Was bedeutet Reichtum eigentlich? Eine Studie liefert dazu ein vielschichtiges Stimmungsbild. Im Mai 2022 befragte das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag der RWB PrivateCapital AG rund 1.000 Menschen in Deutschland zu ihrem Verhältnis zu Vermögen, Reichtum und finanzieller Zukunft. Die Ergebnisse: ambivalent – aber mit spannenden Wendungen.
Für knapp die Hälfte der Deutschen beginnt Reichtum ab einem Vermögen von einer Million Euro, inklusive Immobilienbesitz. Jeder Zehnte setzt die Schwelle bereits bei unter 100.000 Euro an – ein klares Zeichen dafür, wie individuell das Reichtumsverständnis geworden ist.
Trotz gesellschaftlicher Debatten bleibt der Wunsch nach Reichtum präsent: 54,7 Prozent der Befragten halten es für „sehr“ oder „eher“ erstrebenswert, reich zu sein. Männer und Frauen sind sich dabei nahezu einig.
Besonders bemerkenswert: Das Selbstvertrauen beim Vermögensaufbau ist auf dem höchsten Stand seit Beginn der Befragung. 14,1 Prozent glauben, dass sie persönlich gute Chancen haben, ein hohes Vermögen aufzubauen.
Aber: Jeder Vierte weiß nicht, wie. Die zentralen Hebel laut Studie? Ausbildung (20,1 %) und langfristige Geldanlage (19,1 %). Trotzdem planen nur 20,3 Prozent der Deutschen angesichts der hohen Inflation, ihr Anlageverhalten anzupassen.
Was aber, wenn du deine Einstellung änderst und wie ein echter Millionär denkst? Im Weiteren liest du, warum die Denkweise von eben diesen Menschen zum Erfolg führen kann.
Die Mindset-Theorie: Warum Denken Millionäre macht
US-Amerikanerin Carol Dweck, Motivationspsychologin, entwickelte die sogenannte „Mindset-Theorie“. Sie unterscheidet zwischen einem Fixed Mindset und einem Growth Mindset.
- Fixed Mindset: Du glaubst, dass Menschen an ihr gegebenes Talent gebunden sind. Versagen macht dir Angst.
- Growth Mindset: Du glaubst an Entwicklung. Herausforderungen treiben dich an – du denkst groß.
Genau auf dieser Basis beruht die Denkweise vieler Millionäre: Wer Herausforderungen annimmt, hat Raum zu wachsen – auch finanziell.
1. Fokussiere das Ziel – nicht das Hindernis
Für gewöhnlich wählen Otto Normalverbraucher im Berufs- und Alltagsleben eine Vermeidungsstrategie, weil sie auf dem Weg zu ihrer Traumverwirklichung nur Hindernisse sehen. Und auf diese konzentrieren sie sich. Wer zum Beispiel eine schwierige Kindheit hatte und sie als Hindernis sieht, es jetzt besser zu haben, steht sich selbst im Weg.
Wie Millionäre es machen: Sie konzentrieren sich auf konkrete Ziele und leben für die Zukunft – nicht in der Vergangenheit. Ralph Lauren zum Beispiel startete als Krawattenverkäufer in der Bronx und wurde Milliardär – nicht, weil seine Vergangenheit leicht war, sondern weil sein Fokus klar blieb.
2. Lebe einen intelligenten Lifestyle mit sinnvollen Investitionen
Ein Millionär denkt anders über Konsum: Materielles kann er sich leisten, weil sein Lifestyle auf Einnahmen basiert – nicht auf Ausgaben für teure Autos, Reisen und Luxusgüter.
Das bedeutet: Wer Erspartes oder das vom Lohn Übriggebliebene in Aktien, Immobilien und Rendite-Möglichkeiten investiert, anstatt es zu verprassen, handelt vergleichsweise intelligent und nachhaltig.
3. Bleibe neugierig wie ein Millionär
Kinder sind von Natur aus neugierige Wesen: Sie erkunden die Umwelt, stoßen oder verletzen sich dabei auch mal, freuen sich aber umso mehr über ihre Erfolge. In der Psychologie ist das allseits bekannt. Der britische Forscher und Psychologe Daniel Ellis Berlyne beschrieb die Neugier schon vor Jahrzehnten: Lust auf Erkundungen, die Tendenz, Neues erfahren und ausprobieren zu wollen, eine erforschende, untersuchende Haltung.
Im Erwachsenenalter geht die Neugier bei vielen von uns verloren – nicht aber bei Menschen, die es zur Millionen geschafft haben. Denn wer interessenlos und gleichgültig lebt, schafft es nur selten an die Spitze. Neugier ist für reiche Menschen deshalb ein wahrer Erfolgsmotor. Sie sind interessiert an Neuem und an Innovationen. Sie sind bereit, über ihren Schatten zu springen, alte Überzeugungen hinter sich zu lassen und sich auf ungewöhnliche Perspektiven einzulassen.
4. Uni-Abschlüsse, Doktortitel und Co: Millionäre lassen gesellschaftliche Ideale los
Nicht immer kommt es auf einen Abschluss an. Bekannte Gesichter, die auch ohne Studium oder gar Schulabschluss reich geworden sind, sind beispielsweise Henry Ford, John D. Rockefeller und David H. Murdock. Apple-Gründer Steve Jobs nahm ein Studium zwar auf, brach dieses jedoch ab.
Nicht falsch verstehen: Wissenschaftliche Abschlüsse oder Ausbildungen sollen keinesfalls verflucht werden. Aber sie sind eben kein Garant für ein reiches Leben. Der gesellschaftliche Druck ist hier spürbar, ein Doktortitel zum Beispiel besonders ruhmreich. Wer theoretische Ansätze aber nicht in praktischen Erfolg umwandeln kann, wird auf dem Gelernten nur sitzenbleiben.
Besser: Gehe deinen Weg zielgerichtet und bilde dich auch selbstständig mit der Hilfe von beispielsweise Online-Seminaren und Kursen weiter. Probiere dich aus; fernab von gesellschaftlichen Idealen, denn diese müssen wir loslassen, um den Kopf für das Wesentliche freizuhaben. Es muss kein Uni-Abschluss werden – mache dich deshalb nicht verrückt.
5. Handle proaktiv für deinen Erfolg – und sei nicht das Opfer
Wer konstant jammert, sich ständig rechtfertigt oder die Schuld bei anderen sucht, ist weit weg vom Mindset eines Millionärs. Denn diese handeln proaktiv und sehen sich nicht als Opfer des Schicksals.
Im Gegenteil: Nicht Wirtschaft, Politiker, Chefs oder Broker sind schuld, wenn etwas nicht nach Plan verläuft. Denn wir selbst können nicht alles kontrollieren, aber das, was in unserer Macht steht. Würde ein Millionär seinen Erfolg von äußeren Umständen abhängig machen, wäre dieser längst nicht dort, wo er ist. Sondern dort, wo die meisten Menschen sich befinden und steckenbleiben – irgendwo im Nirgendwo. Und dort wächst das Geld nicht.
Besser ist: Wenn du Geld verlierst, etwa durch eine Investition, helfen dir Schuldzuweisungen nicht. Reflektiere stattdessen lieber, was du aus dem Fehler lernen kannst – und wie du deine Strategie optimierst.
6. Lasse dich nicht von kurzfristigen Vergnügen verleiten
Viele Millionäre haben Selbstdisziplin gebraucht, um heute an der Spitze zu stehen. Wer das erste Mal gutes Geld durch intelligente Investments oder eine außergewöhnliche Idee erwirtschaftet, wird dieses Geld nicht einfach auf den Kopf hauen. Zumindest nicht, wenn die eigene Einstellung stimmt. Auch wenn das kurzfristige Vergnügen verlockend erscheint: Langfristige Ziele sehen auf den ersten Blick zwar nicht ganz so einladend aus, führen dich jedoch eher zum Reichtum, als der verschwenderische Gedanke.
Denke groß wie ein Millionär – und freue dich über deine Erfolge
Die meisten Menschen träumen vom Reichtum – aber handeln nicht danach. Wer Visionen hat und sie als Antrieb nutzt, kann sie auch verwirklichen. Dafür braucht es Disziplin, Neugier und den Mut, selbst zu denken.
- Handle nicht, um zu vermeiden – sondern um Ziele zu erreichen.
- Suche die Schuld nicht bei anderen – sondern fokussiere dich auf das, was du lernen kannst.
- Versteife dich nicht auf das, was du bist – sondern sei bereit, Neues zu erkunden.
- Gib dein Geld nicht nur für Materielles aus – sondern lebe einen Investitions-Lifestyle.
- Lass dich nicht von gesellschaftlichen Erwartungen kontrollieren – sondern lebe selbstbestimmt.
Und du? Wie viele alte Denkweisen trägst du noch mit dir herum – und welche davon hindern dich wirklich am nächsten Schritt?