Disziplin, Ordnung, Pünktlichkeit gelten in Deutschland als Grundpfeiler von Fleiß und Erfolg. Nur wer ordentlich, pünktlich und eloquent auftritt, ist im Leben erfolgreich und damit auch intelligent. Ein Trugschluss, wie aktuelle Studien zeigen: Denn Intelligenz kann auch mit Chaos, spätem Aufbleiben und Fluchen einhergehen.

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Inhalt
1. Chaos, wohin das Auge schaut: Intelligenz lässt grüßen
2. Wozu schlafen? Intelligente Menschen bleiben lange wach
3. Verflixt und zugenäht: Fluchen ist was für intelligente Leute
4. Allein, allein: Intelligente Menschen sind eher Einzelgänger
5. Wer nichts tut, ist dumm? Faulheit als Zeichen von Intelligenz
6. Wecker aus und glücklich sein: Intelligente Menschen schlafen länger

Chaos, wohin das Auge schaut: Intelligenz lässt grüßen

„Ordnung ist das halbe Leben“ – diesen Spruch hast Du bestimmt des Öfteren in Deiner Kindheit gehört, wenn Dich Deine Eltern mal wieder zum Aufräumen Deines Zimmers verdonnert haben. Die University of Minnesota aus den USA hat eine Studie von der Psychologin Kathleen Vohs und ihren Forscherkollegen veröffentlicht, die nicht nur das Weltbild Deiner Eltern und Großeltern erschüttern dürfte. Die Untersuchung legt nämlich nahe, dass Unordnung und Chaos ein Zeichen für erhöhte Intelligenz beim Menschen sind.

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Falls Deine Wohnung, Dein Arbeitsplatz im Büro oder Deine Garage aussehen wie eine explodierte Mülldeponie in Kalkutta, dann könnte dies schlichtweg daran liegen, dass Du Deine Aufmerksamkeit Wichtigerem schenkst. Bedeutende Gedanken und Ideen wollen gedacht werden und nicht im ständigen Saubermachen und Aufräumen untergehen. Zudem soll Unordnung auf dem Schreibtisch bekanntlich die Kreativität fördern, was Du Deinem Vorgesetzten beim nächsten Chaos-Rüffel ruhig erklären könntest.

Wozu schlafen? Intelligente Menschen bleiben lange wach

Klar: Das Gehirn erholt sich nachts während des Schlafs, damit Du Dich am nächsten Tag wieder fit fühlst und wie gewünscht konzentrieren kannst. Dennoch gehst Du gerne erst spät in der Nacht schlafen? Im ersten Moment kommt Dir das vielleicht unvernünftig und sogar dumm vor, schließlich gehen auch hierzulande viele Menschen an Arbeitstagen zwischen 22 und 23 Uhr schlafen. Doch das Gegenteil scheint der Fall zu sein. So greift die Psychology Today unter Satoshi Kanazawa Untersuchungen auf, nach denen Nachteulen intelligenter sind als Lerchen, also Frühaufsteher.

Winston Churchill, Franz Kafka, Barack Obama und viele andere berühmte Personen beweisen, dass Nachtaktivität Erfolg, Kreativität und Intelligenz keinen Abbruch tut. Wenn Du also erst zu später Stunde in Deinen kreativen und fokussierten Arbeits-Flow kommst und absolut nicht müde bist, dann lass es fließen.

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Verflixt und zugenäht: Fluchen ist was für intelligente Leute

Verdammt noch mal, verfluchter Mist, so eine Scheiße! Dass Du derartige Flüche und Ausraster bestenfalls für Dich behältst, hast Du sicherlich schon in Deiner Kindheit gelernt. Doch was, wenn schon wie bei der Unordnung alle falsch lagen und Deine Flüche in Wahrheit gar kein Zeichen ungehobelten Benehmens sind?

Laut ScienceDirect hat gelegentliches Fluchen nämlich nichts mit fehlender Selbstbeherrschung oder Nachholbedarf in Sachen gutes Benehmen und Manieren zu tun. Stattdessen sind Schimpfwörter durchaus ein Zeichen von Intelligenz: Je mehr Du von ihnen innerhalb einer Minute zum Besten gibst, desto gewandter bist Du rhetorisch. In Intelligenztests wirst Du vermutlich besser abschneiden als Menschen, die nicht fluchen.

Darf man dem Forscherteam glauben, ist Dein Vokabular umfangreicher und Du bist überdurchschnittlich intelligent. Und ganz nebenbei befreit Fluchen auch von Stress, so dass Du Dich danach wieder konzentriert einer Aufgabe widmen kannst.

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Allein, allein: Intelligente Menschen sind eher Einzelgänger

Hast Du Dich schon mal gefragt, warum Du anders als die meisten Menschen in Deinem Leben so wenig Wert auf die Gesellschaft Deiner Mitmenschen legst? Nun, das muss nichts mit Unhöflichkeit zu tun haben und komisch bist Du auch nicht. Vielmehr verweist das British Journal of Psychology auf eine Studie, in der Teilnehmer zwischen 18 und 24 Jahren langfristig untersucht wurden. Das Ergebnis der Psychologen: Es kann ein Zeichen überdurchschnittlicher Intelligenz sein, wenn Du ein Einzelgänger bist und Dich nur mit wenigen Menschen umgibst.

Zum einen stellt dies sicher, dass Du Dich nicht von Deinen auf die Zukunft gerichteten Zielen ablenken lässt. Dies macht glücklicher und intelligente Personen erkennen dies. Zum anderen sind Menschen mit zunehmendem IQ-Wert weniger auf andere Individuen angewiesen, da sie sich effizienter auf Veränderungen einstellen können. Soziale Beziehungen sind wichtig, aber Intelligenz macht diese weniger notwendig.

Wer nichts tut, ist dumm? Faulheit als Zeichen von Intelligenz

Du musst Dir immer mal wieder anhören, dass Du zu faul seist und andere viel mehr täten? An der Florida Gulf Coast University haben Forscher etwas Interessantes herausgefunden, das Du Deinem Bekanntenkreis genüsslich aufs Brot schmieren kannst. Eine Studie hat zu Tage gefördert, dass einfaches Nichtstun ein Zeichen für erhöhte Intelligenz sein kann. Dabei ist aber wichtig, dass sich die Faulpelze nicht langweilen.

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Wer sich aus dem stressigen Alltag bewusst ausklinkt und diese Zeit zum Nachdenken nutzt, der hat aktiven Menschen einiges voraus. Jenen ist beim puren Nichtstun nämlich deutlich schneller langweilig. Dies alles lässt sich natürlich auch wunderbar mit dem späten Einschlafen intelligenter Menschen verbinden. Während andere bereits erschöpft schlummern, nimmst Du Dir entspannt Zeit und sinnierst.

Lese-Tipp: Harte Arbeit, nein danke! Faule Menschen sind intelligent, erfolgreich und glücklich

Wecker aus und glücklich sein: Intelligente Menschen schlafen länger

Du schläfst gerne etwas länger und lässt Dich dabei auch von Deinem Wecker nicht stören? Das könnte ein weiteres Anzeichen Deiner Intelligenz sein. Eine ScienceDirect-Studie verweist nämlich darauf, dass das Ignorieren des Weckers und längere Liegenbleiben zu überdurchschnittlich intelligenten Menschen passt. Wie oft ignorierst Du Deinen Wecker eigentlich?

Damit einher geht fast schon logischerweise ein gesteigertes Glücksgefühl. Denn Dich so verhalten zu können, wie Du es möchtest, macht Dich automatisch zufriedener. Klar, unter der Woche ist die Umsetzung sicherlich schwierig – schließlich möchtest Du Deinen Job behalten. Doch am Wochenende darfst Du ruhig auch mal ein Langschläfer sein, falls es die Gegebenheiten zulassen.

Du siehst: Es ist keine Schande, wenn es bei Dir chaotisch aussieht, Du hin und wieder fluchst und es mit den gesellschaftsfähigen Schlafenszeiten nicht ganz so genau nimmst. Du könntest schlichtweg intelligenter als andere Menschen sein!

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Bildnachweis: Zapp2Photo/Shutterstock.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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