscheinlich genau so verhalten, wie du das erwartest. Doch es geht nicht nur um andere Menschen, sondern auch um dich selbst.

Denn wenn du mit einer grundlegend positiven Erwartungshaltung durchs Leben geht, wirkt sich dies auf dich und deinen Erfolg aus. Denn wenn du von vornherein bereits an deiner Idee und deinem Schaffen zweifelst, dann stehen deine Chancen nicht besonders gut. Das wird dir mit Sicherheit schon mal aufgefallen sein. Denn erst, wenn du wirklich von dir und deinem Handeln überzeugt bist, wirst du erfolgreich sein mit dem, was du tust. Genau dieses Phänomen beschreibt der Pygmalion-Effekt. Wenn du das erkannt hast, wirst du deine persönlichen Fähigkeiten und deine Leistung bei vielen Dingen in deinem Leben erheblich verbessern.

Bildnachweis: laflor/istockphoto.com

 

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

Mach mit und diskutiere mit uns in unserer Skool Community!

Egal, ob du Fragen hast, Antworten suchst oder einfach nur deine Erfahrungen zu diesem oder anderen Themen teilen möchtest, du bist herzlich willkommen. Diskutiere mit, erweitere dein Wissen und werde Teil einer inspirierenden Gemeinschaft. Zur Arbeits-ABC Community