Teamwork wird in vielen Unternehmen großgeschrieben. Vor allem „Teamplayer“ mit sozialen Kompetenzen und Empathie punkten im Bewerbungsprozess. Die meisten Arbeitgeber wissen, wie wichtig ein gutes Arbeitsklima ist und welche negativen Folgen „faule Äpfel“ haben können. Schon ein unzufriedener, jammernder und sozial inkompetenter Kollege kann die Leistung und Zufriedenheit des Teams beeinträchtigen. Bist du ein solcher „fauler Apfel“? Die folgenden acht Phrasen deuten darauf hin.

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Beliebt sein im Team? Ist das wichtig?

Gerade sehr karrierefokussierte Menschen halten sich häufig bewusst ein wenig aus dem Team heraus. Sie spielen den Einzelkämpfer, der sich nur auf seine eigene Karriere konzentriert, und denken, die Ellenbogenmentalität würde sie schlussendlich an ihre beruflichen Ziele bringen. Leider ist das ein großer Fehler, denn weder zählen bei Beförderungsentscheidungen nur deine Leistungen noch kannst du dich in einem Unternehmen vor sozialen Kontakten drücken.

Im Gegenteil: Die richtigen Connections zu haben und bei diesen einen positiven Eindruck zu hinterlassen, ist das A und O jeder erfolgreichen Karriere.

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Ein bisschen Selbstmarketing, ein gutes Image und eine sorgfältige Pflege von Kontakten – das ist also der Schlüssel zum Erfolg. Du kannst nicht einfach auf deine Teamkolleginnen und Teamkollegen verzichten, nur weil diese nicht in einer exponierten Position sitzen. Du weißt schlussendlich nie, welche Kontakte du wann noch gebrauchen kannst.

Zudem ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in den meisten Unternehmen die Anpassung. Wenn du einen auf Einzelgänger machst und dich nicht in die „Herde“ einfügst, wirkst du auf die Entscheider unberechenbar und diese werden vermutlich lieber einen angepassteren Kandidaten befördern, als sich unter Umständen ein Kuckucksei ins eigene Nest zu legen.

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Soziale Kontakte sind noch auf einer zweiten Ebene von Bedeutung

Nicht gerade wenige erfolgreiche Menschen haben ihre sozialen Kompetenzen sogar insofern „optimiert“, dass sie ihr Umfeld bewusst manipulieren und sich dadurch einen Vorteil verschaffen können. Sie wirken nach außen charmant, sympathisch und irgendwie faszinierend, während sich unter der Oberfläche ein manipulativer, egoistischer und gefühlskalter Psychopath beziehungsweise Narzisst verbirgt. Ein Konzept, das leider zu funktionieren scheint, für alle Betroffenen sowie das Unternehmen aber auf Dauer nur Nachteile bringt. Mehr darüber kannst du in diesem Artikel lesen:

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Eine hohe soziale Kompetenz zu besitzen, bedeutet aber nicht, Menschen manipulieren und ausnutzen zu können. Stattdessen solltest du ehrliche Freundschaften im Job knüpfen und die Individuen in deinem beruflichen Umfeld fördern. Eine Atmosphäre der Gegenseitigkeit, Zugewandtheit und Unterstützung kommt allen Beteiligten zugute und steht deiner Karriere nicht im Weg. Stattdessen profitierst du von einem besseren Arbeitsklima, mehr Spaß bei der Arbeit und sozialem Rückhalt.

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Wenn du es dir aussuchen könntest: Würdest du lieber in einem Narzissten-Team arbeiten oder mit deinen besten Freunden? Obwohl immer wieder zur Vorsicht mit zu engen Freundschaften am Arbeitsplatz geraten wird: Wenn du bedenkst, wie viel Zeit du im Job verbringst, was gäbe es da Besseres, als echte Freunde, die dir in jeder Lage zur Seite stehen und mit denen du herzhaft lachen kannst? Selbst, wenn du einen schlechten Tag hast.

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Worauf auch immer du also abzielst: Eine steile Karriere, enge Freundschaften oder einfach einen möglichst konfliktfreien Arbeitsablauf – im Team beliebt zu sein, hat ausschließlich Vorteile für dich.

Karrierekiller „Unbeliebtheit“: Sei lieber vorsichtig

Wenn du im Team unbeliebt bist, wirst du auf Dauer unter diesem Zustand leiden. Ständige Konflikte setzen dich unter Druck, ebenso der fehlende soziale Rückhalt. Eventuell wirst du sogar angefeindet, gemobbt oder entwickelst eine Art Angst vor der Arbeit – was schnell im Burnout-Syndrom enden kann.

Wenn dein Vorgesetzter dich nicht leiden kann oder das Gefühl hat, du sorgst für Probleme, wird er sich bei der nächsten Beförderung gewiss gegen dich entscheiden. Vielleicht verlierst du sogar deinen Job oder deine Gesundheit macht dir einen Strich durch die (Karriere-) Rechnung. So oder so solltest du im Beruf Wert auf gute soziale Beziehungen legen. Wie eng du diese schlussendlich führen willst, bleibt deine Entscheidung.

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Wie wirst du „beliebt“ im Team?

Eigentlich ist der Wunsch, beliebt zu sein, in jedem Menschen tief verankert. Schließlich sind wir soziale Wesen und konnten früher nur in Gruppierungen überleben. An diesem Grundbedürfnis hat sich bis heute nichts geändert. Dennoch gibt es sozialere und weniger soziale Menschen. Einigen wurden Eigenschaften wie Charisma, Sympathie und soziale Kompetenzen in die Wiege gelegt und sie sind von Natur aus bei ihren Mitmenschen beliebt. Andere dagegen haben Schwierigkeiten mit sozialen Interaktionen, treten immer wieder in Fettnäpfchen oder präsentieren sich übertrieben introvertiert. In diesem Fall kann es nicht schaden, ein wenig an den eigenen Soft Skills zu arbeiten.

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Wenn du beliebt werden möchtest, mach dich einfach nicht unbeliebt. Klingt logisch, oder? Meide daher folgende acht Aussagen, die dich im Team schnell zum Außenseiter machen:

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Sag diese acht Sätze nie zu deinem Kollegen

Wir möchten uns also an dieser Stelle darauf konzentrieren, was du nicht (!) sagen solltest, um dich nicht bei deinen Teamkollegen unbeliebt zu machen. Prüfe ehrlich, ob du diese Phrasen im Berufsalltag häufiger verwendest und versuche, diese fortan so gut wie möglich zu vermeiden. Allein diese kleine Maßnahme wird deine Beliebtheit im Team deutlich steigern. Denn mit folgenden acht Sätzen sorgst du dafür, dass deine Kolleginnen und Kollegen – und vielleicht auch Vorgesetzten – dich garantiert nicht leiden können:

#1 Ich hoffe, dass…!

Bist du ein Mensch, der viel hofft und wenig macht? Hoffnung ist zwar ein guter Wegbegleiter, doch bringt sie dir im Job nicht viel. Beliebt sind stattdessen Menschen, welche die Initiative ergreifen und ihre Ziele in die Tat umsetzen. Unbeliebt sind hingegen Mitarbeiter, die viel hoffen, am besten auch noch eine Menge jammern, aber schlussendlich nur Däumchen drehen und abwarten, was passiert. Zudem kannst du mit dem simplen Satz eine Erwartungshaltung ausdrücken und dadurch dein Gegenüber unter Druck setzen: „Ich hoffe, dass Sie das Projekt pünktlich abschließen“ ist dafür ein gutes Beispiel.

Hoffnung ist oft ein Jagdhund ohne Spur.

(William Shakespeare)

Der Satz lässt gleichzeitig eine Erwartung sowie Herabwürdigung der angesprochenen Person durchscheinen: du forderst die baldige Fertigstellung des Projektes, traust es ihr aber nicht zu. Wäre es nicht viel besser, sich nach dem aktuellen Stand zu erkundigen und deine Hilfe anzubieten? So sähen wahre soziale Kompetenzen aus! Versuche daher, den Satz „Ich hoffe, dass…“ aus deinem Alltag zu streichen und „mache“ einfach – oder schweige besser.

#2 Sind Sie sich sicher?

Mit der Frage, ob sich dein Kollege sicher sei, stellst du dessen Kompetenz infrage. Er fühlt sich durch dich nicht ernstgenommen und interpretiert dein Verhalten eventuell als arrogant. Gehe davon aus, dass sich dein Gegenüber sicher ist, wenn es etwas sagt oder eine Anweisung gibt. Frage nach Details, Gründen, Deadlines & Co – aber niemals danach, ob sich jemand sicher ist.

#3 Mir doch egal!

Das Stichwort „Eigeninitiative“ ist bereits gefallen. Sowohl dein Arbeitgeber als auch deine Kolleginnen und Kollegen wünschen sich einen Mitarbeiter im Team, der engagiert ist, sich für das Wohlbefinden des sozialen Umfelds sowie des Unternehmens profitiert und mitdenkt. Wenn dir immer nur alles „egal“ ist, gehst du deinem Kollegium damit gehörig auf die Nerven und setzt schlimmstenfalls sogar deinen Job aufs Spiel.

Selbst bei simplen Fragen, wie: Möchten Sie lieber diesen Schreibtisch oder jenen, solltest du eine klare Antwort geben können. Das zeugt von Selbstbewusstsein und einem eigenen Willen. Ein Mensch, der immer nur mit den Schultern zuckt, strahlt wenig Persönlichkeit aus und wird geringe Chancen auf einen beruflichen Aufstieg haben. Ecke lieber manchmal an und beweise Entscheidungskompetenz – solange du es mit deiner Eigensinnigkeit nicht übertreibst – als dass du immer nur mit „Mir egal“ antwortest.

#4 Natürlich, kein Problem!

Kennst du diese Menschen, die immer übermotiviert „Natürlich, kein Problem“ antworten – und hinterher doch ein Problem haben? Auch, wenn diese Hilfsbereitschaft auf den ersten Blick eine gute Eigenschaft für jeden „Teamplayer“ ist, solltest du dir doch vorher eine Sekunde Zeit nehmen, um wirklich über die Frage nachzudenken und eine Aufgabe nur dann zu übernehmen, wenn diese für dich auch tatsächlich kein Problem darstellt. Ansonsten traust du dir gerne, auch hin und wieder „Nein“ zu sagen oder stellst zumindest Rückfragen.

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Das zeugt von Selbstbewusstsein und ist für deine Karriere förderlicher als eine „Allzeit-bereit-Einstellung“. Motivation ist zwar wichtig, doch du solltest dich von deinen Kolleginnen und Kollegen auch nicht ausnutzen lassen, sonst geht früher oder später deren Respekt vor dir flöten.

#5 Hätten Sie kurz eine Minute?

Bei diesem Satz kommt es auf die Häufigkeit an. Den Kollegen erst zu fragen, ob er kurz eine Minute hat, bevor du mit der Tür ins Haus fällst, ist auf jeden Fall keine schlechte Idee. Doch gewöhne dir nicht an, dein Team ständig zu stören und das durch ein höfliches „Hätten Sie kurz eine Minute?“ wieder ausgleichen zu wollen. Du solltest eigenständig arbeiten können und ein Gespür für den richtigen Moment haben, wenn Fragen auftauchen oder du Hilfe benötigst. Den Kollegen während einem Telefonat an der Schulter anzustupsen und dann aber höflich zu fragen „Hätten Sie kurz eine Minute?“ macht dich schnell unbeliebt.

#6 Das geht nicht!

Realismus mag im Berufsleben eine lobenswerte Eigenschaft sein, doch sei nicht der ewige Miesmacher. Wenn du jede Idee deiner Kolleginnen und Kollegen im Meeting mit einem „Das geht aber nicht!“ abschmetterst, wirst du nicht nur zur Innovationsbremse im Unternehmen, sondern auch zum Buhmann im Team. Wenn du also der Überzeugung bist, eine Idee lässt sich tatsächlich nicht umsetzen, so zeige dennoch Anerkennung für dein Gegenüber und begründe deine Meinung nachvollziehbar. Sage beispielsweise:

Das ist eine wirklich gute Idee. Leider lässt sich diese meiner Meinung nach nicht umsetzen, weil uns dafür die personellen Ressourcen fehlen, oder was denken Sie?

#7 Aber…!

Kennst du diese Menschen, die auf jede Aussagen mit einem „Aber“ antworten? Dann weißt du, wie sehr das die Nerven strapazieren kann. Mit einem „Aber“ stehst du dir und deinem Team selbst im Weg. Du findest stets Gründe, warum etwas nicht geht – vergleiche Punkt #6 – und machst durch deine Gegenrede jede Diskussion zu einem anstrengenden Akt. Versuche daher, dir selbst und deinem Team zuliebe das Wort „Aber“ aus deinem Vokabular zu streichen.

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#8 Ich habe einen wichtigen Termin!

Du bist viel beschäftigt, stets in Hektik und hast bei all dem Stress keine Zeit für nervige Fragen deiner Kollegen oder, um noch weitere Aufgabe zu übernehmen? Natürlich darfst du hin und wieder „Nein“ sagen – solltest du sogar. Doch wenn du stets in Eile bist, eine hektische Stimmung im Team verbreitest und von einem „wichtigen Termin“ zum nächsten jagst, störst du das Arbeitsklima und machst dich in Windeseile unbeliebt. Du bist schließlich nicht „wichtiger“ als deine anderen Kolleginnen sowie Kollegen und solltest dir daher ebenso viel Zeit für Meetings, Besprechungen oder einen Kaffeeklatsch nehmen, wie die anderen auch.

Lese-Tipp: „Ich kann nicht mehr“ – So sagst du es deinem Chef

Wenn du ständig in Hektik bist, überprüfe deinen Zeitplan oder bitte deinen Chef um eine geringere Arbeitslast – aber lass dein Team nicht ständig abblitzen, weil du angeblich „Wichtigeres“ zu tun hast.

Welche weiteren Phrasen gehen dir bei deinen Teamkollegen gehörig auf die Nerven? Wir sind gespannt auf deine Tipps für unsere Leser. Vielen Dank!

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