Am Arbeitsplatz verbringst du täglich viele Stunden – häufig mehr Zeit, als für Partner, Kinder, Freunde oder Hobbys zur Verfügung steht. Umso wichtiger ist es, gerne zur Arbeit zu gehen, was außerdem maßgeblich zu einem zufriedenen und gesunden Leben beiträgt. Eine große Rolle spielt dabei das Arbeitsklima. Wir verraten dir, wie du mehr Frieden am Arbeitsplatz schaffst.

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Eine friedliche Arbeitsatmosphäre ist wichtig für die Gesundheit

Mehr Frieden und somit eine gute Stimmung am Arbeitsplatz sind nicht nur erstrebenswert, sondern auch gesund. Erwiesenermaßen erhöht ein gutes Klima im Unternehmen außerdem die Produktivität aller Beschäftigten. Konflikte zwischen Kollegen und dem Vorgesetzten hingegen, können zum Dauerstressor und damit einer echten Belastung für die psychische und physische Gesundheit werden.

So hat eine Untersuchung der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) in Deutschland im Rahmen des Fehlzeiten-Reports 2016 gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen der Stimmung am Arbeitsplatz und der Gesundheit besteht: 67 Prozent der Befragten, die mit einem schlechten Arbeitsklima konfrontiert sind, leiden unter körperlichen Beschwerden, während gesundheitliche Probleme mit 32 Prozent im Vergleich unwahrscheinlicher sind, wenn am Arbeitsplatz eine gute Stimmung herrscht.

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Das Arbeitsklima ist der wichtigste Faktor für das Wohlbefinden

Es ist zwar möglich, dass Menschen mit körperlichen Beschwerden das Unternehmensklima generell als etwas negativer wahrnehmen, aber es steht außer Zweifel, dass die Stimmung am Arbeitsplatz sich auf die psychische und körperliche Gesundheit aller Mitarbeiter und Kollegen auswirkt. Außerdem wirkt schlechte Laune ansteckend, infolgedessen erhöht sich schnell auch das Stresspotenzial und das wiederum bedeutet, vor allem wenn es sich bei vermehrten Stress um einen längeren Zeitraum handelt, beträchtliche negative Konsequenzen für den Körper.

Wo Menschen aufeinandertreffen, kommt es leider oft zu Problemen im Umgang miteinander – das gilt ganz besonders am Arbeitsplatz, wo du dir nur selten aussuchen kannst, mit wem du die Zeit verbringst und die Beziehungen untereinander sich auch grundlegend von jenen in deinem Privatleben, mit der Familie und Freunden, unterscheidest. So kann am Arbeitsplatz die Stimmung häufig schwanken, Mobbing ist heute leider ein weitverbreitetes Problem und auch stressbedingte Schwierigkeiten stehen oft an der Tagesordnung.
Umso wichtiger ist es, dass du dich der Bedeutung von Frieden am Arbeitsplatz und eines guten Unternehmensklimas bewusst wirst und dich damit beschäftigst, wie du selbst zu einer besseren Stimmung im Job beitragen kannst – egal, wo und mit wem du (zusammen-) arbeitest.

10 Tipps für ein gutes Arbeitsklima

Generell gilt: Um eine schlechte Stimmung am Arbeitsplatz zu beseitigen oder überhaupt zu vermeiden, solltest du versuchen, den Anliegen und Problemen deiner Arbeitskollegen oder Mitarbeiter mit Respekt zu begegnen. Kleinere oder größere Reibereien lassen sich wohl leider nicht verhindern, wenn Menschen auf Dauer miteinander arbeiten (müssen), entscheidend ist dabei der Umgang mit auftretenden Konflikten: Bleibe stets sachbezogen und unterlasse jegliche persönliche Beleidigung – dies ist der Grundstein für ein Arbeitsklima, in dem sich auch stärkere Wogen schnell wieder glätten lassen.

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Egal, wo du arbeitest, wer deine Mitarbeiter oder Kollegen sind und wie das aktuelle Arbeitsklima ist: Du selbst kannst einen wichtigen Beitrag zu einer guten Stimmung im Unternehmen leisten, wenn du folgende Tipps berücksichtigst:

Tipp 1: Vermeide es, (unnötigen) Stress auszulösen

Frieden beginnt, indem du dich mit der Lösung eines Problems befasst und nicht ein Teil davon bist. Stress am Arbeitsplatz wird nämlich meistens durch Menschen verstärkt und nicht ausschließlich durch Umstände, Arbeitsaufgaben oder spezielle Situationen verursacht. Deshalb gilt: Sorge nicht zusätzlich für unnötigen Stress, indem du Dinge tust, die diesen zusätzlich einheizen. Dazu zählen zum Beispiel das Verbreiten von Gerüchten, die Teilnahme an Klatschgesprächen oder Einmischen in die Unternehmenspolitik.

Tipp 2: Achte darauf, wie dein Verhalten andere beeinflusst!

Eigentlich wissen wir alle genau, welches Verhalten für Zwietracht und Unruhe sorgt – was im Privaten gilt, lässt sich auch auf das Arbeitsleben übertragen. Sei ehrlich zu dir selbst: Tendierst du dazu, zu anspruchsvoll, fordernd oder perfektionistisch zu sein? Kritisierst du andere öffentlich? Willst du immer deinen Willen durchsetzen? Selbst, wenn du im Unternehmen eine Führungsrolle hast, handelt es sich dabei um negative Verhaltensweisen, welche die Produktivität deiner Mitarbeiter verringert und Beziehungen am Arbeitsplatz beeinträchtigen kann.

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Tipp 3: Setze auf eine offene Kommunikation!

Sich zu isolieren – das ist gerade am Arbeitsplatz nicht zu empfehlen. Wenn du mit deinen Kollegen oder Mitarbeitern zu wenig kommunizierst, fühlen sich diese schnell ignoriert oder vernachlässigt. Ein solches Auftreten kann überdies arrogant wirken. Schweigen gilt außerdem keineswegs als neutral, sondern kommt oft als stille Kritik beim Gegenüber an. Das bedeutet aber keineswegs, dass du dich an Klatschgesprächen oder Beschwerden beteiligen sollst, dabei handelt es sich nicht um eine positive oder offene Art der Kommunikation. Trete anderen gegenüber stets wertschätzend auf, biete Unterstützung an und sei ein guter Zuhörer!

Tipp 4: Sei vertrauenswürdig und loyal!

Je höher deine Position am Arbeitsplatz ist, desto vertrauenswürdiger solltest du sein. Mitarbeiter brauchen loyale Führungskräfte. Kollegen und Mitarbeiter werden dir vertrauen, wenn du zu deinen Entscheidungen stehst, dein Wort hältst, niemanden bevorzugst und für eigene Fehler die Verantwortung übernimmst und nicht andere dafür beschuldigst. Leider ist das unter all den Narzissten und Psychopathen in den Führungsetagen alles andere als selbstverständlich geworden.

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Tipp 5: Achte auf die Bedürfnisse deiner Kollegen oder Mitarbeiter!

Auch, wenn wir alle einmalige Individuen sind, ähneln sich manche unserer Bedürfnisse: Neben dem Verlangen nach Sicherheit und Geborgenheit in nahezu jeder Situation, wollen sich Menschen auch am Arbeitsplatz wertgeschätzt und beachtet fühlen und natürlich gerecht entlohnt werden. Immer mehr Menschen sehen sich zudem danach, ihre Kreativität und ihre Talente auszuleben.

Versuche, herauszufinden, welche Bedürfnisse deine Kollegen oder Mitarbeiter haben, und was du tun kannst, um diese zu erfüllen. Ganz wichtig aber auch: Vergesse derweil nicht, auf deine eigenen Bedürfnisse am Arbeitsplatz zu achten!

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Tipp 6: Vergleiche dich nicht mit anderen!

Das sorgt oft für (innere) Unruhe: besser ist es, sich auf eigene Ziele zu konzentrieren.

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Tipp 7: Sei empathisch und handel entsprechend!

Wenn sich jemand in Schwierigkeiten befindet, ist es natürlich, dass wir Mitgefühl verspüren – oft zeigen wir das aber nicht. Sobald du aber jemand anderem gegenüber Empathie zeigen und sich dementsprechend verhalten, verstärkt sich die emotionale Bindung zwischen den betreffenden Personen. Das gilt übrigens nicht nur, wenn sich jemand in einer schwierigen Situation befindet. Du musst nicht befürchten, dass du sofort in persönliche Probleme oder Angelegenheiten deiner Arbeitskollegen oder Mitarbeiter verwickelt wirst, nur, weil du dich ihnen gegenüber empathisch verhältst.

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Andererseits ist es nicht einfach, (zwischenmenschliche) Bindungen am Arbeitsplatz zu entwickeln, ohne dass es zu Missverständnissen kommt. Aus diesem Grund verzichten leider viele darauf, andere am Arbeitsplatz mit persönlicher Aufmerksamkeit zu behandeln. Beginne deshalb am besten damit, die Arbeit deiner Mitarbeiter oder Kollegen offen und ehrlich wertzuschätzen und ermutige sie dazu, dir von ihren kreativen Ideen zu erzählen oder zu berichten, wonach sie im Job streben. Sobald sich auf dieser Ebene ein vertrauensvolles Verhältnis gebildet hat, entwickelt sich die Bindung zwischen dir ganz natürlich – und das sorgt für ein besseres Arbeitsklima.

Tipp 8: Stelle keine Fragen…deren Antworten du nicht erträgst!

Dasselbe gilt für Fragen, die andere verletzen oder deren Antworten du ohnehin bereits kennst. Stelle außerdem so wenig wie möglich persönliche Fragen, die das Privatleben der anderen betreffen – das nehmen manche nämlich zu persönlich.

Tipp 9: Bedanke dich für Kritik!

Wirst du am Arbeitsplatz kritisiert, bedankst du dich dafür und nimmst der Kritik gegenüber eine positive Haltung ein, diese aber keineswegs persönlich. Vermeide zu enge persönliche Beziehungen am Arbeitsplatz! Die meisten Menschen können Berufliches und Privates nicht trennen.

Lese-Tipp: „Konstruktive Kritik: Richtig formulieren und besser annehmen

Tipp 10: Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst!

Dieses berühmte Sprichwort von Mahatma Ghandi gilt für alle Bereiche des Lebens. Andere zu verändern, das funktioniert nie – du kannst aber dich selbst verändern. Wenn du mit gutem Beispiel vorangehst und an dir selbst die Veränderung, die du dir wünschst, zeigst, fühlen sich andere, die bereit für eine Veränderung sind, von dir angezogen und machen mit – und das kann durchaus ansteckend wirkend.

Suche dir zunächst einen oder zwei Punkte heraus, die du an deinem Arbeitsplatz umsetzen möchtest, um mehr Frieden zu schaffen, bis du das jeweilige Verhalten verinnerlicht hast, dann kannst du die nächste Veränderung in Angriff nehmen!

Don’ts: So bringst du deine Kollegen garantiert gegen dich auf!

Doch für mehr Frieden am Arbeitsplatz solltest du dich natürlich nicht nur an unseren „Dos“ ausrichten, sondern gleichzeitig auch folgende „Don’ts“ unbedingt vermeiden:

  • Lärmpegel: Egal, ob Lärm oder laute Geräusche – Konfliktpotenzial besteht diesbezüglich immer, speziell in Großraumbüros. Bei Gesprächen, die nicht die Arbeit betreffen, solltest du den Raum verlassen und generell leise telefonieren. Nehme Rücksicht aufeinander – rufe beispielsweise nicht quer durch das Büro. Und: Handys auf lautlos schalten!
  • Geruchsintensives Essen mitbringen: Döner, stark duftender Käse oder Fischbrötchen haben im Büro nichts verloren, das kann einem empfindlichen Kollegen oder Mitarbeiter am Nebentisch schnell auf den Magen schlagen. Geruchsneutrale Nahrungsmittel, wie etwa ein Müsliriegel oder eine Banane, sind in Ordnung.
  • Unordnung: Schimmelige Kaffeetasse? Chaotischer Arbeitsplatz? Unordentliches Verhalten erregt Ärger und beeinträchtigt das Miteinander. Sorge für Ordnung, dazu gehört zum Beispiel das regelmäßige Entsorgen von Flaschen, Altpapierstapel gar nicht erst entstehen zu lassen und die Kaffeeküche so zu hinterlassen, wie du sie selber gerne vorfindest. Hilfreich bei einem gemeinschaftlich verwendeten Kühlschrank ist zudem ein angebrachter Hinweis, auf Ordnung zu achten.
  • Körpergerüche und aufdringliche Düfte: Verwende keine intensiven Parfüms. Das kann bei geruchsempfindlichen Kollegen sogar zu Kopfweh führen. Achte auch auf deinen Körpergeruch: Wer generell zum Schwitzen neigt, sollte unbedingt ein wirksames, geruchsneutrales Deo verwenden – müffelnde Mitarbeiter sind mehr als unangenehm.
  • Lüften: Manchen ist immer zu heiß, andere frieren schnell – jeder empfindet die Temperatur unterschiedlich. Auch, wenn dir zu warm ist, solltest du deshalb niemals ungefragt die Fenster aufreißen, sondern Rücksicht auf andere nehmen.
  • Nicht grüßen: Auf eine Grußformel zu verzichten, wirkt immer unhöflich – auch, wenn du am Morgen mit schlechter Laune bei der Arbeit ankommst. Hierarchien spielen diesbezüglich keine Rolle – grüßen solltest du immer.

Bildnachweis: iStock.com/kupicoo

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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