Kennst du deinen Intelligenzquotienten (IQ)? Viele Menschen wissen nicht, dass sie hochbegabt sind, da sie nie einen entsprechenden Test gemacht haben. Überdurchschnittliche Intelligenz bleibt daher lange unerkannt und kann allerhand Probleme verursachen. Welche das sind und wie du Anzeichen für eine hohe Intelligenz erkennst, erfährst du jetzt.

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Überflieger? Von wegen! Freud und Leid der überdurchschnittlichen Intelligenz

Wer hochbegabt beziehungsweise überdurchschnittlich intelligent ist, sollte doch in der Theorie leichter durchs Leben kommen, oder? Sind Erfolg in der Schule und im Beruf da nicht vorprogrammiert? Leider nicht! Mit einem IQ von 130 fangen die Probleme erst richtig an, wird häufig behauptet. Genau genommen handelt es sich dabei um eine Hochbegabung. Doch bereits ein IQ von 116 bis 129 gilt als überdurchschnittlich – und bringt ebenfalls die eine oder andere Problematik für die Betroffenen mit sich. Aber woran liegt das?

Sechs häufige Probleme sehr kluger Menschen

  1. Je höher der IQ, umso höher sind in der Regel auch die Selbstansprüche der jeweiligen Person. Werden diese nicht erfüllt, wachsen Enttäuschungen und Selbstzweifel.
  2. In der Schule fühlen sich die Kinder häufig unterfordert. Sie langweilen sich und fallen dadurch negativ im Unterricht auf.
  3. Auch im Job werden wiederkehrende und eintönige Arbeiten für intelligente Menschen schnell zur Qual. Für viele Arbeitnehmer ist daher ein Jobwechsel, verbunden mit einer abwechslungsreicheren Tätigkeit unausweichlich. Nicht selten wird daraus sogar ein regelrechtes Jobhopping.
  4. Überdurchschnittliche Intelligenz beziehungsweise Hochbegabung ist nur die Voraussetzung für herausragende Leistungen – doch diese finden erst bei entsprechender Förderung statt. Ansonsten bleiben die Fähigkeiten häufig unentdeckt.
  5. Um ein Talent vollständig zu entwickeln, bedarf der Betroffene einer Menge Zeit zum Üben. Zu viel Förderung kann bei Hochbegabten zum echten Zeitfresser werden und dadurch zum gegenteiligen Effekt führen.
  6. Je intelligenter ein Mensch, umso mehr übt er sich in Selbstreflexion, stellt sich selbst in Frage und schlüpft – bewusst oder unbewusst – in eine Außenseiterrolle. Er merkt das „Anderssein“, ohne die Gründe dafür zu kennen, was zu großen Selbstzweifeln führen kann.

Viele Betroffene neigen deshalb dazu, sich zu „verstecken“, nicht auffallen zu wollen oder sich sogar für ihre Andersartigkeit zu schämen, wenn die überdurchschnittliche Intelligenz nicht rechtzeitig entdeckt und richtig gefördert wird. So wird die Hochbegabung schnell zur Last statt zum Geschenk.

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Wenn du in deinem Leben immer wieder auf folgende sechs Probleme stößt, solltest du einmal Selbstzweifel und Scham beiseite schieben und stattdessen überprüfen, ob du nicht vielleicht hochbegabt bist.

Sechs Anzeichen für eine Hochbegabung

Folgende Problematiken bedeuten nicht unbedingt, dass du „schlechter“ oder „dümmer“ als andere Menschen bist, sondern könnten auf eine Hochbegabung hindeuten.

  1. Du bist häufig müde oder schläfst am Schreibtisch, in Meetings & Co fast ein? Dann kann das einerseits an einer Unterforderung liegen, andererseits aber auch an den komplexeren Prozessen in deinem Gehirn. Du nimmst schlichtweg mehr Informationen auf, verarbeitest diese umfassender und fühlst dich dadurch auch schneller erschöpft. Ein zehn- bis 15-minütiger Powernap kann da bereits kleine Wunder bewirken – das wusste und pflegte bereits Albert Einstein.
  2. Du wirst häufig als besserwisserisch oder hochnäsig abgestempelt? Wenn du immer wieder auf soziale Probleme stößt oder dir gespiegelt wird, du würdest arrogant wirken, kann das ebenfalls an einer überdurchschnittlichen Intelligenz liegen. Manchmal ist es einfach besser, dein Wissen für dich zu behalten oder mit deinen herausragenden Leistungen nicht hausieren zu gehen. Bescheidenheit bedeutet allerdings nicht, dich für deine Begabung zu schämen!
  3. Du befindest dich im beruflichen Stillstand? Hierbei musst du das richtige Maß finden. Denn viele Hochintelligente neigen dazu, sich zu sehr zurückzunehmen. Sie zeigen sich wenig selbstbewusst und fordern keine „Belohnungen“ für ihre Leistungen ein – zum Beispiel eine Gehaltserhöhung oder eine Beförderung. Die Folge ist dann eine Stagnation der Karriere. Sei stolz auf deine Talente und suche das Vieraugengespräch mit deinem Vorgesetzten, um deine Karriereziele zu besprechen, anstatt das fleißige Bienchen in der hintersten Ecke des Büros zu mimen.
  4. Du fühlst dich häufig überfordert? Im Beruf sowie in anderen Lebenssituationen fühlst du dich oft überfordert und leidest unter Versagensängsten? Dann liegt das meist an den überzogenen Erwartungen, die du an dich selbst stellst. Schraube deine Selbstansprüche zurück und lerne, in deine (überdurchschnittlichen) Fähigkeiten zu vertrauen. Wenn du es nicht schaffst – wer dann?!
  5. Du leidest unter Ängsten? Nicht nur Versagensängste machen vielen überdurchschnittlich intelligenten Menschen zu schaffen, sondern auch Zukunftsängste, soziale Phobien, Panikattacken oder andere Angststörungen. Wieso? Weil du dir viel mehr Gedanken um dich selbst, die Zukunft oder ein „Was-Wäre-Wenn“ machst als der Durchschnittsmensch. In Extremfällen kann dir hierbei eine Therapie helfen.
  6. Du kannst dich nicht für ein Ziel entscheiden? Ein weiteres Problem, auf welches viele Hochintelligente im Job treffen, ist folgendes: Du lässt dich schnell von deinen Karrierezielen ablenken, weil du über zahlreiche Interessen verfügst. Dir fällt es also schwer, dich zu spezialisieren und Experte auf nur einem Gebiet zu sein. Du würdest am liebsten alles gleichzeitig machen – und machst dadurch nichts mit der notwendigen Zielstrebigkeit, die es für eine erfolgreiche Berufslaufbahn braucht. Lerne also, dich auf ein Ziel zu fokussieren und dieses mit Durchhaltevermögen zu verfolgen.

Welche weiteren Anzeichen für eine überdurchschnittliche Intelligenz kennst du? Bist du vielleicht selbst hochbegabt und welche Probleme ergeben sich für dich daraus – jetzt oder in der Vergangenheit?

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Bildnachweis: Stokkete/Shutterstock.com
Dieser Artikel erschien im Dezember vergangenen Jahres und wurde nun aktualisiert.

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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