In dir schlummert großes Potenzial, aber deine Vorgesetzten nehmen dich nicht wahr? Schluss damit: Überzeuge mit folgenden Tipps und werde sichtbar.

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Für die Anerkennung des eigenen Potenzials und Könnens müssen Beschäftigte kämpfen. Nur die, die sich hör- und sichtbar machen, bekommen die Chance, sich in den dichten Wäldern des Arbeitsweltdschungels zu beweisen. Zum Beispiel, um einen weiteren Schritt auf der Karriereleiter zu machen.

Ob du mehr Geld möchtest, einen Platz in der Führungsetage anstrebst oder einfach gesehen werden willst: Die gute Nachricht ist, dass du nicht schreien, protzen oder den Clown spielen musst, um aufzufallen. Dennoch ist es an der Zeit, sich Platz und Gehör zu verschaffen – auf eine clevere und authentische Art.

6 Tipps, um deine Vorgesetzten auf dein Potenzial aufmerksam zu machen

1. Schaffe eine Verbindung zum Team – nicht nur zum Boss oder der Chefin

Mundpropaganda funktioniert, wenn deine Kolleg:innen dich kennen. Im Marketing auch als „Word-of-Mouth“ bekannt, kann sie dir dazu verhelfen, dass Teammitglieder automatisch (ob bewusst oder unbewusst) ein gutes Wort für dich einlegen, wenn es um die Übernahme von großen Projekten und mehr Verantwortung geht.

Auch wenn du dich selbst bei deinen Vorgesetzten mit deinen Kompetenzen vermarkten könntest, denn auch das gehört dazu, kommen Empfehlungen meist noch besser an. Werde dir deshalb über deine Stärken im Team bewusst und nutze sie, um es zu unterstützen, gemeinsam Probleme zu lösen und dein Engagement zu zeigen. Es gilt, eine gute Beziehung zu deinen Kolleg:innen aufzubauen und nicht nur krampfhaft zu versuchen, bei den Führungskräften zu punkten. Behalte lieber das große Ganze im Blick, um dich nicht in irrationalen Details zu verlieren.

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2. Mach dich nicht kleiner als du bist

Es gibt Vorgesetzte, die um ihre Position und um ihre Achtung fürchten, wenn sie jemanden in der Belegschaft haben, der ihnen Konkurrenz machen könnte. Um niemanden aus der Führungsetage zu verärgern, zeigen einige Beschäftigte nicht ihr ganzes Potenzial. Sie sorgen nicht für Gegenwind, sondern stimmen mit „Ja“ und „Amen“ zu – auch wenn sie eigentlich anderer Meinung sind.

Du musst dich nicht verstecken: Auch wenn du dir mit diesem Verhalten erhoffst, dass Vorgesetzte dich wahrnehmen und positiv in Erinnerung behalten, weißt du nicht, ob sie dich nur als Ja-Sager:in einstufen oder dich gar ausnutzen.

Um respektiert zu werden, sich Gehör zu verschaffen und gesehen zu werden, solltest du deine Meinung äußern. Also: Fürchte dich nicht vor Ablehnung – sondern davor, dein Potenzial zu verschwenden, wenn du passiv bleibst.

3. Zeige dein Engagement auch außerhalb der Bürozeiten (ohne zu übertreiben)

Wenn du bereit bist, über dich hinauszuwachsen und dein Potenzial auszuschöpfen, solltest du diese Bereitschaft unter Beweis stellen. Denn Verantwortung zu übernehmen, etwa wenn du in einer Führungsposition sein möchtest, bedeutet meist:

  • mehr als üblich leisten,
  • neue Fähigkeiten erlernen,
  • offen sein für Kritik, um an sich arbeiten zu können
  • und Durchhaltevermögen zeigen.

Manchmal ist es deshalb notwendig, sich außerhalb der regulären Arbeitszeit etwas zusätzliche Zeit für Kurse, Übungen oder Netzwerken freizuschaufeln. Ob du dafür eine Stunde früher aufstehst oder auf die TV-Stunde am Abend verzichtest – alles ist möglich. Indem du deine Vorgesetzten gezielt nach neuen Projekten, Aufgaben oder Empfehlungen fragst, um dich weiterzuentwickeln, demonstrierst du deine Fähigkeit, engagiert und lernbereit zu sein. So machst du auf positive Weise auf dich aufmerksam.

Hinweis: Achte dennoch auf deine Work-Life-Balance, um nicht auszubrennen. Ruhepausen, freie Tage und das Smartphone einfach mal zur Seite legen, auch das bleibt nach wie vor wichtig.

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4. Informiere dich über das Geschehen im Unternehmen – und werde zu einer unverzichtbaren Ressource

Als potenzielle Führungskandidaten sollten wir wissen, wie es um den Betrieb steht, um mit den Vorgesetzten auf Augenhöhe kommunizieren zu können. Damit beweist du, wie ernst es dir mit deiner Arbeit und dem Wohlergehen der Firma ist – und Führungskräfte werden auf dich aufmerksam. Auf diese Weise musst du nicht mit „leerem“ Smalltalk auf dich aufmerksam machen – auch wenn Alltagsgespräche ebenfalls eine Möglichkeit sind, die Gesprächsatmosphäre zu lockern.

Fragen, die dir helfen:

  • Welche Stärken und Schwächen hat der Betrieb aktuell?
  • Wie sieht die Wettbewerbsanalyse aus; was macht die Konkurrenz?
  • Wie steht es generell um den Umsatz?
  • Wo ist Luft nach oben; wo wird Unterstützung benötigt?

Jetzt kommt es auf dich an: In Meetings, bei akuten Krisen im Betrieb und wenn das Team überfordert ist, kannst du hilfreichen Input liefern, wenn du die Fakten kennst und dich laufend informierst. Behalte so den Überblick und werde zu einer hilfreichen Ressource für die Firma. Du sorgst dafür, dass deine Vorgesetzte und Kolleg:innen häufiger nach Rat und Meinung fragen.

5. Setze auf eine transparente Kommunikation

Wenn andere uns spiegeln würden, wie sie uns wahrnehmen, wären wir wahrscheinlich etwas überrascht oder schockiert. Denn unser persönlicher Kommunikationsstil kommt bei Vorgesetzten und Kolleg:innen vielleicht anders an, als wir selbst einschätzen. Körperhaltung, Stimmlage, Mimik: Die Art, wie du verbal und nonverbal kommunizierst, kann darüber entscheiden, wie und ob du wahrgenommen wirst.

Wichtig ist, dass du vor allem transparent kommunizierst, mitteilst, was du möchtest und Einfühlungsvermögen beweist. Achte deshalb nicht nur auf deine Kommunikationsart, sondern auch auf die deines Chefs oder deiner Chefin. Das hilft dir dabei, ihre „Sprache“ zu verstehen und herauszufinden, welche Werte, Wünsche, Ziele und Probleme sie beschäftigen – und ob du dazu beitragen kannst, diese zu erreichen oder zu lösen. Das ist deine Chance. Schließlich gilt immer noch, dass du vor allem mit deinem eigenen Können und deinen Stärken glänzen solltest, um wahrgenommen zu werden.

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6. Beweise Geduld und bleibe hartnäckig

Wer in seiner Komfortzone verharrt und erwartet, dass Vorgesetzte uns wie durch ein Wunder von selbst erblicken, irrt. Dennoch halten wir uns lieber zurück, um nicht enttäuscht, beschämt oder verletzt zu werden. Eine Schutzstrategie, die nicht unbedingt zu Wachstum verhilft, ganz im Gegenteil.

Vergiss aber nicht: Manchmal handelt es sich um toxische Vorgesetzte. Manchmal aber auch „nur“ um etwas, das nicht persönlich gegen dich geht, sondern mit den Führungskräften selbst zu tun hat. Und doch neigt der Mensch eher dazu, Negatives auf sich zu beziehen. Daher ist es von Bedeutung, das eine vom anderen unterscheiden zu können und in schwierigen Phasen Geduld zu beweisen.

Übrigens: Wer gute Konkurrenz hat, kennt das Gefühl, entweder eine Schippe drauflegen zu müssen und theatralisch abzuliefern oder gänzlich in den Rückzug zu gehen. Beide Strategien bringen dich nicht weiter. Denn so lernst du nicht, welche gesunden Lösungswege noch in dir schlummern. Wie also sollen Führungskräfte uns wahrnehmen, wenn wir noch nicht in der Lage sind, die nötige Geduld aufzubringen, um uns selbst richtig kennenzulernen?

Um es mit den Worten eines Philosophen zu sagen: Wer schon in kleinen Dingen nicht geduldig sein kann, so Konfuzius, bringt häufig auch die großen Vorhaben zum Scheitern.

Bild: AaronAmat/istockphoto.com

Dieser Artikel erschien ursprünglich im Februar 2023 und wurde nun erneut aktualisiert.

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Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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