Leidenschaft, Teamgeist, Motivation: In puncto Führung können sich CEOs bei erfolgreichen Sporttrainern etwas abschauen.

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Was Spitzensport und Führung von Mitarbeitern gemeinsam haben

Das hohe Leistungsniveau von Spitzensportlern beruht nicht ausschließlich auf reiner Physis. Weitere Treibstoffe sind Psyche und Emotionen – und beides können Sporttrainer, die vor allem an Einstellung und Werte ihrer Schützlinge appellieren, maßgeblich beeinflussen.

Auch erfolgreiche Coaches, wie RB Leipzig Cheftrainer Marco Rose, vollführen keine Magie. Sie wissen aber zumeist besser als die durchschnittliche Führungskraft, worauf es in puncto Motivation, Leistungswille, Leidenschaft und Fairness ankommt. Denn der Spitzensport lebt davon, Menschen geistig, emotional und körperlich auf Herausforderungen vorzubereiten, um Höchstleistungen zu vollbringen. Wer sich als Leader etwas abschauen will, berücksichtigt vor allem Folgendes.

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1. Motivation: Ohne läuft es nicht

Spitzensportler, die sich motiviert fühlen, zeigen ein höheres Durchhaltevermögen, erleben mehr Freude und können sich zudem oft besser konzentrieren, wenn sie wissen, wofür sie sich fokussieren. Einen Großteil dieser Motivationskraft schöpfen sie aus den Worten ihrer Coaches. Und diese sprechen häufig die Emotionen ihrer Schützlinge an.

Denn das ist das, was Menschen auf mentaler Ebene antreibt: Wer durchhält, wird für seine harte Arbeit, den Mut und die aufgebrachte Kraft belohnt und wächst während dieser Reise über sich hinaus.

Auch Führungskräfte haben es in der Hand, ihr Team zu motivieren, damit dieses am Ball bleibt. Selbst in schweren Zeiten und bei großen Herausforderungen wissen motivierte Mitarbeiter, warum sie das tun, was sie tun und kommen mit diesem Fokus an ihr Ziel. Dabei ist der „Sieg“ nicht ausschließlich das Ziel, sondern vor allem das persönliche Wachstum, weil dieses intrinsisch motivierend wirkt.

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2. Fairness: Absprachen und Regeln einhalten

Sportsgeist steht vor allem für Fairplay. Erfolgreiche Trainer vermitteln ihrem Team deshalb stets den Wert, sich trotz hohem Wettbewerb fair zu verhalten, den Gegner zu achten und nicht gegen Regeln und Absprachen zu verstoßen, um eigenen Interessen nachkommen zu können.

Für Führungskräfte gilt ebenfalls: Wer einen fairen Wettbewerb kämpfen will, gibt diese Einstellung auch an das Team weiter. So groß die Konkurrenz unter Kollegen oder Gegnern auch sein mag, Sabotage gehört niemals zum Spielplan.

3. Teamgeist: Das Fundament für den gemeinsamen Sieg

Gute Coaches kennen die individuellen Stärken ihrer Spieler und setzen sie strategisch so ein, dass sich das Team perfekt ergänzt. Dabei wird sich nicht auf Defizite konzentriert, sondern auf ausbaufähige und starke Kompetenzen.

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In der Unternehmensrealität sieht es bei vielen Führungskräften etwas anders aus. Denn nur wenige Vorgesetzte, allen voran in größeren Betrieben, sind sich über die individuellen Stärken und Kompetenzen ihrer Mitarbeiter bewusst, um sie gezielt fördern zu können.

Dabei kommen bei jüngeren und auch bei älteren Mitarbeitern Weiterbildungsprogramme und individuelle Kompetenzförderung gut an. Aber nicht jeder bekommt die Chance, die eigene Karriere zu unterstützen, wenn Führungskräfte ihre „Spieler“ nicht kennen. Umso wichtiger ist es, sich bewusst und regelmäßig Zeit für die Mitarbeiter zu nehmen, die mehr als eine Masse von Arbeitskräften sind.

4. Strategie: Kein Plan ohne Spielplan

Es stehen bedeutende Veränderungen an? Erfolgreiche Trainer setzen ihre Ideen nie ohne Spielplan um. Sie haben eine Vision im Kopf und gleichen diese mit der Umsetzbarkeit in der Realität ab. So groß eigene Träume auch sein mögen – strategische Spielpläne, die manchmal etwas Nüchternheit erfordern, sind unabdingbar. Visionen mit klarem Plan animieren nicht nur dazu, Höchstleistung zu zeigen, sondern Erfolge und Misserfolge zu messen und aus Fehlern zu lernen, um die Strategie optimieren zu können.

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Auch erfolgreiche CEOs und Führungskräfte gehen diesen Weg – und wenn sie ihn noch nicht beschritten haben, etwa als frischgebackene Führungskraft, wird es höchste Zeit, strategisch zu denken, einen Spielplan zu erstellen und ihn auszuprobieren. Scheitert der Plan, ist der Misserfolg lediglich ein Learning und damit ebenfalls eine potenzielle Bereicherung, um es besser zu machen.

Denn auch das können erfolgreiche Leader gut: Sie bleiben gelassen und flexibel.

5. Vertrauen: Die Grundzutat jeder Mannschaft

Wer seinen Mitarbeitern nicht vertrauen kann, setzt auf Kontrolle. Sporttrainer sind jedoch darauf angewiesen, dem Leistungswillen und Können ihrer Spieler zu vertrauen, um loslassen zu können. Zudem fördern sie das Vertrauen innerhalb des Teams.

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Vor allem Unternehmen, die ihrer Belegschaft autonomes Arbeiten ermöglichen, punkten bei potenziellen Arbeitnehmern. Führungskräfte müssen hierfür jedoch lernen, ihnen Entscheidungsfreiheit zu lassen, sodass Mitarbeiter die Chance haben, ohne engmaschige Kontrollversuche und Befehle zum Ziel zu gelangen.

6. Training: Wer sich verbessern will, arbeitet kontinuierlich an sich

Auch Tabellenführer und Spitzenteams brauchen regelmäßiges Training, um ihre Leistung halten oder sich verbessern zu können. Ihre Coaches erinnern sie Tag für Tag daran, sich nicht auf den wohlverdienten Lorbeeren auszuruhen, sondern ständig an sich zu arbeiten.

Nicht nur dem Team wird dieser Wert vorgelebt, denn die Arbeit an einem selbst ist die wichtigste Voraussetzung, um reflektiert eine ganze Mannschaft mit unterschiedlichen Individuen führen zu können. Selbstreflexion und Lernbereitschaft sind für Leader, die erfolgreich führen wollen, essenzielle Erfolgsbausteine.

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7. Kommunikation: Auf dem Spielfeld – und abseits des Spielfeldes

Selbst der beste Spielplan ist sinnlos und die physisch überlegen Spieler orientierungslos, wenn der Coach nicht deutlich kommuniziert. Deshalb steht Kommunikation an oberster Stelle. Hierzu gehören Kritikgespräche, Verbesserungsvorschläge, das Ausdiskutieren von Strategien und Taktiken und wertschätzende Worte, um Geleistetes zu würdigen.

So sollten es auch Führungskräfte sehen, unabhängig von Branche, Größe des Unternehmens oder Rollenverteilungen im Team. Wer auf gemeinsamen Erfolg hinarbeitet, sollte vor allem miteinander kommunizieren können. Dies gilt während eines laufenden Projekts und im Rahmen eines Post-Mortem-Meetings auch nach Projektende, um Schwierigkeiten zu diskutieren und Erfolge zu feiern.

8. Vorbild sein: Das vormachen, was vom Team erwartet wird

Die Erwartungshaltung von guten Trainern ist hoch, aber nicht unrealistisch, weil sie selbst wissen, wie es ist, Höchstleistungen erbringen zu müssen und am Ende manchmal dennoch zu scheitern. Sie gehen als Vorbild voran, indem sie inspirierende Werte vermitteln, das Team anspornen und Niederlagen akzeptieren.

Wollen Führungskräfte ihre Vorbildfunktion erfolgreich erfüllen, können sie von denen lernen, die Prinzipien haben, an denen sie sich halten:

  • Sie orientieren sich an ihren Werten und zeigen Loyalität.
  • Sie bleiben zuverlässig.
  • Sie sind gewissenhaft im Umgang mit ihren eigenen Gefühlen und Emotionen.
  • Sie laden ihre Last und ihren Stress nicht beliebig bei anderen ab.
  • Sie sind in der Lage, zu ihren Fehlern zu stehen.

9. Loben: Nicht nur fordern, sondern wertschätzen

Erfolgreiche Spitzentrainer wissen, dass es für Sportler beflügelnd sein kann, das Lob ihres eigentlich größten Kritikers zu hören. Wer vom Trainer anerkannt wird, weiß, dass die Leistung auf einem hohen Niveau ist. Dennoch schmeißen Sporttrainer nicht mit Lob um sich. Sie beherrschen die Kunst, ihre Spieler herauszufordern und zu inspirieren, selbst ans Ziel zu kommen, um sich schließlich ihre Medaille abzuholen.

Wer kompetent führen will, sollte diese Kunst ebenfalls beherrschen. Kein Honig ums Maul schmieren oder Mitarbeiter zu sehr verwöhnen – ihnen aber helfen, ihren eigenen Weg zu gehen und ehrliche Wertschätzung zu erfahren.

Bild: IMAGO / motivio

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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